
Die Dermatologie ist ein vielseitiges und hochspezialisiertes Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen der Haut, Haare, Nägel und Schleimhäute sowie sexuell übertragbaren Krankheiten befasst. In der Schweiz bearbeitet man als Dermatologe ein breites Tätigkeitsfeld, das von der klassischen Dermatologie über die ästhetische Medizin bis hin zur Dermatoonkologie reicht – unter anderem deswegen ist die Facharztrichtung auch sehr beliebt.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man Hautarzt in der Schweiz?
Der Facharzt für Dermatologie und Venerologie in der Schweiz kann nur durch die eidgenössische Facharztprüfung erreicht werden. Diese schließt sich einer 5 jährigen Facharztausbildung in der Dermatologie an, bei der die angehenden Fachärzte tiefgründiges Wissen in Sachen Erkrankungen der Haut, Schleimhäute, Hautanhangsgebilde und Genitalien vermittelt bekommen. Aufgrund des Aufbaus des Fachgebiets kombiniert die fachärztliche Weiterbildung Aspekte der Inneren Medizin und der Chirurgie in Sachen Haut. Auch Allergologie und Immunologie sind Teil der Ausbildung und gehören zum späteren Berufsalltag. Der Titel „Facharzt“ kann durch die eidgenössische Facharztprüfung erlangt werden. Diese prüft theoretisches und praktische Wissen aus der Weiterbildung, meist in Form von Patientenfällen. Mehr zur Weiterbildung Dermatologie und Venerologie hier:
Übersicht aller Facharztausbildungen und Fachrichtungen in der Schweiz:
Dermatologie und Venerologie – Aufgaben
Zu den Aufgabenbereich von Hautärzten gehören die Behandlung von Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen, Psoriasis oder Hautkrebs sowie die Betreuung von Patienten mit sexuell übertragbaren Krankheiten. Hinzu kommen Erkrankungen der Mundschleimhaut, der Haare und der Nägel. Dermatologen führen operative Eingriffe, etwa zur Entfernung von Hauttumoren, durch. Darüber hinaus spielen sie eine wichtige Rolle in der Prävention und Früherkennung von Erkrankungen und beraten ihre Patienten zu Hautgesundheit und Pflege.
Weitere wichtige Teilgebiete umfassen:
- Allergien
- Dermatologie der Kinderhaut (pädiatrische Dermatologie)
- Talgdrüsenerkrankungen (z.B. Akne)
- Durchblutungsstörungen der Haut
- Hautprobleme bei organtransplantierten Patienten
- Laserbehandlungen der Haut (ästhetische Dermatologie)
Dermatoonkologie
Ein grosses Themengebiet innerhalb der Dermatologie ist die Dermatoonkologie, die sich mit den verschiedenen Krebserkrankungen der Haut befasst. Sie ist so relevant, da gerade der weisse Hautkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen in Europa zählt. Hierunter fallen verschiedene Arten der gutartigen Hauttumoren und Hautkarzinome. Ein besonderer Fall ist der etwas seltenere, dafür aber viel aggressivere, schnell metastasierende, schwarze Hautkrebs, der geschlechtsunabhängig zu vielen jährlichen Todesfällen führt. Ein besonderer Fokus liegt daher auf der Früherkennung durch Hautkrebsscreening, um die Heilungschancen zu maximieren. Dermatologen und Onkologen setzen auf eine Kombination aus operativen Eingriffen, immuntherapeutischen Ansätzen, zielgerichteten Therapien und Bestrahlung, um die bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
STIs (Venerologie)
Bei Auftreten erster Symptome wie Ausfluss aus der Harnröhre, offenen Stellen oder Juckreiz am Genital oder bei Juckreiz führt man Abstriche oder Blutuntersuchungen durch, um Krankheiten wie „Tripper“, HIV oder Hepatitis zu diagnostizieren und zu behandeln. Diese gehören zu sogenannten STIs – den sexuell übertragbaren Infektionen. Sie können dann beispielsweise mit Antibiotika behandelt werden. Bei HIV erfolgt eine antiretrovirale Therapie. Wichtig ist, dass die Fachärzte dabei nicht nur die Person selbst, sondern auch Geschlechtspartner behandeln.
Gefässerkrankungen (Phlebologie)
Verwirrenderweise bezeichnet das Wort „Venerologie“ nicht die Diagnosestellung und Behandlung von Venenerkrankungen. Dafür gibt es innerhalb der Dermatologie ein anderes Spezialgebiet: Die Phlebologie beschäftigt sich mit peripheren Venenerkrankungen, insbesondere Krampfadern (Varizen), Thrombosen und chronisch venösen Insuffizienzen. Dermatologen beziehungsweise spezialisierte Phlebologen verwenden moderne diagnostische Verfahren wie Ultraschall-Doppler oder Duplexsonographie, um Venenprobleme zu erkennen. Therapeutisch kommen konservative Massnahmen wie Kompressionstherapie sowie operative und minimal-invasive Verfahren wie Verödung (Sklerotherapie) oder Laserbehandlungen zum Einsatz.
Für wen ist die Facharztrichtung Dermatologie und Venerologie interessant?
Die Facharztrichtung Dermatologie und Venerologie in der Schweiz ist für Ärzte interessant, die sich für Hauterkrankungen, Allergien und Geschlechtskrankheiten begeistern. Sie richtet sich an Mediziner, die ein breites Spektrum an Krankheitsbildern behandeln möchten. Besonders attraktiv ist das Fach für jene, die sowohl diagnostisch als auch therapeutisch arbeiten wollen, da es konservative Behandlungen, operative Eingriffe und ästhetische Verfahren umfasst.
Wo kann man als Facharzt für Dermatologie und Venerologie arbeiten?
Als Facharzt für Dermatologie und Venerologie bieten sich zahlreiche berufliche Möglichkeiten in der Schweiz. Dermatologen können in Universitätskliniken, öffentlichen und privaten Spitälern sowie spezialisierten Hautkliniken arbeiten. Viele entscheiden sich auch für eine eigene Praxis oder eine Anstellung in einem dermatologischen Zentrum, wo sie sowohl medizinische als auch ästhetische Behandlungen anbieten. Zudem gibt es Karrieremöglichkeiten in der Forschung, Pharmaindustrie oder in der kosmetischen Dermatologie, insbesondere im Bereich der Lasertherapie, Filler und ästhetischen Hautbehandlungen.
Passende Jobs
Dermatologie und Venerologie – Wie hoch ist der Lohn von Hautärzten in der Schweiz?
Der Median des Lohns als Dermatologe in der Schweiz liegt bei etwa 18’000 CHF monatlich. Die meisten Fachärzte verdienen dabei zwischen 10’800 CHF und 19’700 CHF Bruttolohn. Vergleicht man die stationär tätigen Fachärzte mit ihren niedergelassenen Kollegen, liegt deren Lohn mit etwa 23’000 CHF etwas unter dem Einkommen der letzteren: Der Ertrag einer dermatologischen Praxis liegt bei etwa 35’700 CHF. Mehr zum Arzt-Lohn in der Schweiz: