Ob Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen, wenn die Ärztin oder der Arzt für anhaltende Darmbeschwerden keinen organischen Auslöser findet, wird vom Reizdarm oder Reizdarmsyndrom gesprochen. Den Begriff kennen die meisten sicher, doch was bedeutet er genau? Welche Symptome treten bei diesem Krankheitsbild auf? Was sind Ursachen und Risikofaktoren? Wie erfolgt die Diagnose und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie verläuft das Reizdarmsyndrom und wie kann man es vorbeugen? So tauchen viele Fragen auf, wenn man sich mit dem Krankheitsbild beschäftigt. Der folgende Ratgeber erläutert es umfassend.
Inhaltsverzeichnis
Reizdarm-Syndrom: Beschreibung
Beim Reizdarmsyndrom (Colon irritabile) ist von funktionellen Darmstörungen die Rede, die ohne klaren Befund bleiben. Dies bedeutet, dass der Darm in der Funktion gestört ist, der/die Arzt/Ärztin aber keine körperliche Ursache dafür findet, beispielsweise eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Das Syndrom zählt zu den häufigsten Störungen des Magen-Darm-Trakts. Es ist weit verbreitet. In Studien heisst es, dass jeder Zehnte unter Beschwerden leidet, die Anzeichen dafür sind.
Frauen sind wesentlich häufiger von Reizdarm-Beschwerden betroffen als Männer. Es kommt zu verschiedenen, länger anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden. Bei Patienten/-innen mit dem Reizdarmsyndrom ist der Darm überempfindlich, wodurch er auf Speisen oder Dehnung aufgrund von Gasen mit Symptomen reagiert.
Möglich sind zum Beispiel:
- Bauchschmerzen
- Krämpfe
- Völlegefühl
- Blähungen
- Durchfall
- Verstopfung
Unterbauchkrämpfe sind ebenso häufig zu beobachten. Sie gehen mit einem unangenehmen Ziehen einher. Auch Druckgefühle und starke Schmerzen sind möglich. Sie können krampfartig, brennend, stechend oder dumpf sowie intensiver und mal milder ausgeprägt sein. Die Bauchschmerzen erscheinen zum Teil in Wellen, können aber auch über eine längere Zeit anhalten. Sie treten oft mit dem Stuhlgang auf. Bei manchen verbessern sich die Beschwerden danach, doch auch das Gegenteil ist möglich.
Blähungen sind unangenehm und beim Reizdarmsyndrom oftmals auch schmerzhaft und treten häufiger auf. Im Darm bilden sich durch die gestörte Nahrungsverwertung oftmals Gase im Übermass. Daraus resultieren auch die krampfartigen Schmerzen, denn die Gasblasen dehnen die Darmwand. Da die Darmwinde nicht genügend entweichen können, kommt es zum Blähbauch. Häufig sind Nahrungsmittel, die zur Gärung neigen, der Grund. Von den Darmbakterien werden sie verstoffwechselt. Dadurch entstehen Gase, die Darm und Bauch aufblähen lassen.
Durch die unregelmässige Darmtätigkeit entsteht oft ein unangenehmes Völlegefühl. Nach dem Stuhlgang verbessern sich die Beschwerden häufig. Der Bauch reagiert zudem auf Druck empfindlich.
Wer aufgrund des Reizdarmsyndroms unter Durchfall leidet, hat ihn oftmals direkt nach dem Essen. Auch stressige Situationen können ihn verursachen. Das Gefühl, dass man auf die Toilette muss, kommt meistens sehr plötzlich. Betroffene leiden deshalb auch in ihren Freizeitaktivitäten, da sie stets schauen, dass eine Toilette in der Nähe ist.
Andere Erkrankte haben eher mit Verstopfung zu kämpfen. Dies liegt am trägen Darm, der dafür sorgt, dass die Abfallprodukte schlecht transportiert werden. Bei Verstopfungen kann der Stuhl hart sein. Meist ist er nur drei Mal in der Woche oder noch seltener möglich.
