Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit, kurz FaGe, sind für die Betreuung und Pflege von Menschen jeden Alters zuständig. Sie arbeiten meist in Spitälern oder Heimen und übernehmen sowohl Aufgaben der Pflege und Ernährung als auch Verwaltung. Wie man Fachmann bzw. Fachfrau Gesundheit werden kann, welche Aufgaben in diesem Beruf auf einen zukommen und mit welchem Lohn man rechnen kann – dieser Beitrag bietet eine Übersicht zu all diesen Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Fachfrau/-mann Gesundheit – Voraussetzungen
Für die Ausbildung wird die abgeschlossene Volksschule mit guten Leistungen vorausgesetzt. Teilweise wird außerdem noch eine Eignungserklärung und manchmal eine Schnupperlehre gefordert.
Für diesen Beruf ist allerdings nicht jeder geeignet, da er verschiedene Anforderungen an Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit stellt. Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit sollten sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld haben. Eine gute Beobachtungsgabe ist ebenfalls von großer Bedeutung, sowie Belastbarkeit und eine gute Gesundheit. Die Arbeit mit kranken Menschen und Menschen mit Behinderung kann nämlich nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch psychisch belastend sein. Eine hohe Stressresistenz ist daher von Vorteil. Als Fachfrau/-mann Gesundheit benötigt man weiterhin Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität sowie eine sorgfältige und zuverlässige Arbeitsweise.
Fachfrau/-mann Gesundheit – Inhalt, Dauer und Ablauf der Ausbildung
In der Regel dauert die Grundbildung drei Jahre und wird in einem Spital, Heim einer Klinik oder im Spitexbereich durchgeführt. Mit entsprechender Vorbildung ist in manchen Kantonen auch eine verkürzte Ausbildung von zwei Jahren möglich.
Die berufliche Praxis wird in einer Institution des Gesundheits- und Sozialwesens absolviert. Der schulische Teil findet in den ersten beiden Lehrjahren an zwei Tagen pro Woche, im letzten Lehrjahr an einem Tag pro Woche statt. Während der Ausbildung lernen angehende Fachfrauen Gesundheit beispielsweise folgende Inhalte:
- Pflegen und Betreuen allgemein und in anspruchsvollen Situationen
- Fördern und Erhalten von Gesundheit und Hygiene
- Ausführen medizinaltechnischer Verrichtungen
- Umsetzen von Professionalität und Klientenzentrierung
- Gestalten des Alltags
- Wahrnehmen hauswirtschaftlicher Aufgaben
- Durchführen administrativer und logistischer Aufgaben
Am Ende der Ausbildung erhält man nach erfolgreichem Abschluss das Eidg. Fähigkeitszeugnis „Fachfrau Gesundheit EFZ“ oder „Fachmann Gesundheit EFZ“.
Fachfrau/-mann Gesundheit – Lohn in der Ausbildung
Der Lohn in der Lehre fällt meist recht unterschiedlich aus, je nachdem in welchem Kanton und bei welchem Betrieb man diese durchführt. Im Schnitt kann man aber mit ungefähr 750 CHF im ersten Jahr, mit 950 CHF im zweiten Jahr und mit 1.270 CHF im dritten Jahr rechnen. In der Regel ist der Lohn also über die drei Lehrjahre gestaffelt.
Fachfrau/-mann Gesundheit – Tätigkeit und Alltag
Fachfrauen und Fachmännern arbeiten in den verschiedensten Einrichtungen. Dazu gehören zum Beispiel Spitäler, Heime für Menschen mit Beeinträchtigung, Alters- und Pflegezentren, Rehabilitationszentren, dezentrale Pflegestationen, der Spitexbereich oder andere ambulante Pflegeeinrichtungen. Ihre konkreten Aufgaben unterscheiden sich dementsprechend, je nachdem in welcher Einrichtung sie tätig sind.
Im Allgemeinen sind sie für die Pflege und Betreuung von Menschen, die in ihrer Gesundheit beeinträchtigt sind, zuständig und übernehmen weiterhin Aufgaben in der Ernährung und Verwaltung. Sie unterstützen die zu betreuenden Patienten zum Beispiel bei der Körperpflege, der Nahrungsaufnahme und regen sie zu ausreichender Bewegung an. Auch Menschen mit Behinderung können betreut und in ihrem Alltag unterstütz werden. In der Medizinaltechnik sind Fachrauen Gesundheit zum Beispiel für die Blutentnahme, Laborarbeiten oder dem Verabreichen von Sondernahrung zuständig. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Vorräte für den täglichen Pflegebedarf, kontrollieren und bestellen zum Beispiel Medikamente, Lebensmittel und Büromaterial. Weiterhin sorgen sie dafür, dass Apparate und Instrumente jederzeit einsatzbereit sind.
Die Arbeitszeiten sind, wie bei vielen Mitarbeitern im Gesundheitssektor, sehr unregelmäßig. Schichtdienste und die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen sind hier üblich.
Fachfrau/-mann Gesundheit – Lohn im Beruf
Im Durchschnitt verdient eine Fachfrau Gesundheit rund 4.800 CHF. Dabei kann der Lohn zwischen 4.300 und 5.500 CHF variieren. Je nach Kanton und Arbeitgeber kann der Lohn nämlich sehr unterschiedlich ausfallen. Auch das Alter und insbesondere die Berufserfahrung haben einen großen Einfluss, da Mitarbeiter mit langjähriger Berufserfahrung in der Regel besser bezahlt werden als Berufseinsteiger ohne jegliche Berufserfahrung.
Fachfrau/-mann Gesundheit – Weiterbildung
Nach der Ausbildung als Fachfrau Gesundheit gibt es noch einige Möglichkeiten zur Weiterbildung. Somit kann man nicht nur die Karriereleiter aufsteigen, sondern auch den Lohn erhöhen. Außerdem erweitert man sein Fachwissen, kann weitere Aufgaben übernehmen und bringt somit mehr Abwechslung und neue Herausforderungen in den Berufsalltag.
Eine Möglichkeit ist die Berufsprüfung mit eidg. Fachausweis, zum Beispiel Fachfrau/-mann Langzeitpflege und -betreuung, Medizinische/r Praxiskoordinator/in und viele mehr. Auch eine höhere Fachprüfung (HFP) wäre eine mögliche Option, zum Beispiel Experte/Expertin für biomedizinische Analytik/Labormanagement, für Zytodiagnostik oder in diversen anderen Gesundheitsbereichen. Wer den Berufsalltag nicht allzu sehr verändern und nicht im Labor arbeiten möchte, aber gerne etwas mehr Verantwortung in der Pflege übernehmen will, kann die Ausbildung dipl. Pflegefachfrau/-mann HF oder den Bachelor of Science (FH) in Pflege in verkürzter Form durchführen. Sowohl an der höheren Fachschule als auch Fachhochschule gibt es noch viele weitere Berufe, die sich für eine Fachfrau Gesundheit als Weiterbildung eignen.