Für Ärzte/Ärztinnen, die nicht im klinischen oder ambulanten Bereich arbeiten möchten, bildet die Medizintechnik eine Alternative. Medizintechniker/innen entwickeln medizinisch-technischen Geräte, die für Diagnosestellung, Eingriffe und Behandlung notwendig sind. Neben technischem Wissen setzt das Berufsfeld medizinischen Sachverstand voraus. Wer bereits ein Medizinstudium abgeschlossen hat und Interesse für Technik mitbringt, findet im medizintechnischen Bereich spannende Karrieremöglichkeiten vor. Der folgende Artikel zeigt, welche Aufgaben auf Medizintechniker/innen zukommen und wie sich Mediziner/innen weiterbilden können.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Medizintechnik?
Medizintechnik bildet die Schnittstelle zwischen Technik und Medizin. Sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen nehmen technische Geräte eine immer wichtigere Rolle ein. Das Fachgebiet beschäftigt sich zum einen mit der Anwendung technischer und ingenieurwissenschaftlicher Kenntnisse im medizinischen Bereich, zum anderen steht die Entwicklung, Konstruktion und Weiterentwicklung medizintechnischer Geräte im Vordergrund. Dabei kann es sich um künstliche Organe, Gerätschaften für bildgebende Verfahren, Herzschrittmacher oder auch Prothesen handeln.
Welche Voraussetzungen sollten Medizintechniker/innen mitbringen?
Ärzte/Ärztinnen, die im medizintechnischen Bereich arbeiten möchten, erfüllen bereits eine wichtige Voraussetzung: Sie verfügen über das medizinische Wissen und den Sachverstand, der für dieses Berufsfeld notwendig ist. Darüber hinaus sollten sie ein hohes technisches Verständnis und Interesse an technischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen mitbringen.
Die Arbeit an medizinisch-technischen Geräten fokussiert sich oft auf kleinste Details. Oft arbeiten Medizintechniker/innen an filigranen medizinischen Hilfsmitteln wie Herzschrittmachern und künstlichen Organen. Entsprechend ist eine ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit gefragt. Die Arbeit kann oft langwierig sein. Wer als Medizintechniker/in arbeiten möchte, sollte daher auch Geduld mitbringen und sich von Rückschlägen nicht frustrieren lassen.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Ärzte/Ärztinnen
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, sich zum/zur Medizintechniker/in ausbilden zu lassen:
- ein medizintechnisches Studium an einer Hochschule oder Fachhochschule
- eine Weiterbildung mit dem Abschluss als staatlich geprüfter Techniker Medizintechnik
Die Weiterbildung setzt auf eine Berufsausbildung im Metall- oder Elektronikbereich auf. Für Ärztinnen und Ärzte, die im medizintechnischen Bereich Fuss fassen möchten, kommt ein Aufbaustudium in Frage. Ein solches Studium wird mittlerweile von einigen Fachakademien und Hochschulen in Deutschland angeboten. Oft ist es möglich, den Studiengang berufsbegleitend zu absolvieren.
Die Studieninhalte gliedern sich üblicherweise in die folgenden Bereiche:
- Medizinische Physik
- Medizinische Informatik
- Biomedizinische Technik
- Klinik-Ingenieurswesen
- Gesundheitsökonomie und Ethik
Wo kann man als Medizintechniker/in arbeiten?
Medizintechniker/innen sind gefragt. Entsprechend gut stehen die Jobchancen. Arbeiten können Mediziner/innen mit medizintechnischer Zusatzausbildung zum Beispiel in Unternehmen, die medizinisch-technische Geräte oder Prothesen entwickeln. Weitere Berufsmöglichkeiten ergeben sich in medizintechnischen Forschungseinrichtungen sowie an Universitäten. Hier widmen sich Medizintechniker/innen der Erforschung und Weiterentwicklung neuer Geräte und Techniken für Diagnose, Therapie und operative Eingriffe. Alternativ schulen Medizintechniker/innen das Personal in Krankenhäusern und Unikliniken im Umgang mit medizinischen Geräten. Jobchancen ergeben sich ausserdem im Vertrieb.
Medizintechnik: Aufgaben
Welche Aufgaben auf Medizintechniker/innen im Arbeitsalltag zukommen, hängt vom gewählten Beruf ab. Arbeiten sie in spezialisierten Unternehmen, beschäftigen sie sich vor allem mit der Entwicklung und Konstruktion neuartiger Geräte für den medizinischen Einsatz in Krankenhäusern und Arztpraxen. Gegebenenfalls fallen auch die Installation, Betreuung und Wartung der Geräte vor Ort in ihren Aufgabenbereich.
Im Bereich der Forschung analysieren sie, welche Geräte und Techniken einen Vorteil bei der Diagnose und Behandlung verschiedener Krankheitsbilder versprechen. Medizintechniker/innen, die im Krankenhaus angestellt sind, führen das Personal in den Umgang mit den Gerätschaften ein und übernehmen ebenfalls Betreuungs- und Wartungsaufgaben. Im Vertrieb geht es darum, die neu entwickelten medizintechnischen Geräte, Prothesen und Techniken an Krankenhäuser und Praxen zu verkaufen.
Gehaltsaussichten als Medizintechniker/in
Wie viel Gehalt man als Medizintechniker/in erwarten kann, richtet sich in erster Linie nach dem Arbeitgeber. In der freien Wirtschaft lassen sich meist höhere Gehälter erzielen als bei der Arbeit in Krankenhäusern oder Universitäten. Die Gehaltsspanne für Medizintechniker/innen erstreckt sich in der Schweiz von ca. 6‘500 bis 8‘000 CHF im Monat.