Trotz Digitalisierung und vereinfachter Prozesse wünschen inzwischen viele Unternehmen auch im Gesundheitswesen eine Online-Bewerbung. Sie spart Aufwand, Zeit und Geld. Daher suchen viele Arbeitgeber im Internet nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bevorzugen digitale Bewerbungsunterlagen. Doch auch bei der Onlinebewerbung müssen Ärztinnen und Ärzte einige Formalien einhalten, damit sie erfolgreich ist. Die Kunst besteht darin, von den eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu überzeugen und zu übermitteln, dass man die perfekte Kandidatin bzw. der perfekte Kandidat ist. Hier folgt ein Leitfaden für eine gelungene Bewerbung, wie man am besten einen guten Eindruck hinterlässt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Online-Bewerbung?
Nach dem langen Medizinstudium stehen angehende Ärztinnen und Ärzte vor der nächsten Herausforderung: die Bewerbung. Sie wird heutzutage vorwiegend digital übermittelt. Dies bedeutet, dass sie nicht ausgedruckt und mit der Post versendet wird, sondern man die notwendigen Informationen online einreicht. Die übliche Reihenfolge lautet nach wie vor:
- Deckblatt
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Anlagen, wie Zeugnisse
Mit dem Scanner lassen sich Abbilder von Zeugnissen oder anderen benötigten Anlagen erstellen.
Die verschiedenen Möglichkeiten der Online-Bewerbung
Die Bewerbung kann unterschiedlich erfolgen:
- Bewerberportal des Arbeitgebers, beispielsweise der Klinik oder Praxis
- Formular der Firma, das online auszufüllen ist
Bei der E-Mail-Bewerbung werden die Unterlagen wie üblich verfasst und die daraus erstellte Bewerbungsmappe kann man als PDF in der Form einer Anlage per E-Mail versenden. Das Dokument sollte maximal 5 MB gross sein. Notfalls kann man es mit Online-Tools komprimieren. Alternativ wird oft angeboten, die Bewerbung per Online-Formular auf dem Bewerbungsportal der Firmen-Webseite einzustellen. Hier sind die auszufüllenden Felder definiert und die nötigen Unterlagen werden ebenso als PDF hochgeladen. Die Bewerbung läuft insbesondere bei grossen Unternehmen vorwiegend über das Online-Formular ab.
Online-Bewerbung – die Vorteile
Sich online zu bewerben, hat, verglichen mit der klassischen Bewerbung, die ausgedruckt und mit dem Brief verschickt wird, viele Vorteile.
Vorteile für den Arbeitnehmer sind zum Beispiel:
- Keine Kosten für Papier, Druck, Bewerbungsmappe und Versand
- Schnelligkeit: Bewerbung liegt dem Arbeitgeber direkt vor, während die postalische Bewerbung einige Tage dauert
- Online-Bewerbungen bieten die Möglichkeit, Links, wie Fachartikel und Multimediadaten, einzubinden
- Transparenz: auf der Homepage der Firma lässt sich Status der Bewerbung oft prüfen
Vorteile für die Unternehmen sind unter anderem:
- Arbeitgeber haben geringeren Zeit- und Verwaltungsaufwand
- Bewerberdaten kann man in einer Datenbank teilweise systematisch auswerten
- Digitale Unterlagen lassen sich leichter an andere Abteilungen weiterleiten und ohne Platzaufwand archivieren
- Zeit und Geld sparen: Unterlagen müssen bei einer Absage nicht postalisch zurückgeschickt werden
Was gehört in eine Online-Bewerbung als Mediziner/in?
Die Bewerbung umfasst die gleichen Inhalte und Informationen, wie es bei der ausgedruckten und postalisch versendeten Mappe der Fall ist: Anschreiben, Lebenslauf, Bewerbungsfoto, Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise über Praktika sollten nicht fehlen. Von Vorteil und oftmals erforderlich ist zudem ein Motivationsschreiben. Ein Deckblatt macht einen professionellen Eindruck. Es bietet einen raschen Überblick über die eigene Person. Es folgt nach dem Anschreiben. Die Dokumente werden entweder zu einer PDF-Datei zusammengefügt oder in verschiedene Anhänge aufgeteilt:
- Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf mit Foto
- Zeugnisse und Zertifikate
Bei der Bewerbung über ein entsprechendes Formular, das auf der Webseite der Firma ausgefüllt wird, gibt es neben den Möglichkeiten zum Ankreuzen oder Auswählen der Antworten oft zusätzliche Felder für freie Texte für das Anschreiben oder Motivationsschreiben. Daneben gibt es Dateifelder, um den Lebenslauf und die Anlagen hochzuladen. Die Betreffzeile sollte „Bewerbung“, die gewünschte Position in der Firma und den eigenen Namen enthalten. Ist in der Ausschreibung eine Kennziffer angegeben, wird auch diese genannt.
