Ein Vitamin-D-Mangel lässt sich meist darauf zurückführen, dass die Haut zu selten der Sonne ausgesetzt wird. Der menschliche Körper kann Vitamin D3 nämlich nicht eigenständig bilden und benötigt UV-Strahlung für die Produktion. Doch auch Krankheiten können für eine Unterversorgung mit Vitamin D3 verantwortlich sein. Dieser Artikel informiert über Ursachen, Symptome und Behandlung eines Vitamin-D-Mangels.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für Vitamin-D-Mangel
Vitamin D3 gehört zu den sogenannten Calciferolen. Das sind Vitamine, die der menschliche Körper nicht von sich aus herstellen kann, auf die er jedoch angewiesen ist. Um Vitamin D zu produzieren, muss die Haut direkt und ungeschützt der UV-B-Strahlung des Sonnenlichts ausgesetzt werden. In den Wintermonaten weisen in der Schweiz viele Menschen eine Unterversorgung auf. In den meisten Fällen hat dies keine ernsten Konsequenzen, da der Körper Vitamin D in den sonnenreichen Sommermonaten speichert. Bei Menschen, die sich auch im Sommer nur selten im Freien aufhalten, kann es jedoch zu einem Vitaminmangel kommen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Tagesbedarf an Vitamin D kaum über die Ernährung decken lässt. Nur wenige Lebensmittel enthalten das lebenswichtige Vitamin in ausreichender Menge.
Weitere Risikofaktoren für einen Mangel an Vitamin D sind Darmerkrankungen, die zu einer gestörten Vitaminaufnahme und -verwertung führen, sowie Krankheiten wie Zöliakie. Auch nach grösseren Magen-Darm-OPs kann es zu einer Unterversorgung mit Vitamin D kommen. Darüber hinaus hemmt die Einnahme bestimmter Medikamente, zum Beispiel gegen Epilepsie, die Vitamin-D-Produktion. Erhöhter Bedarf besteht während der Schwangerschaft und Stillzeit. Kinder haben zudem einen höheren Vitamin-D-Bedarf als Erwachsene.
Welche Symptome deuten auf einen Mangel an Vitamin D3 hin?
Vitamin D ist unter anderem für die Knochengesundheit, für den Aufbau der Muskulatur und für ein gesundes Immunsystem von Bedeutung. Bei einer Unterversorgung kann der Körper kein Kalzium aus der Nahrung aufnehmen. Ein Mangel an Vitamin D führt daher langfristig zu einer Erweichung der Knochen, einer höheren Anfälligkeit für Knochenbrüche und zu Knochenverformungen.
Weitere Symptome umfassen:
- Knochenschmerzen
- Schwellungen am Übergang zwischen Knorpel und Knochen
- Muskelschwäche und Muskelkrämpfe
- neuromuskuläre Übererregbarkeit (Tetanie) durch Kalziummangel
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Haarausfall
Erhalten Kleinkinder in den ersten Lebensmonaten zu wenig Vitamin D, führt dies zur sogenannten Rachitis. Bei dieser Erkrankung verbiegen sich die Knochen und es kommt zu einer Schwellung der Handgelenke.
Mögliche Folgeerkrankungen
Medizinische Studien legen die Vermutung nahe, dass ein anhaltender Mangel an Vitamin D weitere Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann. Dazu zählen etwa Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus Typ 2. Zudem vermutet man, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D zu Depressionen führen kann. Eindeutig geklärt ist der Zusammenhang zwischen dem Vitaminmangel und diesen Krankheiten jedoch noch nicht.
Wie man einen Mangel an Vitamin D3 diagnostiziert
Zur Diagnose führt der Arzt zunächst eine sorgfältige Anamnese durch und befragt den Patienten zu den auftretenden Symptomen sowie zu dessen Lebensgewohnheiten. Der Verdacht auf einen Mangel an Vitamin D lässt sich durch eine Blutprobe bestätigen. Dabei wird untersucht, ob die Speicherform von Vitamin D, 25-Hydroxyvitamin-D, im Blutserum nachzuweisen ist. Um eine Störung im Vitamin-D-Stoffwechsel festzustellen, misst man im Labor den Blutspiegel des Hormons Calcitrol. Bei Kindern wird ein Röntgenbild der Hand angefertigt, um Gelenkverformungen erkennen zu können.
Vitamin-D-Mangel: Behandlung
Ein Vitamin-D-Mangel lässt sich auf verschiedene Weisen ausgleichen. Liegt dem Mangel ein zu geringer Aufenthalt in der Sonne zugrunde, reicht es meist schon, sich häufiger ins Freie zu begeben. Es wird empfohlen, die Haut an Gesicht, Händen, Armen und Beinen in den Sommermonaten zwischen 12 und 15 Uhr fünf bis 25 Minuten ungeschützt der Sonne auszusetzen. Zwischen 10 und 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr sollte die Dauer verdoppelt werden. Wie lange genau man in der Sonne bleiben sollte, hängt vom jeweiligen Hauttyp und der Jahreszeit ab.
Künstliche UV-Bestrahlung in Solarien ist übrigens kein Ersatz für das natürliche Sonnenlicht. Zum einen enthält Solarium-Licht nur UV-A-Strahlen, welche die Haut zwar bräunen, die aber nicht zur Vitamin-D-Produktion beitragen, zum anderen lässt dieser Strahlentyp die Haut schneller altern und erhöht das Risiko für Hautkrebs.
Zur Ergänzung kann man seinen Speiseplan um Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel anreichern. Dazu gehören fetter Fisch, Eier, Innereien, Speisepilze und Lebertran. Die Vitamin-D-Zufuhr über die Nahrung allein reicht jedoch nicht aus, um einen Mangel auszugleichen. In einigen Fällen ist die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten erforderlich. Art und Dosierung der Präparate sollten mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, um eine Überversorgung zu vermeiden. Führt man dem Körper zu viel Vitamin D zu, besteht das Risiko, dass sich Kalzium in Herz, Blutgefässen, Nieren und Leber ablagert, was wiederum Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und übermässigen Harndrang zur Folge haben kann.