Basische Lebensmittel werden vor allem zur Entlastung des Körpers bei orthopädischen Krankheitsbildern und Nierenfunktionsstörung empfohlen. Dieser Artikel erklärt, wann ein Lebensmittel basisch ist, erläutert die Wirkweise basischer Ernährung und nennt Beispiele für basische Lebensmittel.
Das Wichtigste auf einen Blick
1. Basische Lebensmittel können den Stoffwechsel und vor allem den Knorpel- und Knochenstoffwechsel entlasten.
2. Der Eiweißgehalt eines Lebensmittels entscheidet darüber, ob ein Lebensmittel sauer oder basisch verstoffwechselt wird.
3. Der PRAL-Wert ermöglicht eine schnelle Orientierung darüber, welche Lebensmittel sich besonders gut für eine basische Ernährung eignen.
Wann ist ein Lebensmittel basisch?
Kann der Körper Nahrungsmittel aufgrund der Zusammensetzung ihrer Inhalts- und Mineralstoffe vorrangig zu Basen abbauen, so handelt es sich um sogenannte basische Lebensmittel. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der enthaltene Anteil an (vor allem tierischem) Eiweiss im Lebensmittel gering ausfällt und stattdessen viel Magnesium, Kalium und Calcium darin enthalten sind.
Basische vs. saure Lebensmittel
Entsprechend dieser Definition existieren basische und säurebildende Lebensmittel. Dabei sagt der Geschmack eines Lebensmittels nichts über seine Qualität als Lieferant von Säuren oder Basen aus. Neben tierischem Eiweiss in Fisch, Fleisch, Käse und Milchprodukten lassen sich die Bestandteile von Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Tee und Kaffee vorrangig zu Säuren abbauen. Umgekehrt werden Ananas, Zitronen und Orangen den basischen Lebensmitteln zugeschrieben.
Was ist der PRAL-Wert?
Die Unterscheidung von basischen und sauren Lebensmitteln gelingt leicht anhand des PRAL-Werts. Dieser beschreibt die potenzielle Säurebelastung des Körpers durch die Verstoffwechslung eines Lebensmittels, den Potential Renal Acid Load. Sauer verstoffwechselte Lebensmittel erhalten hierbei einen positiven Wert, basische dagegen einen negativen. Je höher die Zahl ausfällt, desto ausgeprägter ist die Säurebelastung oder desto basischer wird das Lebensmittel verstoffwechselt.
Während die meisten Obst- und Gemüsesorten einen PRAL-Wert zwischen -2 und -5 aufweisen, gehört Spinat mit einem Wert von -14 zu den Spitzenreitern der basischen Lebensmittel. Umgekehrt liegen Getreide, Fleisch und Fisch meist zwischen +5 und +10 und Käse deutlich darüber. Hartkäse erreicht dabei mit +34 einen besonders hohen Wert.
Wie wirken basische Lebensmittel im Körper?
Eine basische Ernährung soll dem Organismus helfen, Säureüberschuss abzubauen und auszuscheiden. Damit sollen sie die körpereigenen Puffersysteme entlasten, die für den Ausgleich akuter Übersäuerungen erforderlich sind.
Wie kommt ein ausgeglichener Säure-Base-Haushalt zustande?
Sämtliche Vorgänge im Körper können nur dann störungsfrei ablaufen, wenn ein eng gefasster pH-Wert eingehalten wird. Sie erfordern somit einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt.
Sowohl durch Stoffwechselprozesse und entzündliche Erkrankungen als auch durch die Ernährung entsteht Säure. Diese baut der gesunde Organismus in der Regel durch ein regulierendes Eingreifen der Nieren und durch eine verstärkte Abatmung von Kohlenstoffdioxid über die Lunge ab. Ausserdem greifen verschiedene Puffersysteme in das Säure-Basen-Gleichgewicht ein.
Akute und chronische Übersäuerung
Akute Erkrankungen mit schwerer Entgleisung des Säure-Basen-Haushaltes wie eine massive Blutzuckerentgleisung, eine Störung der Atmung oder eine Vergiftung sind lebensbedrohliche Notfälle, die den Organismus überfordern können. Der Zellstoffwechsel und der Flüssigkeitshaushalt werden hierdurch gestört, im schlimmsten Fall kommt es zum Organversagen. Eine rasche und gute Behandlung im Spital ist erforderlich, um gefährliche Komplikationen abzuwenden.
Demgegenüber kann der Körper eine geringe chronische Übersäuerung oft jahrelang durch die Puffersysteme ausgleichen. Es wird jedoch angenommen, dass sich die Puffer auf Dauer erschöpfen und hierdurch andere Körperfunktionen in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies betrifft Phosphat, ein Ion, das vorrangig der Stabilisierung von Knochen und Bindegewebsstrukturen dient, jedoch bei Übersäuerung als Puffer „einspringt“. Ein dauerhafter leichter Phosphatmangel könnte zu Strukturstörungen von Knochen und Knorpel führen und ihre Anfälligkeit für Verschleisserkrankungen erhöhen.
Zusätzliche Effekte einer basischen Ernährung
Basische Lebensmittel können auch kombinierte Effekte haben und sich sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche günstig auswirken. So wird beispielsweise die Feige gerne unterstützend zur Behandlung bei Magengeschwüren eingesetzt, da sie nicht nur die überschüssige Säure abfangen soll, sondern zudem die Verdauung unterstützt und somit den Magen-Darm-Trakt entlastet. Gleichzeitig hat sie einen entspannenden Effekt und hilft damit, den gestressten Magen zur Ruhe kommen zu lassen.
Wann ist eine basische Ernährung empfehlenswert?
Einige Autoren empfehlen basische Lebensmittel bei Erkrankungen des Knorpels und Knochens. Hierzu zählen unter anderem Arthrose, aber auch Knochenentzündungen, Osteoporose (eine Krankheit, bei der es zum Abbau der Knochensubstanz kommt) und Rachitis (eine durch Vitamin-D-Mangel verursachte Störung der Knochenbildung). Dies begründet sich durch die Entlastung des Phosphatstoffwechsels.
Weiterhin kann sich der Verzehr basischer Lebensmittel bei sämtlichen entzündlichen Vorgängen im Körper positiv auswirken.
Basische Lebensmittel – Tabelle
Basische Lebensmittel finden sich vor allem bei Gemüse und Obst, aber auch viele Nusssorten werden basisch verstoffwechselt. Einige dienen dabei nicht nur der Ernährung, sondern finden schon lange Verwendung als Hausmittel. Die folgende Tabelle listet basische Lebensmittel auf und erläutert an einigen Beispielen deren Zusatznutzen.
Lebensmittel |
PRAL-Wert |
Anwendung bei | Wirkung | erhältlich als |
Feige | -20 |
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Birke | -6 |
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Fenchel | -9 |
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Karotte | -4,9 |
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Orangen | -2,7 |
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Rote Beete | -5,5 |
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Mandeln, Pistazien, Walnüsse |
-3 bis -5 |
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Weitere Beispiele basischer Lebensmittel:
- Trauben
- Süsskartoffeln
- Champignons
- Kräuter wie Basilikum oder Thymian
- Pfefferminze
- Beeren
- Äpfel
- Aprikosen