Frauen auf dem Vormarsch: In der Schweiz gibt es immer mehr junge Ärztinnen. Das zeigt die aktuelle Ärztestatistik der FMH. Vor allem in der Altersgruppe unter 45 Jahren arbeiten bereits mehr Frauen als Männer im Ärzteberuf. Auch für Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland ist eine Anstellung in der Schweiz interessant. Fast ein Fünftel aller Mediziner stammt aus dem Nachbarland.
Hoher Frauenanteil unter den Assistenzärzten – aber nicht auf der Kaderebene
Insgesamt gab es im Jahr 2018 in der Schweiz 625 mehr Ärztinnen und Ärzte als im Vorjahr. So lautet das Ergebnis der aktuellen Ärztestatistik der FMH. 37’525 Mediziner waren 2018 in der Schweiz berufstätig, darunter 15’982 Frauen und 21’543 Männer. Der Frauenanteil in der Ärzteschaft liegt damit zwar noch unter 50 Prozent, hat in den vergangenen zehn Jahren aber deutlich zugenommen. Unter den jüngeren Medizinern unter 45 Jahren sind Frauen bereits in der Mehrheit.
Schaut man sich die Absolventenzahlen an, wird sich dieser Trend auch so schnell nicht wieder umkehren. 1’434 Mediziner haben im Jahr 2018 einen eidgenössischen Facharzttitel erworben, der Frauenanteil lag bei 56,5 Prozent. Unter den Studierenden im Bereich Humanmedizin befinden sich aktuell ebenfalls mehr Frauen als Männer. Die FMH-Statistik führt die Studierendenzahlen für das Jahr 2017 auf. Auf 4’668 Studierende im Bachelorstudiengang Humanmedizin kommen demnach 1’745 Männer und 2’923 Frauen. Im Masterstudiengang studieren insgesamt 3’246 Personen, darunter 1’397 Männer und 1’849 Frauen.
In der Assistenzärzteschaft liegt der Frauenanteil bereits bei 59 Prozent. Die Kaderebene ist dagegen noch überwiegend männlich besetzt. Auf der Oberarztstufe beträgt der Frauenanteil 48 Prozent, bei der leitenden Ärzteschaft sind es nur noch 24 Prozent, auf der Chefarztebene sogar nur noch 12 Prozent.
Rund ein Fünftel aller Schweizer Ärztinnen und Ärzte kommt aus Deutschland
Die Schweiz ist auch ein attraktiver Arbeitsraum für Mediziner aus dem Ausland. Unter den Ärztinnen und Ärzten, die 2018 einen Facharzttitel erworben haben, stammen 42,5 Prozent aus dem Ausland. Mehr als die Hälfte von ihnen kommt aus Deutschland (51,4 Prozent). Deutlich geringer ist die Anzahl von Facharztabsolventen aus Österreich (10,8 Prozent), Italien (10,7 Prozent), Frankreich (5,4 Prozent) und Griechenland (3,8 Prozent).
Der Ausländeranteil unter den praktizierenden Medizinern ist im Jahr 2018 erneut gestiegen, von 34,1 auf 35,4 Prozent. Insgesamt sind 13’266 Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland bzw. mit ausländischem Diplom in der Schweiz tätig. Auch hier machen Mediziner aus Deutschland den Löwenanteil aus. 53,8 Prozent der ausländischen Ärztinnen und Ärzte kommt aus dem Nachbarland, das entspricht rund einem Fünftel aller in der Schweiz praktizierenden Mediziner. Danach folgen Italien (8,8 Prozent), Frankreich (6,7 Prozent) und Österreich (6,1 Prozent).