Augenoptikerinnen und Augenoptiker sind sowohl handwerklich als auch beratend tätig. In Fachgeschäften für Augenoptik verkaufen sie Brillen, Kontaktlinsen und andere augenoptische Produkte, beraten Kunden/-innen bei der Auswahl und passen Sehhilfen an die individuellen Bedürfnisse ihrer Kundschaft an. Auch Herstellung und Instandhaltung der augenoptischen Produkte fallen in ihren Aufgabenbereich.
Inhaltsverzeichnis
Seit 2022 gilt ein neues Ausbildungsprogramm. Wie kann man den Beruf des/-r Optiker/in erlernen? Welche Aufgaben übernimmt man im Arbeitsalltag? Und welches Gehalt kann man erwarten? Diese Fragen klärt der folgende Artikel.
Augenoptiker/in: Ausbildung
Grundlage für die Ausbildung zum/-r Augenoptiker/in mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ist die Eidgenössische Verordnung vom 14. Juni 2021. Seit 2022 erfolgt die berufliche Grundbildung in einem Augenoptik-Fachgeschäft (sprich: in Lehrbetrieben), begleitet von einem Ausbildungsprogramm des Vereins für berufliche Grundbildung Augenoptik (VBAO). Eine verkürzte Grundbildung ist mit entsprechender Vorbildung in Ausnahmefällen möglich.
Obligatorisch besuchen Auszubildende überbetriebliche Kurse in den verbandseigenen Kurszentren in Lausanne (CCO) und Starrkirch (KFA). Der zusätzliche Unterricht an einer Berufsfachschule ist freiwillig, erleichtert allerdings einen späteren Zugang zur Optometrist/in-Ausbildung an einer Fachhochschule. Der berufliche Fachunterricht findet im ersten Ausbildungsjahr an zwei Tagen in der Woche statt, im zweiten und dritten Bildungsjahr nimmt er einen Tag pro Woche in Anspruch.
Zugangsvoraussetzungen
Die Ausbildung im Bereich Augenoptik setzt den Abschluss der Volksschule voraus, vorzugsweise mit guten Noten in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern.
Interessenten sollten ausserdem die folgenden persönlichen Eigenschaften mitbringen:
- gute Kommunikationsfähigkeiten und Freude am Umgang mit Kunden/-innen
- gepflegtes Auftreten
- Kenntnisse in mindestens einer Fremdsprache
- Sinn und Ästhetik und modischen Stil
- Fingerfertigkeit
- logisches Denkvermögen
- Organisationstalent
- Fähigkeit, konzentriert und präzise zu arbeiten
Ausbildungsinhalte
Der Inhalt der betrieblichen Ausbildung wird vom VBAO vorgegeben und umfasst die folgenden Handlungskompetenzen:
- Beraten von Kundinnen und Kunden sowie Verkauf von augenoptischen Produkten
- Bearbeitung und Pflege von augenoptischen Produkten
- Administrative Aufgaben und Mitgestaltung von Marketingmassnahmen
- Pflege, Instandhaltung und Bewirtschaftung von Einrichtungen, Instrumenten und Waren
In den überbetrieblichen Kursen vertiefen die Auszubildenden ihre beruflichen Handlungskompetenzen.
Ausbildungsabschluss
Die Ausbildung schliesst mit einer fachlichen Prüfung ab. Wer besteht, erhält das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis und darf die Berufsbezeichnung „Augenoptiker/in EFZ“ tragen.
Bei guten schulischen Leistungen besteht zudem die Möglichkeit, während der Ausbildung die Berufsmaturität zu erreichen.
Berufsaussichten als Optiker/in
Nach Abschluss der Ausbildung findet man Anstellung in Fachgeschäften für Augenoptik oder in Betrieben der optischen Industrie. Die Arbeitszeiten in den Fachgeschäften entsprechen den Ladenöffnungszeiten. Vielfach ist auch Teilzeitarbeit möglich.
Mit gewissen Einschränkungen können Optiker/innen sich auch selbständig machen. Die Voraussetzungen sind auf kantonaler Ebene festgelegt. Für eine umfassende selbständige Tätigkeit ist allerdings ein Fachhochschulabschluss in Optometrie notwendig.
Augenoptiker/in: Aufgaben im Arbeitsalltag
Das Berufsbild des/-r Optiker/in befindet sich im Wandel. Während die technisch-handwerkliche Seite der Brillenanfertigung an Bedeutung verloren hat, steigen die Anforderungen an die individuelle Beratung von Kunden/-innen. Der Arbeitsalltag gestaltet sich entsprechend abwechslungsreich, da man es stets mit anderen Menschen und ihren Bedürfnissen zu tun bekommt.
Nachfolgend finden sich die typischen Aufgaben als Optiker/in zusammengefasst.
Beratung und Verkauf von Sehhilfen
Optiker/innen begrüssen die Kundschaft im Geschäft und nehmen ihre Wünsche entgegen. Basierend auf den Verordnungen von Augenärzten/-ärztinnen und Optometristen/-innen helfen sie bei der Auswahl von Sehhilfen, die für sich am besten für die jeweiligen Anforderungen eignen. Dazu gehört auch die modische Beratung. Bei Bedarf erstellen sie zudem ein Sehprofil der Kundschaft mit verschiedenen technischen Mitteln und Messgeräten. Weiterhin informieren sie Kunden/-innen über die richtige Pflege ihrer Sehhilfe, verkaufen passende Pflegeprodukte sowie weitere optische Accessoires wie Brillenetuis, Brillenbänder oder auch Lupen und Ferngläser.
Bearbeitung und Pflege augenoptischer Produkte
Zu den handwerklichen Aufgaben gehören die Messung von Brillengläsern hinsichtlich Durchmesser, Dicke und Krümmung sowie das Montieren in die Brillenfassung. Darüber hinaus reparieren Optiker/innen defekte Brillen, tauschen bei Bedarf Teile aus und polieren Brillengläser. Sie passen Brillenfassungen an die Gesichtsform der Kunden/-innen an und stellen den Trage- und Sehkomfort sicher.
Gestaltung von Marketingmassnahmen
Optiker/innen kümmern sich weiterhin um die Marketingmassnahmen des Betriebs. Sie dekorieren zum Beispiel Schaufenster und das Ladenlokal, präsentieren Produkte auf ansprechende Weise und betreiben Werbung in den sozialen Medien. Darüber hinaus unterstützen sie Präventionsmassnahmen und beraten Kunden/-innen hinsichtlich des passenden Schutzes für die Augen bei der Arbeit, Sport und Freizeit.
Weitere Aufgaben
Zu den weiteren Aufgaben im augenoptischen Fachgeschäft gehören:
- Terminvereinbarung mit Kunden/-innen und Lieferanten/-innen
- Bestellung von augenoptischen Produkten und Lagerverwaltung
- umweltgerechte Entsorgung von Abfällen
- Wartung und Pflege von augenoptischen Geräten, Instrumenten und Werkzeugen
Gehalt als Augenoptiker/in
Das Gehalt in der Augenoptik richtet sich in erster Linie nach der Lage des Geschäfts und fällt je nach Kanton, Stadt oder Ortschaft recht unterschiedlich aus. Nach Informationen des VBAO können Optiker/innen nach der Grundbildung mit einem Einstiegsgehalt von CHF 4’000 bis 4’200 pro Monat rechnen. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung sind Löhne zwischen CHF 6’000 und 7’000 pro Monat möglich.
Augenoptiker/in: Weiterbildungsangebote
Auch nach der Grundbildung müssen sich Augenoptiker/innen laufend fortbilden. Fachliteratur und Spezialkurse informieren über neue Materialien und Glastechnologien, aktuelle Modetrends und die sich wandelnden Sehanforderungen der Kundschaft.
Berufliche Weiterbildungen eröffnen zudem neue Karrierechancen und verbessern die Gehaltsaussichten. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, an einer Fachhochschule ein dreijähriges Bachelorstudium zum/-r Optometrist/in (BSc.) abzulegen. Alternativ kann man an Berufsfachschulen Lehrgänge in den Bereichen Marketing, Verkaufsleitung oder Einkaufsleitung absolvieren.
Häufige Fragen
- Was ist ein/e Augenoptiker/in?
- Wie viel verdient man als Augenoptiker/in?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Augenoptiker/in?
- In welchen Bereichen können Augenoptiker/-innen arbeiten?
Ein/e Augenoptiker/in ist sowohl handwerklich als auch beratend tätig. Sie verkaufen Brillen, Kontaktlinsen und andere augenoptische Produkte.
Als Augenoptiker/in kann man mit einem Einstiegsgehalt um die CHF 4’000 rechnen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung kann der Verdienst auf eine Höhe zwischen CHF 6’000 und 7’000 steigen.
Die Ausbildung zum/-r Augenoptiker/in hat eine Dauer von drei Jahren. Die Theorie wird in einer Berufsfachschule vermittelt, während die Praxis in einem Augenoptikfachgeschäft erlernt wird.
Die meisten Augenoptiker/innen arbeiten in speziellen Fachgeschäften für Augenoptik. Jedoch sind auch andere Arbeitsbereiche denkbar.