Als Pflegefachfrau/-mann, auch Pflegefachperson genannt, ist man für die Pflege, Betreuung und Unterstützung von Patientinnen und Patienten zuständig. Es handelt sich um einen wichtigen Beruf, der zwar sehr stressig, aber gleichzeitig auch sehr erfüllend sein kann. Außerdem ist es ein Beruf mit Zukunft. Da es zu wenig Pflegefachpersonen gibt sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr gut.
Inhaltsverzeichnis
Wie das Berufsbild und die Ausbildung genau aussehen, sowie der Verdienst einer Pflegefachperson und weitere Infos zum Beruf gibt es in diesem Beitrag.
Pflegefachfrau/-mann – Voraussetzungen
Um die Ausbildung durchführen zu können benötigt man einen Abschluss einer mindestens dreijährigen beruflichen Grundbildung mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Alternativ kann man die Ausbildung auch mit einem Fachmittelschulausweis oder der gymnasialen Maturität beginnen. Darüber hinaus wird außerdem eine Eignungsabklärung gefordert.
Wer als Pflegefachfrau arbeiten möchte sollte psychisch und auch körperlich sehr belastbar sein. Der Job ist zum einen ein echter Knochenjob und körperlich recht anstrengend, zum anderen auch seelisch belastend, da man täglich mit Krankheiten und dem Tod konfrontiert wird. Eine gute Kommunikationsfähigkeit und Empathie sind daher ebenfalls sehr wichtig. Man stellt nämlich nicht nur einen Ansprechpartner für die Patienten, sondern auch für Angehörige dar. Darüber hinaus benötigen Pflegefachpersonen eine sorgfältige und selbstständige Arbeitsweise, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit.
Pflegefachfrau/-mann – Inhalt, Dauer und Ablauf der Ausbildung
Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel drei Jahre in Vollzeit und drei bis vier Jahre berufsbegleitend. Hat man vorab eine Ausbildung als Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ abgeschlossen kann die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre verkürzt werden. Hat man die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen trägt man den Titel „dilp. Pflegefachfrau HF“ oder „dipl. Pflegefachmann HF“.
Durchgeführt wird die Ausbildung zur Hälfte an der Schule und zur Hälfte in der beruflichen Praxis. Dabei lernen angehende Pflegefachpersonen wie man verschiedenste Personengruppen pflegt und betreut. Es kann sich zum Beispiel um Menschen mit akuten Krankheiten, Langzeiterkrankungen, um Kinder, Jugendliche, Familien, psychisch oder somatisch erkrankte Menschen oder Menschen in Rehabilitation handeln. Neben den medizinischen Inhalten sind auch organisatorische und verwaltungstechnische Themen, sowie allgemeinbildende Fächer Teil der Ausbildung. Es werden zum Beispiel folgende Inhalte behandelt:
- Gesundheitsförderung & -pädagogik
- Pflegemanagement
- Pflegeprozess & Qualitätsmanagement
- Kommunikations- & Beziehungsprozess
- Technologien & Pflegetechnik
- Ethik, Recht & Gesellschaft
- Kultur & Politik
Pflegefachfrau/-mann – Lohn in der Ausbildung
Der Lohn in der Ausbildung kann recht unterschiedlich ausfallen, je nachdem in welchem Kanton und welcher konkreten Einrichtung man die Ausbildung durchführt. Die Empfehlung vom Vorstand der GDK liegt im Gesamten bei 40.000 CHF. Verteilt man dies gleichmäßig auf 39 Monatsraten, liegt der Lohn bei 1.025 CHF pro Monat. Wie die Empfehlung tatsächlich verteilt wird, kann jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Manche Betriebe zahlen zum Beispiel im ersten Jahr keine Entschädigung und verteilen den Lohn nur auf das zweite und dritte Ausbildungsjahr, andere verteilen es gestaffelt auf alle drei Jahre. Da es sich aber lediglich um eine Empfehlung handelt, können die Löhne auch abweichen.
Pflegefachfrau/-mann – Tätigkeit und Alltag
Pflegefachpersonen pflegen und betreuen Patienten entweder in einer Einrichtung oder auch zu Hause. Dabei sind sie sowohl für die Planung, Ausführung, Delegation und Überwachung der pflegerischen Maßnahmen verantwortlich. Dafür holen sie sich zunächst sämtliche Informationen über den Pflegebedarf der Patienten ein und erstellen dann einen Pflegeplan. Während des gesamten Pflegeprozesses beobachten Pflegefachpersonen den Krankheitsverlauf sowie Genesungsprozess und dokumentieren diesen. Sie nehmen eine wichtige Rolle ein, da sie Ansprechpartner für die Patienten darstellen, eine Vertrauensbasis aufbauen und ihnen in jeder Situation beistehen. Die Sterbebegleitung gehört ebenfalls zu ihrem Beruf. Bei ihrer Arbeit berücksichtigen sie nicht nur den Gesundheitszustand und die pflegerischen Bedürfnisse der Patienten, sondern auch weitere Faktoren wie Alter, Geschlecht, Biografie sowie das kulturelle, wirtschaftliche und soziale Umfeld. Befinden sich die Pflegefachpersonen in einer Führungsposition sind sie außerdem für die fachliche Fortbildung des ihnen unterstellten Personals mitverantwortlich. Auch an Forschungsprojekten oder politischen Strategieentwicklungen im Pflegebereich können sie mitwirken.
Die Aussichten auf dem Stellenmarkt sind sehr gut für Pflegefachpersonen. Sie arbeiten in Institutionen des Gesundheitswesens und können zum Beispiel in Spitälern, Pflegeheimen, psychiatrischen Kliniken oder Spitexzentren eine Anstellung finden. Die Arbeitszeiten sind in der Regel unregelmäßig: als Pflegefachfrau muss man sich auf Wochenend- und Nachtdienste einstellen.
Pflegefachfrau/-mann – Lohn im Beruf
Beim Beruf Pflegefachfrau ist es schwer allgemeine Angaben zum Lohn zu machen, da es keinen Einheitslohn gibt und die Höhe von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. So spielen zum Beispiel Kanton, die Art der Ausbildung und Abschluss, Berufserfahrung und weitere Zusatzqualifikationen eine Rolle. Die Gehaltsspanne kann von 5.301, über 5.600, 5.900 bis zu 6.300 CHF reichen. Pflegefachpersonen mit besonderen Aufgaben und in Leitungspositionen können auch um die 6.700 CHF verdienen.
Pflegefachfrau/-mann – Weiterbildung
Als Pflegefachfrau/-mann führt man einige Fortbildungen in der beruflichen Laufbahn durch, da sich der medizinische und technische Stand konstant weiterentwickelt. Es gibt darüber hinaus aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten, die Pflegefachpersonen in der Karriere voranbringen können. Somit kann man neue Aufgaben übernehmen, sein Fachwissen erweitern und auch den Lohn erhöhen. Man kann zum Beispiel eine höhere Fachprüfung (HFP) zum Fachexperte für Infektionsprävention im Gesundheitswesen mit eidg. Diplom oder zum Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom abschließen. Mit der entsprechenden Vorbildung kann man außerdem den Studiengang Bachelor of Science (FH) in Pflege in verkürzter Form durchführen. Es gibt weiterhin einige Angebote der Spezialisierung/Nachdiplomstufe in verwandten Fachgebieten, wie der Anästhesie, Intensivpflege, Notfallpflege, Psychiatrie, Gerontopsychiatrie und viele mehr. Wer etwas vollständig anderes machen will kann sich zum Teamleiter, Berater im psychosozialen Bereich oder Ausbildungsleiter weiterbilden.