Mittlerweile sind bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie und MRT (Magnetresonanztomographie) aus der ärztlichen Diagnostik nicht mehr wegzudenken. Ordnet der/die behandelnde Arzt/Ärztin eine Aufnahme mit dem Computertomographen an, rückt das hier vorgestellte Berufsbild in den Fokus: Radiologiefachfrauen bzw. -männer werden Patienten durch die Untersuchung begleiten und die hochmodernen Geräte präzise steuern. Da auch Strahlung verwendet wird, hat die gesundheitsschützende Sicherheit bei Durchführung solcher Untersuchungen oberste Priorität. Das zeigt, warum das Fachwissen des hier vorgestellten Berufsbildes besonders für eine präzise Diagnostik unverzichtbar ist.
Radiologiefachfrau/-mann: Grundlagen für diesen Beruf
Wer als Radiologiefachfrau/-mann arbeiten möchte, muss eine Ausbildung im Strahlenschutz bzw. in den Bereichen Radiologie, Radio-Onkologie und Nuklearmedizin absolvieren. Die formale Befähigung zur Berufsausübung wird mit dem eidgenössischen Diplom als Radiologiefachfrau/-mann erreicht.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Arbeitsalltag einer Radiologiefachperson
Nur mit einer abgeschlossenen Ausbildung ist es diesem Fachpersonal erlaubt, medizinische Röntgenanlagen zu diagnostischen Zwecken zu bedienen. Die hier vorgestellten Fachkräfte arbeiten mit Ärzten/-innen eng zusammen, wobei sie die Untersuchungen selbstständig und unter Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen durchführen. Die verantwortliche Leitung eines/-r Arztes/Ärztin ist in Artikel 182 Absatz 2 StSV festgeschrieben. Abgesehen von Röntgenanlagen gehören auch so genannte medizinische Teilchenbeschleuniger und Bestrahlungseinheiten zum Aufgabenbereich von Radiologiefachpersonen in der Schweiz.
Auch das Arbeiten mit radioaktiven Quellen zählt im Berufsalltag zum Aufgabenbereich (für manche Untersuchungen müssen radioaktive Kontrastmittel den Patientinnen und Patienten beispielsweise verabreicht werden). Neben der diagnostischen Radiologie kommt auch ein Einsatz in der Radio-Onkologie in Frage, wo diese Fachkräfte Patienten/-innen auch über einen längeren Zeitraum begleiten können. Wichtig ist vor allem das exakte Arbeiten nach ärztlicher Weisung: Die technisch hochkomplexen Geräte müssen mit Blick auf die gewünschte Aussagekraft sehr präzise bedient werden, all das unter ständiger Einhaltung strenger Strahlenschutzvorschriften.
Radiologiefachfrau/-mann: Voraussetzungen
Als Voraussetzung kann in der Schweiz eine relevante berufliche Grundbildung gelten, besonders im medizinischen oder auch technischen Bereich. Alternativ kommen ein Fachmittelausweis, Fach- bzw. gymnasiale Maturität oder eine Eignungserklärung in Betracht. Es empfiehlt sich, die eigenen Voraussetzungen so früh wie möglich zu konkretisieren.
Abgesehen vom Bildungshintergrund erscheinen ein ausgeprägtes technisches Verständnis, soziale und kommunikative Kompetenz, psychische Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen als sehr wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf. Nicht selten ist die Diagnose mit einem belastenden Schicksalsschlag für einen Menschen verbunden.
Inhalte und Organisation der Ausbildung
Grundlage für die Berufsausbildung ist die Verordnung über Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien. Es gibt in der Schweiz einige Bildungsangebote, um diesen gefragten Beruf in Zeiten des Fachkräftemangels erlernen zu können. Zu nennen sind etwa das BZG Bildungszentrum in Basel, das Careum Bildungszentrum in Zürich und das Zentrum für medizinische Bildung in Bern.
Die Ausbildung dauert in Vollzeit drei Jahre, wobei die folgenden Themenschwerpunkte in Theorie und Praxiseinsätzen abwechselnd behandelt werden:
- Physiologie
- Anatomie
- Pathologie
- Psychosoziologie
- Radiologische Physik
- Strahlenschutz
Der Abschluss endet mit dem offiziellen, eidgenössisch anerkannten Titel „Dipl. Radiologiefachfrau/-mann HF“.
Radiologiefachfrau/-mann: Gehalt
Glaubt man Analysen von Gehaltsportalen, die eine grosse Datenbasis nutzen, liegt das Durchschnittgehalt bei etwa 72‘500 CHF. Das entspricht einer durchschnittlichen Berufserfahrung von acht Jahren und einer wöchentlichen Arbeitszeit von 42 Stunden. Berufseinsteiger können nach der Ausbildung mit einem Jahresgehalt von etwa 65‘000 CHF rechnen.
Neben regionalen Faktoren hängt das Gehalt als Radiologiefachkraft in der Schweiz von der Grösse des Arbeitgebers und dem eigenen Marktwert durch Fortbildungen oder eine spezielle Qualifikation ab.
Karriere durch Weiterbildung als Radiologiefachfrau/-mann
Ohnehin ist mindestens alle fünf Jahre eine verpflichtende Fortbildung vorgesehen, um Kenntnisse im Strahlenschutz immer auf dem neuesten Stand zu halten. Abgesehen davon ergibt sich mit Spezialisierungen die Chance, das eigene Profil zu schärfen und die Verdienstmöglichkeiten als Radiologiefachmann/-frau zu verbessern.
Als Spezialisierung kommen u.a. die Bereiche Nuklearmedizin und Radioonkologie in Frage. Möglich ist es auch, sich durch Fortbildung für neue Aufgabenbereiche im Führungs- bzw. Managementbereich zu empfehlen. Zu denken ist in diesem Sinne an eine Weiterbildung als Strahlenschutzverantwortliche/r oder als Applikationsspezialist/in für therapeutische/diagnostische Hightech-Geräte. Auch eine Karriere im Bereich der Medizininformatik ist auf Basis einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Radiologiefachkraft denkbar.
Nach der Ausbildung besteht auf dieser Basis auch die Möglichkeit, einen fachlich relevanten Studiengang in einer Fachhochschule zu absolvieren. In Genf und Lausanne sind Angebote in französischer Sprache für Medizinische Radiologie-Technik (Bachelor of Science) nutzbar. Der Studienabschluss Medical Informatics ist eine Möglichkeit, wobei die Zulassungsvoraussetzungen nach der jeweiligen Fachhochschule zu konkretisieren sind. Mit einem Studienabschluss steigt der Verdienst nochmals deutlich über die oben genannten Zahlen für diesen Beruf im Gesundheitsbereich.
Als ausländische Radiologiefachkraft in der Schweiz arbeiten?
Wer im Ausland eine vergleichbare Ausbildung absolviert hat und damit als Fachkraft in der Schweiz arbeiten will, muss sein Diplom vom Schweizerischen Roten Kreuz anerkennen lassen. Ungeachtet dessen ist ein anerkannter Kurs zu absolvieren, um den Strahlenschutz-Sachverstand nachweisen zu können. In Frage kommt etwa ein vom BAG anerkannter Kurs (Bereich B/C Labors).
Häufige Fragen
- Was ist ein/e Radiologiefachfrau/-mann?
- Wie viel verdient man als Radiologiefachfrau/-mann?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Radiologiefachfrau/-mann?
- In welchen Bereichen können Radiologiefachpersonen arbeiten?
Ein/e Radiologiefachfrau/-mann begleitet Patienten/-innen durch die radiologische Untersuchung und steuern die hochmodernen Geräte. Dazu zählen u.a. Röntgen, Computertomographie und MRT (Magnetresonanztomografie).
Als Radiologiefachfrau/-mann kann man nach der Ausbildung mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von etwa 65‘000 CHF rechnen. Die genaue Höhe des Gehalts ist dabei von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.
Die Ausbildung zur Radiologiefachperson dauert in Vollzeit drei Jahre. Schwerpunkte der Ausbildung liegen auf Theorie und Praxis, die im Wechsel behandelt werden.
Radiologiefachfrauen und -männer können in Facharztpraxen, Spitälern, aber auch in Laboren und anderen Einrichtungen arbeiten.