Eigentlich ist es selbstverständlich, dass wir die Sonne meiden und Sonnenschutz benutzen. Leider passiert es trotzdem manchmal, dass die Haut übermässiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist und ein Sonnenbrand entsteht. Die Haut reagiert: Sie wird rot, fühlt sich heiss an, brennt, juckt, wirft Blasen und pellt sich. Zum Glück können simple Hausmittel schnelle Linderung für die sonnengebeutelte Haut bringen.
Inhaltsverzeichnis
Tipps und Hausmittel bei Sonnenbrand
Wer längere Zeit ungeschützt in der Sonne war, sollte nicht auf die Reaktion der Haut warten. Denn tückischer weise zeigt sich das Ausmass des Sonnenbrands erst viele Stunden nach dem Sonnenbad. Die ersten Anzeichen stellen sich etwa nach vier bis sechs Stunden ein. Die Hochphase der Symptome wird erst nach 24 Stunden erreicht. Dann sind die Schäden oft beachtlich und das Berühren der Haut ist unangenehm. Durch schnelles Handeln lässt sich die Hautreaktion oft abmildern.
Wichtig ist, die betroffenen Hautstellen schnell zu kühlen. Idealerweise noch draussen im See, Meer oder in öffentlichen Duschanlagen. Das wiederholte Eintauchen ins kühle Nass im Laufe des Tages kann davor bewahren, dass es zu einer schweren Verbrennung der Haut kommt. Das Wasser darf höchstens lauwarm sein. Eis, Chlor, Duschgele und Co. lieber meiden, da sie die Haut zusätzlich reizen. Zurück daheim oder im Hotel ist kühles Wasser ebenfalls das erste Hausmittel der Wahl. Eine kühle Dusche oder ein kühles Bad beruhigt die verbrannte Haut.
Zwei weitere Hausmittel lassen sich in ein kühles Bad integrieren: Natron (auch Backsoda genannt) und Haferflocken. Für ein volles Bad werden einige volle Esslöffel Natron ins Wasser gegeben. Anschliessend 15 bis 20 Minuten das Bad geniessen. Haferflocken (etwa 80 g) können ebenfalls dem Badewasser hinzugegeben werden. Sie verhindern, dass der Haut zu viel Feuchtigkeit durch das Baden entzogen wird. Nach der kühlen Dusche oder dem Bad nur vorsichtig mit einem Handtuch trocken tupfen. Reibung reizt die geschädigte Haut zusätzlich.
Kühlende Wickel und Tee
Sind nur kleinere Hautpartien betroffen, sind auch kühle Wickel eine Option. Dafür lassen sich wieder Natron oder Haferflocken verwenden. Eine dicke Paste aus Natron und etwas Wasser oder aus Haferflocken, Milch und Honig anrühren, auf die Haut auftragen und mit einem feuchten Waschlappen abdecken. Alternativ lässt sich ein weiteres Hausmittel verwenden: Tee. Vor allem Kamillentee (grüner und schwarzer Tee gehen auch) ist gut geeignet. Den Tee abkühlen lassen und einen sauberen Waschlappen darin tränken. Den feuchten Lappen auf die Haut legen. Solche kühlen Kompressen bekämpfen die Entzündung und lindern den Juckreiz.
Um zu Heilen braucht die geschädigte Haut eine Extraportion Feuchtigkeit, da ein Sonnenbrand der Haut viel Feuchtigkeit entzieht. Ein gutes Hausmittel ist Aloe vera – ruhig ein dickes Blatt von der Zimmerpflanze abschneiden und das Gel herauskratzen. Aloe vera hat eine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung. Überschüssiges Gel in den Kühlschrank legen, dann fühlt es sich beim nächsten Auftragen noch angenehmer an. Wer keine Aloepflanze daheim hat, kann Kokosöl auf die Haut auftragen. Das Hausmittel wirkt entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend.
Lotionen und Wasser
Eine weitere Möglichkeit, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, ist eine leichte Lotion oder Creme. Möglichst ein wasserbasiertes Produkt ohne Alkohol und Parfüm verwenden. Produkte für empfindliche Haut haben ein geringeres Risiko, sonnenverbrannte Haut zusätzlich zu reizen. Auch nach der Erstbehandlung braucht die Haut vermehrt Feuchtigkeit. Durch regelmässiges Eincremen mit Aloe vera oder einer Lotion lässt sich ein grossflächiges Abschälen der Haut auf ein Minimum beschränken.
Von innen braucht der Körper nach einem zu intensiven Sonnenbad ebenfalls zusätzlich Wasser. Schliesslich lösen Hitze und Sonne nicht nur Schäden auf der Haut aus, sondern können auch zur Dehydration (Flüssigkeitsmangel) führen. Ausserdem ist vermehrt Flüssigkeit vonnöten, damit der Körper die Blessuren heilen kann. Wasser, kühler Kräutertee, Apfelschorle oder auch isotonische Getränke sind optimal, um den Wasser- und Mineralstoffhaushalt während des Heilungsprozesses aufrecht zu halten.
Gute Hausmittel bei Sonnenbrand im Schnellüberblick:
- -Wasser (kühl bis lauwarm)
- -Natron (Backsoda)
- -Haferflocken
- -Tee (Kamille, grüner oder schwarzer Tee)
- -Aloe vera
- -Kokosöl
Wie lange dauert ein Sonnenbrand?
Je nach Ausprägung des Sonnenbrandes kann es zwischen wenigen Tagen und zwei Wochen dauern, bis die Schäden abgeheilt sind. Hausmittel können den Heilungsprozess unterstützen und Beschwerden wie Schmerzen, Brennen oder Juckreiz mildern.
Wann braucht man ärztliche Hilfe?
Dermatologinnen und Dermatologen unterscheiden bei Sonnenbränden drei Schweregrade.
Grad 1 gilt als leicht und geht mit einer geröteten, heissen, gespannten und teilweise geschwollenen Haut einher, die bei Berührung brennt und leicht bis mittelstark schmerzt. Grad-1-Sonnenbrände können meist problemlos selbst versorgt werden.
Grad 2 beschreibt schwere Sonnenbrände, bei denen es zur Blasenbildung und starken Schmerzen kommt. Die Haut schält sich und Narben können entstehen.
Grad 3 gilt als extreme Sonnenverbrennung, die mit offenen Wunden und Narbenbildung einhergeht.
Bei Sonnenverbrennungen zweiten und dritten Grades ist es empfehlenswert, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren. Sie können bei Bedarf schmerzlindernde, entzündungshemmende und den Juckreiz minimierende Arzneimittel verschreiben. Bei starker Blasenbildung und Entzündungszeichen ist ärztliche Hilfe nötig.
Auch wenn der Sonnenbrand von Fieber, Schüttelfrost und Erbrechen begleitet wird oder es zu einer Verschlechterung der Sonnenbrandsymptome kommt, sollte man zum Arzt gehen. Bei einigen Menschen entstehen nicht nur die typischen Hautschäden, sondern es entwickelt sich eine phototoxische Reaktion (Sonnenallergie), die sich auch nach mehreren Tagen nicht bessert. Im Falle einer Sonnenallergie ist schnelle ärztliche Hilfe ebenfalls notwendig.