Knoblauch (Allium sativum) ist eine Wunderknolle, die dank vieler wertvoller Inhaltsstoffe gesundheitsfördernd ist und verschiedene Heilprozesse unterstützen kann. Die Knoblauchpflanze hilft aufgrund seiner lipidsenkenden und gerinnungshemmenden Wirkung bei erhöhten Blutfettwerten, hohem Blutdruck und bei der Vorbeugung von Gefäßveränderungen. Knoblauch fungiert als natürliches Antibiotikum und kann Viren, Bakterien und Pilze bekämpfen. Der regelmäßige Verzehr kann auch das Immunsystem unterstützen. Vorsicht gilt bei Wechselwirkungen. Menschen, die beispielsweise blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten keine größeren Mengen Knoblauch zu sich nehmen, denn er wirkt blutverdünnend.
Knoblauch und seine Wirkung im Körper
Aufgrund der antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften wurde der Knoblauch schon in der Antike bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden verwendet, beispielsweise Magen-Darm-Problemen und Atemwegserkrankungen. Knoblauch tut dem Körper sehr gut. Die Knollen stecken voller gesunder Nährstoffe, die helfen können, verschiedenen Krankheiten vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken. Zu den enthaltenen Wirkstoffen zählen beispielsweise:
Inhaltsverzeichnis
- organische Schwefelverbindungen, wie Alliin
- Lauchöle
- Allicin
- Saponine
- Flavonoide
- Kalium, Kalzium, Magnesium, Selen und Eisen
- Vitamin C, Vitamin B1 und Vitamin B6
Obwohl die positiven Wirkungen auf die Gesundheit auf alle Inhaltsstoffe zurückzuführen sind, hat die Knoblauchpflanze vor allem der Schwefelverbindung Allicin seine Hauptwirkung zu verdanken. Um von den gesunden Effekten zu profitieren, sollte man den Knoblauch idealerweise jeden Tag essen. Als Tagesdosis werden maximal 5 mg empfohlen, die nicht überschritten werden sollte. Denn eine Überdosis kann zu Übelkeit und Sodbrennen führen.
Wunderknolle als natürliches Antibiotikum
Roher Knoblauch gilt zudem als natürliches Antibiotikum: Die Knolle zerstört Bakterien und enthält immunstärkende Antioxidantien. So kann verschiedenen Krankheiten im gesamten Körper vorgebeugt werden. Er wirkt zum Teil besser als synthetische Antibiotika, wenn Bakterien schon antibiotikaresistent sind. Der Vorteil ist zudem, dass nicht die schädlichen Nebenwirkungen durch chemische Medikamente befürchtet werden müssen.
Knoblauch stärkt das Immunsystem
Da der Knoblauch eine gesunde Darmflora erhält, leistet die Knolle zugleich einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Abwehrkräfte. Die Darmflora macht den größten Teil des Immunsystems aus. Gestärkt wird es durch die Stimulierung der Immunzellen, beispielsweise:
- Makrophagen
- Lymphozyten
- Killerzellen
Laut einer amerikanischen Studie von Cochrane soll die Knolle die Anzahl der Erkältungen um mehr als 60 Prozent reduzieren können. Der enthaltene Wirkstoff Allicin bekämpft zudem Viren, Bakterien und Pilze. Das Vitamin B1 ist für den Energiestoffwechsel der Zellen wichtig.
Knoblauch senkt Blutdruck und Cholesterin
Knoblauch wirkt dank des enthaltenen Allicins leicht blutdrucksenkend sowie durchblutungsfördernd, gefäßerweiternd und antioxidativ. Letzteres hilft dabei, zellschädigende freie Radikale abzufangen. Die hochreaktiven Sauerstoffverbindungen entstehen im Körper durch äußere Einflüsse, beispielsweise:
- Strahlung
- Medikamente
- Umweltgifte
- Stress
Die sekundären Pflanzenstoffe beeinflussen die Regulierung der Blutfette bzw. des Cholesterins positiv. Sie verbessern den Blutfluss und lassen die Blutfettwerte sinken. Das kann Herzerkrankungen vorbeugen.
Knoblauch hilft dem Darm
Die Schwefelverbindungen haben keimtötende Effekte und wirken somit gegen diverse Darmparasiten, ohne die nützlichen Darmbakterien anzugreifen. Knoblauch kann die Verdauung ankurbeln und bei Magen-Darmerkrankungen helfen, beispielsweise bei Blähungen, krampfartigen Schmerzzuständen und Gärungsprozessen im Darm.
Knoblauch und seine Wechselwirkung mit Medikamenten und Allergien
Was bei der Anwendung zu beachten ist, sind mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten. So kann die Wirkung von Medikamenten, die zur Blutverdünnung oder Blutdrucksenkung eingenommen werden, durch den Verzehr verstärkt werden. Daneben kann die Wirkung des Wirkstoffs Saquinavir gegen HIV abgeschwächt oder blockiert werden. Empfohlen wird außerdem, aufgrund einer eventuell längeren Blutungszeit Knoblauchpräparate vor chirurgischen Eingriffen abzusetzen. Des Weiteren sind allergische Reaktionen, Hautausschläge oder allergisches Asthma möglich. Beim Kochen ist eine Überdosierung eher unwahrscheinlich.
Tipps zur Bekämpfung von Knoblauchgeruch
Nach dem Konsum von Knoblauch verändern sich der Geruch des Atems und der Haut. Dies ist für viele ein unangenehmer Nebeneffekt. Jedoch muss man deshalb nicht auf den Verzehr verzichten. Es ist möglich, den starken Duft zu überdecken, beispielsweise durch:
- Ingwer oder Kardamom kauen
- Pfefferminzbonbons lutschen
- Zitronenstücke kauen
- Glas Milch trinken
- spezielle Mundspüllösungen, die schwefelhaltige Verbindungen eindämmen
Übrigens: Wer den unangenehmen Geruch nach der Verarbeitung der Knoblauchpflanze von den Händen beseitigen möchte, kann sie mit etwas Salz und ein paar Spritzern Zitronensaft einreiben, dies einige Minuten lang einwirken lassen und die Hände danach mit kaltem Wasser waschen.
- Wiesenauer, M.: PhytoPraxis, Springer (Verlag), 7. Auflage, 2018
- Knoblauch, https://www.phytodoc.de/... (Abrufdatum: 16.10.2023)
- Knoblauch, http://heilpflanzenwissen.at/... (Abrufdatum: 16.10.2023)