Es können beim Reizdarm auch beide Phasen auftreten, sodass sich der Durchfall und die Verstopfung abwechseln. Ein normaler Stuhlgang tritt eher selten auf. Viele berichten ausserdem vom Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung. So werden gern Abführmittel eingenommen. Doch sie helfen nicht. Ganz im Gegenteil: Die Medikamente verstärken den Reizzustand. Abführmittel sollten immer kurzfristig eingenommen werden. Es gibt aber auch Betroffene, bei denen sich kein veränderter Stuhl zeigt.
Die muskuläre Darmtätigkeit verläuft bei Erkrankten unkoordiniert. Dies verursacht die Beschwerden, zum Teil bereits während oder direkt nach dem Essen.
Reizdarm: Symptome
Die Symptome können variieren und in unterschiedlichem Ausmass auftreten. Es gibt keinen klassischen Verlauf. Viele Menschen leiden hin und wieder unter Verdauungsbeschwerden, Frauen beispielsweise durch ihre Periode, sodass das Reizdarmsyndrom in vielen Fällen spät erkannt wird. Die Einschränkungen sind individuell sehr verschieden. Rund 50 Prozent der Betroffenen empfinden sie nicht als Einschränkung und suchen keine/n Arzt/Ärztin auf. Andere haben mit mässigen bis sehr starken Beschwerden zu kämpfen. Sie müssen mindestens drei Monate lang bestehen, wobei der Grossteil der Betroffenen viele Jahre lang darunter leidet, oftmals sogar das gesamte Leben. Stress kann die Symptome verstärken, denn das Reizdarmsyndrom wird auch als „nervöser“ Darm bezeichnet. Die Beschwerden können dem Krankheitsbild nicht immer klar zugeordnet werden. Vor der Diagnose ist es daher wichtig, andere Erkrankungen auszuschliessen. Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine schleichende Krankheit.
Zusätzlich zu den Darmbeschwerden sind weitere, untypische Symptome möglich, zum Beispiel:
- Müdigkeit
- Körperliche und geistige Erschöpfung
- Kopfschmerzen
- Stimmungsverschlechterung
- Allgemeines Gefühl des Unwohlseins
- Beckenschmerzen
Doch auch hier schliessen die meisten nicht auf ein Reizdarmsyndrom.
Reizdarm: Ursachen und Risikofaktoren
Die Funktionsstörung des Darms wird von diversen sowohl körperlichen als auch seelischen Faktoren beeinflusst. Es gibt verschiedene Ursachen, beispielsweise:
- Beeinträchtigte Darmbewegung
- Gestörte Darmflora
- Erhöhte Darmaktivität
- Ernährung
Im Fall der gestörten Darmbewegungen werden der Muskulatur des Darms falsche Anweisungen gegeben. Die Muskeln ziehen sich dadurch zu langsam oder zu schnell zusammen, zum Teil auch im falschen Moment. Sie können sich nicht richtig entspannen. Dies führt zum schnellen Transport des Nahrungsbreis. Zudem wird der Nahrung nicht ausreichend Wasser entzogen. Dadurch kommt es zu Durchfall. Wenn sich die Darmmuskulatur zu langsam bewegt, wird eine Verstopfung verursacht. Treten Krämpfe auf, zieht sich die Muskulatur beispielsweise zu lange oder zu stark zusammen.
Bei einer gestörten Darmflora wird die Darmgesundheit erheblich beeinträchtigt. Die nützlichen Darmbakterien sind nicht mehr in ausreichender Anzahl vorhanden. Zu viele krankheitsverursachende Bakterien sorgen dafür, dass das Gleichgewicht der Darmflora nicht mehr in Balance ist, wodurch Beschwerden begünstigt werden. Unter den Medikamenten sorgen vor allem Antibiotika dafür, dass Bakterien zerstört werden. Auch Entzündungen entstehen schneller. Mögliche Gründe sind ausserdem schwerwiegende Magen-Darm-Infekte, wie eine Salmonelleninfektion. Ist die Darmflora länger geschädigt, kann sich die Darmschleimhaut verändern und durchlässiger für Schadstoffe und Krankheitserreger werden.
Bei vielen Betroffenen wird festgestellt, dass die Konzentration an Abwehrzellen in der Darmschleimhaut erhöht ist, was für eine übermässige Immunaktivität spricht. Welche Gründe dies hat, ist unklar.