Anschreiben
Das Anschreiben in DIN 5008 wird für jede Bewerbung individuell angefertigt sowie auf den Beruf und das Unternehmen passend zugeschnitten. Es gilt, den Arbeitgeber anhand der eigenen Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen davon zu überzeugen, dass man perfekt für die Stelle geeignet ist. Bei Ärztinnen und Ärzten sind zum Beispiel Sorgfalt und Zuverlässigkeit unverzichtbar.
Lebenslauf
Der Lebenslauf folgt nach dem Anschreiben. Darin erfasst man den bisherigen Werdegang übersichtlich: Schullaufbahn, bisherige Arbeitgeber und Praktika. Das CV-Parsing ist ein Tool, das Daten aus dem Lebenslauf automatisch analysiert, speichert und die herausgefilterten Informationen anschliessend in die Bewerbermanagement-Software überträgt. Fehlende Informationen sowie Tipp- und Flüchtigkeitsfehler wiegen hier besonders schwer. Sonderzeichen, Tabellen und die Erstellung der Bewerbung mit einer Grafiksoftware gilt es, zu meiden. Es empfiehlt sich, ein Textverarbeitungsprogramm zu nutzen.
Zeugnisse
Zur vollständigen Online-Bewerbung gehören auch die Zeugnisse. Sie weisen die Ausbildung nach und untermauern die fachliche Kompetenz. Direkt nach dem Abschluss sind es die Schulzeugnisse. Ansonsten folgen noch die Arbeitszeugnisse der vorherigen Arbeitgeber. Sie ermöglichen es, die Qualifikationen beurteilen zu können. Weitere mögliche Bewerbungsunterlagen sind Zertifikate, beispielsweise über relevante Seminare. Mediziner/innen sollten folgendes einreichen:
- Abitur- und Hochschulzeugnis
- Approbationsurkunde
- Zeugnis ärztliche Prüfung
- Zeugnis höchster Bildungsabschluss
- Promotionsurkunde
- Zwischenzeugnis des aktuellen oder Arbeitszeugnis des letzten Arbeitgebers
- Empfehlungsschreiben
- Weiterbildungs- und Qualifikationszertifikate
Wenn Zeugnisse beglaubigt sein müssen, wird dies meist im Stellenangebot erwähnt. In vielen Fällen reichen Kopien aus. Die eigene E-Mail-Adresse sollte professionell klingen.
Guter Tipp zum Schluss: Gepflegte Social Media-Profile
Social Media wird rund um die Bewerbung immer wichtiger. Nicht nur Arbeitgeber nutzen Kanäle, wie Facebook oder Instagram, um sich potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern vorzustellen. Mit vergleichsweise wenig Aufwand erreicht man eine grosse Anzahl an Menschen. Doch auch die Firmen selbst schauen sich die Social-Media-Profile der Bewerber/innen gern an, um sich im Vorfeld ein Bild zu machen und Informationen einzuholen. Es ist wichtig, dass man sich durch das eigene Profil nicht die Chancen auf eine Tätigkeit zunichtemacht. Gut geeignet sind Posts zu Qualifikationen, Weiterbildungen oder Veranstaltungen aus dem Gesundheitssektor. Eine sorgfältige Begutachtung des Profils empfiehlt sich unbedingt vor der Bewerbung.
Fazit
Die Online-Bewerbung hat der gedruckten und per Post versendeten Mappe den Rang abgelaufen. Doch auch hierbei sollten einige Dinge beachtet werden, um die Chance zu erhöhen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und den Job zu bekommen. Zu einer überzeugenden Bewerbung gehören vollständige Unterlagen: Anschreiben, Deckblatt, Lebenslauf, Zeugnisse und Referenzen. Sehr wichtig ist das Anschreiben, das sich idealerweise von der Masse abhebt. Wurde es sorgfältig erstellt, ist es aussagekräftiger als die zusätzlichen Unterlagen. Es gilt, die Motivation zu nennen und die eigenen Kompetenzen zu unterstreichen. Der tabellarische Lebenslauf führt den gesamten Werdegang auf und die Zeugnisse untermauern die Qualifikationen. Daneben sollte man die eigenen Social-Media-Kanäle gut pflegen, denn viele Arbeitgeber prüfen hier im Vorfeld potenzielle Bewerber/innen.