Zeit ist Geld: Diesen Spruch hören wir immer wieder. Doch Zeit zu haben bedeutet in erster Linie, seine Aufgaben rechtzeitig zu erfüllen und dabei selbst nicht zu kurz zu kommen. Gerade für Ärztinnen und Ärzte ist Zeitmanagement besonders wichtig, denn im Klinikalltag ist man schnell überfordert.
Inhaltsverzeichnis
Die ersten Schritte zu einem guten Zeitmanagement
Die meisten Ärztinnen und Ärzte leiden unter Dauerstress. Da es überall an Personal fehlt, müssen Ärztinnen und Ärzte oftmals Überstunden machen. Heutzutage müssen Medizinerinnen und Mediziner zudem auch bürokratische Aufgaben übernehmen. Da kann es schnell passieren, dass man einerseits mit einem Dokumentenstapel zu kämpfen hat und sich andererseits um Patienten auf der Station kümmern muss. Leider wird im Studium kaum über den Arztalltag gesprochen, sodass gerade junge Ärztinnen und Ärzte sich schwertun, einen richtigen Umgang mit der eigenen Zeit zu pflegen.
Zeitmanagement beginnt im Kopf
Oftmals ist es die eigene Einstellung zur Zeit, die Ärztinnen und Ärzten ein Schnippchen schlägt. Vom medizinischen Fachpersonal wird erwartet, jederzeit erreichbar zu sein. Viele Ärztinnen und Ärzte nutzen ihre Auslastung bisweilen sogar als Ausrede: Es fehlt einem eben an Zeit – für Sport, Freunde, Familie und eine gesunde Ernährung. Gerade diese Einstellung muss geändert werden, denn seine Zeit sinnvoll zu nutzen hat in erster Linie mit Organisation und Selbstdisziplin zu tun.
Zeitmanagement: Schritt für Schritt ans Ziel
Um seine Zeit in den Griff zu bekommen, sollte man einen Plan aufsetzen. In Krankenhäusern sind Ärztinnen und Ärzte fortwährend unterwegs: Visiten und Blutabnahmen müssen durchgeführt werden, anschließend findet eine Besprechung statt. Daher lohnt es sich, wichtige Aufgaben als solche zu markieren und ganz oben auf die Liste zu setzen. Man muss jedoch daran denken, dass immer und überall etwas Unerwartetes lauert.
Beispielsweise kann es an einem bestimmten Tag zu besonders vielen Notfalleinlieferungen kommen, während es am folgenden Tag verhältnismäßig ruhig ist. Der erste Punkt, dem man sich als Ärztin oder Arzt widmen sollte, gilt den Routinetätigkeiten. Routineaufgaben können viel zu viel Zeit einnehmen, ohne dass man dies zunächst bemerkt. Alltägliche Aufgaben sollten zwar korrekt ausgeführt werden, doch sollte die Zeit, die man in diesem Zusammenhang aufwendet, knapp bemessen sein.
Teamarbeit gegen Zeitdruck
Ärztinnen und Ärzten steht ein großes Team an Kollegen und Pflegekräften zur Seite. Klar würde man am liebsten alles selbst erledigen, doch bisweilen empfiehlt es sich, bestimmte Aufgaben an Kollegen oder Pflegekräfte zu delegieren. Dies gilt vor allem für Aufgaben wie Verbandswechsel oder Blutabnahmen, die auch problemlos von Pflegekräften übernommen werden können. Im Grunde genommen sollte man nur diejenigen Aufgaben übernehmen, die man keiner anderen Person anvertrauen kann. Bleibt nach dem Erledigen dieser Aufgaben genügend Zeit, kann man sich weiteren Aufgaben widmen. Umgekehrt sollte man auch Kolleginnen und Kollegen, die unter Zeitdruck stehen, unter die Arme greifen.
Prinzipien des Zeitmanagements
Es gibt verschiedene Methoden, wie man seine Zeit besser und effektiver einteilen kann. Zu diesen zählen unter anderem die ABC- und die ALPEN-Methode sowie das Eisenhower-Prinzip.
Das Eisenhower-Prinzip
Aufgaben werden nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortiert. Dabei haben wichtige Aufgaben stets Vorrang – selbst dann, wenn sie nicht unbedingt dringlich sind. Wichtige und dringende Aufgaben müssen sofort erledigt werden, für wichtige und nicht dringende Aufgaben wird ein Termin festgelegt. Dringende und nicht wichtige Aufgaben werden delegiert.
Die ALPEN-Methode
Diese Methode beinhaltet folgende Punkte:
- Aufgaben, Termine sowie geplante Aktivitäten notieren
- Länge der Aufgaben schätzen
- Pufferzeiten für Unvorhergesehenes einplanen
- Entscheidungen über Prioritäten treffen
- Nachkontrolle
Wenn man diese Methode anwendet, kann man seine Aufgaben besonders effizient durchführen. Gerade die zeitliche Einschätzung ist besonders wichtig, da man auf diese Weise seinen Tag sinnvoll einteilen kann.
Die ABC-Methode
Ähnlich wie beim Eisenhower-System werden Aufgaben auch hier nach Wichtigkeit und Dringlichkeit bewertet. Für A-Aufgaben sollte man 65 Prozent seiner Zeit einplanen. Es ist am besten, wenn man sich solcher Aufgaben morgens annimmt. Auf B-Aufgaben entfallen rund 20 Prozent der Zeit. Sie sind für den Nachmittag vorgesehen. Die restlichen 15 Prozent nehmen C-Aufgaben ein, die sich auf der Wichtigkeits- und Dringlichkeitsskala ganz weit unten befinden.