Oft werden Stress oder psychische Belastungen, wie Nervosität, Ängste, Kummer oder Burn-out für das Krankheitsbild verantwortlich gemacht. Sie beeinflussen die Verdauung negativ und können ein Reizdarmsyndrom fördern. Die Gründe sind folgende:
- Gesteigerte Produktion von Magensaft
- Vermehrte Darmbewegungen
- Veränderte Immunreaktion im Darm
- Dauererregungszustand der Darmnerven
Hierbei handelt es sich um allerdings keine ursächlichen Aspekte, aber sie können die Symptome verstärken. Der Reizdarm tritt oft zusammen mit anderen Krankheiten auf, beispielsweise:
- Fatigue-Syndrom
- Fibromyalgie-Syndrom
- Reizmagen
- Depressionen und Angststörungen
- Essstörungen
Zudem wird vermutet, dass Entzündungen der Darmwand entscheidend sein können. Es wurde beobachtet, dass das Syndrom bei Personen, die bereits eine Darminfektion mit starkem Durchfall und Fieber hatten, häufiger auftritt.
Einfluss der Ernährung auf das Reizdarmsyndrom
Eine ungesunde Ernährung und Missbrauch von Substanzen sollen die Entstehung des Reizdarmsyndroms fördern, zum Beispiel übermässiger Konsum von Alkohol und ballaststoffarme Kost. Rohkost bietet dem Körper wichtige Nährstoffe, ist aber schwerer verdaulich, sodass der Darm für die Verdauung mehr arbeiten muss.
Fett und Zucker sind weitere Risikofaktoren. Sie befinden sich vor allem in industriell verarbeiteten Speisen in grosser Menge. Dies belastet das Verdauungssystem erheblich.
Wenn die Rohkost sehr oft auf dem Speiseplan steht, kann dies den Reizdarm fördern oder vorhandene Beschwerden verstärken. Eine Rolle spielen zudem zu schnelles Essen und mangelnde Hygiene bei der Zubereitung der Speisen.
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten kommen ebenso als Auslöser des Reizdarms infrage. Viele Allergien machen sich durch Verdauungsbeschwerden bemerkbar. Werden die Unverträglichkeiten nicht erkannt und entsprechende Lebensmittel weiter verzehrt, reizt dies den Darm dauerhaft. Folgende Nahrungsmittelunverträglichkeiten stehen im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom:
- Laktoseintoleranz
- Getreide
- Fruktoseintoleranz
- Zöliakie
- Gluten-Unverträglichkeit
Die genauen Ursachen sind noch nicht explizit geklärt. Viele Erkrankte haben schon in der Kindheit unter Verdauungsbeschwerden gelitten. Eine erbliche Veranlagung steht ebenfalls im Verdacht, das Reizdarmsyndrom zu fördern. Bei vielen genannten Aspekten ist ausserdem nicht klar, ob sie der Auslöser oder die Folge des Krankheitsbilds sind.
Welche Lebensmittel bei einer Ernährung mit Reizdarm sinnvoll sind, und welche nicht, stellt diese Tabelle dar:
Essen | Bevorzugen | Meiden |
Eiweiß | Huhn, Eier, Tofu | Wurst, panierter Fisch, paniertes Fleisch |
Fette | Öle, Butter, Erdnüsse | Mandeln, Pistazien, Avocado |
Gemüse | Gurke, Karotte, Kopfsalat | Bohnen, Knoblauch, Zwiebeln |
Obst | Ananas, Erdbeeren, Weintrauben | Brombeeren, Pfirsiche, Wassermelone |
Reizdarm: Diagnose
Die Symptome sind vielfältig und unspezifisch. Der Arzt muss daher mögliche andere Auslöser in Erwägung ziehen und abklären. Es gibt vieles, das ähnliche Symptome verursacht, zum Beispiel:
- Lebensmittelunverträglichkeiten
- Fettleber
- Gallensteine und entzündete Gallenblase
- Erkrankungen der Leber
- Magenschleimhautentzündung
- Entzündliche Darmerkrankungen, beispielsweise Colitis ulcerosa
- Magen-Darm-Infektionen
- Gynäkologische Erkrankungen
- Schilddrüsenstörungen
- Darmkrebs
Folgendes kann darauf hinweisen, dass es sich um kein Reizdarmsyndrom handelt:
- Blut im Stuhl
- Beschwerden verbessern sich bei Entspannung nicht
- Symptome nehmen bei Stress nicht zu
- Nächtliche Beschwerden
- Fieber
- Blässe
Bei Blut im Stuhl, das grundsätzlich kein Symptom für ein Reizdarmsyndrom ist, sollte man zur Abklärung der Ursachen immer eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen, denn dahinter können sich ernsthafte Krankheiten verbergen. Da die Beschwerden auch bei anderen Erkrankungen auftreten, ist die Diagnostik häufig ein langwieriger Prozess. Es sind verschiedene Untersuchungen erforderlich, um andere Krankheiten des Magen-Darm-Bereichs ausschliessen zu können. Der/die Arzt/Ärztin wird im Zuge der Anamnese nach den aktuellen Symptomen und eventuellen Vorerkrankungen, auch innerhalb der Familie, fragen. Die Lebensumstände sind ebenso entscheidend, da Stress, wie erwähnt, das Reizdarmsyndrom fördern kann. Es gibt spezielle Fragebögen, die dem/der Facharzt/-ärztin für Innere Medizin zur Verfügung stehen.
Wie sieht die körperliche Untersuchung aus?
Es gibt aktuell keinen Test, mit dem das Reizdarmsyndrom eindeutig nachgewiesen werden kann. Die Diagnose wird über eine Ausschlussdiagnostik gestellt. Der/die Arzt/Ärztin hört den Bauch nach eventuellen Darmgeräuschen ab, denn beim Reizdarm wird die Bewegung übermässig stark sein. Er/sie klopft sanft auf die Bauchdecke, um zu erkennen, ob der Darm mit Luft oder Stuhl gefüllt ist.
Es können weitere Untersuchungen folgen, beispielsweise:
- Rektale Tastuntersuchung
- Blutuntersuchungen
- Test auf Blut im Stuhl
- Bauch-Ultraschall und Spiegelung
- Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Gynäkologische Untersuchung
Bei der rektalen Tastuntersuchung tastet der/die Arzt/Ärztin mit dem Finger den Enddarm ab. Mit einer Blutprobe ist es möglich, die Entzündungs-, Leber-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsenwerte zu ermitteln. Mit speziellen Tests kann man erkennen, ob sich Blut im Stuhl befindet. Die Laborwerte sind beim Reizdarmsyndrom in der Regel unauffällig.
Weitere Diagnosemöglichkeiten sind eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und eine Darmspiegelung, denn die Darmschleimhaut verändert sich beim Reizdarmsyndrom. Mit diesen Untersuchungen lassen sich andere Krankheiten ausschliessen oder erkennen. Durch Ultraschall kann der Reizdarm meist nicht diagnostiziert werden, denn die Darmgase beeinträchtigen das Ultraschallbild.
Um eventuelle Unverträglichkeiten gegenüber Lebensmitteln festzustellen, kann der/die Arzt/Ärztin Tests vornehmen. Mit einem H2-Atemtest lassen sich zum Beispiel eine Laktose- und Fructoseintoleranz ermitteln. Auch eine gestörte Darmflora ist auf diese Weise häufig erkennbar.
Ergeben die Untersuchungen keinen auffälligen Befund, kann der/die Arzt/Ärztin andere Erkrankungen ausschliessen und das Reizdarmsyndrom diagnostizieren.
Reizdarm: Behandlung
Für Betroffene gibt es, auch wenn der Befund schwierig ist, dennoch Aussicht auf Besserung. Die meisten Erkrankten haben eine milde Form, sodass keine Behandlung notwendig ist. Bei anderen wiederum sind die Symptome so stark ausgeprägt, dass die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Meist kann man sie jedoch mit einigen Veränderungen lindern, beispielsweise in Bezug auf die Ernährung und Lebensweise. Eventuell sind Medikamente nötig, beispielsweise gegen Durchfall. Sie sollten allerdings kurzzeitig eingesetzt werden.
Nachfolgend geben wir einen Überblick über Behandlungs- und Veränderungsmöglichkeiten.
Tipps rund um die Ernährung bei Reizdarm und zur Vermeidung
Übelkeit und Erbrechen können durch umfangreiche Mahlzeiten verursacht werden. Der Darm kann die Menge nicht verarbeiten. Es ist besser, über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten einzunehmen, statt wenige grosse. Es ist immer wichtig, darauf zu achten, wodurch die Symptome ausgelöst werden und wann sie sich bessern. Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, festzustellen, welche Nahrungsmittel dem Darm nicht guttun. Wichtig ist es ausserdem, langsam zu essen und gut zu kauen, damit die Nahrung bereits im Mund vorverdaut wird und der Magen, Dünndarm, die Galle und Bauchspeicheldrüse somit entlastet werden. Sehr scharfe, fette und schwer verdauliche Speisen werden bei einer empfindlichen Verdauung am besten gemieden. Die Verträglichkeit von gewissen Lebensmitteln ist immer individuell und muss ausgetestet werden. Es gibt keine einheitliche Empfehlung für Erkrankte. Beschwerden auslösen können auch:
- Hülsenfrüchte
- Zwiebeln
- Weissmehlprodukte
- Milchprodukte
- Fertiggerichte
- Zucker und Zuckeraustauschstoffe
- Kaffee
- Alkohol
- Nikotin
Hilfe bei Stress
Stress oder andere psychische und körperliche Belastungssituationen fördern das Reizdarmsyndrom. Entspannung kann daher die Beschwerden lindern oder bestenfalls vermeiden. Hilfreich sind regelmässige Übungen, wie:
- Autogenes Training
- Yoga
- Muskelrelaxation nach Jacobson
- Meditation
Psychische Störungen
Werden Magen-Darm-Beschwerden durch psychische Erkrankungen, wie Depressionen, ausgelöst oder verschlimmert, empfiehlt sich psychologische Hilfe. Betroffene lernen dabei, negative Denkmuster und Verhaltensweisen durch positive zu ersetzen, was sich auf das Krankheitsbild günstig auswirken kann.
Durchfall
Gegen Durchfall können die Gerbstoffe, die im Schwarztee enthalten sind, helfen. Der Tee muss lange ziehen, damit sie freigesetzt werden. Gerbstoffe sind ebenso in der Form von Kapseln erhältlich. Bei Durchfall helfen auch Ballaststoffe, beispielsweise:
- Flohsamenschalen
- Haferflocken
- Johannisbrotkernmehl
Ebenso sinnvoll sind wasserbindende Lebensmittel, beispielsweise geriebene Äpfel oder pürierte Bananen. Auch Zwieback hat sich bei Durchfall bewährt.
Verstopfung
Müsli mit Obst ist bei einer Verstopfung ideal. Zudem kann Bewegung helfen, denn sie bringt den Darm in Schwung. Dabei hilft Sport jeglicher Art, ganz gleich, ob Gymnastik, Joggen, Schwimmen oder Radfahren. Auch ein ausgedehnter Spaziergang ist ideal. Daneben muss viel getrunken werden. Der Körper braucht für eine optimale Darmfunktion viel Flüssigkeit. Da sie dem Darminhalt ebenso fehlt, wenn man zu wenig trinkt, kann es zur Verstopfung und zu anderen Verdauungsbeschwerden kommen.
Krämpfe und Blähungen
Es ist wichtig, viel zu trinken. Den Magen beruhigen Tees aus Anis und Fenchel. Eine Wärmflasche lindert Krämpfe und gegen Blähungen helfen Kümmel- und Pfefferminzöl. Bei Letzteren können auch Entschäumer die Ernährung ergänzen. Gemieden werden am besten Getränke mit zu viel Kohlensäure, denn sie fördern, genau wie Zucker, Blähungen.
Reizdarmsyndrom: Krankheitsverlauf
Ein Reizdarmsyndrom kann sich spontan zurückbilden oder chronisch verlaufen, wie es oftmals der Fall ist. Das Syndrom kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Inwiefern dies der Fall ist, richtet sich nach der Häufigkeit und Intensität der Beschwerden. Obwohl sie für viele Betroffene belastend sind, ist die Erkrankung ungefährlich. Die Beschwerden fördern keine schwerwiegenden Erkrankungen, wie Darmkrebs. Zumindest gibt es bislang keine Hinweise darauf. Heilen lässt sich das Reizdarmsyndrom nicht, aber viele finden im Laufe der Zeit heraus, was dem Darm guttut und was ihm schadet. Kleine Veränderungen können häufig viel bewirken. Sie sind wichtig, denn wenn Stress zum Beispiel bestehen bleibt, verschlechtert sich dadurch der Verlauf.
Reizdarm: Präventionsmöglichkeiten
Da die genaue Ursache bisher unbekannt ist, ist eine grundsätzliche Vorbeugung nicht möglich. Doch es gibt einiges, das zur guten Verdauungsfunktion beiträgt. Das Reizdarmsyndrom lässt sich oftmals mit gesunder Lebensweise vorbeugen. Wichtig ist hierbei insbesondere die psychische Gesundheit, denn Stress, Kummer oder andere seelische Probleme fördern körperliche Funktionsstörungen, wie das Reizdarmsyndrom.
Weitere Tipps zur Vorbeugung eines Reizdarms sind:
- Gesunde Ernährung mit reichlich frischen Zutaten, wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
- Beschwerden auslösende Lebensmittel meiden oder reduzieren
- Langsam essen und gut kauen
- Viel trinken
- Alkohol, Nikotin und Kaffee nur in Massen konsumieren
- Zweimal wöchentlich Sport treiben
- Genügend Entspannung in den Alltag integrieren
- Erholsam schlafen
Fazit
„Reizdarm“ ist im Bereich der Magen-Darm-Erkrankungen eine häufig gestellte Diagnose, wobei mehr Frauen als Männer darunter leiden. Die Symptome sind vielfältig, beispielsweise Übelkeit, Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung. Bei der Behandlung sind die vorhandenen Beschwerden entscheidend. In vielen Fällen wird kein bestimmter Auslöser gefunden. Stress verstärkt die Symptome meistens noch. Auch die Ernährung spielt eine Rolle.
Die Ursachen sind nicht genau geklärt. Allgemein können verschiedene Faktoren die Entstehung fördern. Die Symptome sind unspezifisch, sodass sie auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Bei der Diagnose geht es daher in erster Linie darum, sie auszuschliessen, beispielsweise durch die Untersuchung von Blut, Urin und Stuhl. Eine Heilung ist nicht möglich, aber die Symptome lassen sich lindern. Eine ausgewogene Ernährung, genug Bewegung und Entspannung gelten als wichtige Basis für eine gesunde Verdauung.
Häufige Fragen
- Was ist Reizdarm?
- Was sind Reizdarm-Symptome?
- Welche Ursachen hat das Reizdarmsyndrom?
- Wie kann man Reizdarm behandeln?
Mit dem Reizdarmsyndrom bezeichnet man funktionelle Darmstörungen, für die kein klarer Befund vorliegt. Es wurde von ärztlicher Seite also keine körperliche Ursache gefunden. Das Reizdarmsyndrom zählt zu den häufigsten Störungen des Magen-Darm-Trakts. Frauen sind öfter davon betroffen als Männer.
Häufige Symptome eines Reizdarms sind z.B. Bauchschmerzen, Krämpfe, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall und Verstopfung. Aber auch Müdigkeit, körperliche und geistige Erschöpfung, Kopfschmerzen, Stimmungsverschlechterung, allgemeines Gefühl des Unwohlseins sowie Beckenschmerzen könnten auf Reizdarm schließen. Wichtig ist, die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen.
Die Funktionsstörung des Darms wird von diversen sowohl körperlichen als auch seelischen Faktoren beeinflusst. Es gibt verschiedene Ursachen, beispielsweise eine beeinträchtigte Darmbewegung, gestörte Darmflora, erhöhte Darmaktivität oder die individuelle Ernährungsweise.
Die meisten Erkrankten haben eine milde Form des Reizdarmsyndroms, sodass keine Behandlung notwendig ist. Bei anderen wiederum sind die Symptome so stark ausgeprägt, dass die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Meist kann man sie jedoch mit einigen Veränderungen lindern, beispielsweise in Bezug auf die Ernährung und Lebensweise. Eventuell sind Medikamente nötig, beispielsweise gegen Durchfall. Sie sollten allerdings kurzzeitig eingesetzt werden.