Als Facharzt für Chirurgie beschäftigt man sich mit konservativ und operativ zu behandelnden chirurgischen Erkrankungen und Verletzungen. In der Chirurgie arbeiten Fachärzte sowohl mit medizinisch-technischen Geräten als auch direkt am Patienten. Sie sind nicht nur für die Durchführung der Operationen, sondern auch für die Vorbereitung, Beratung und Aufklärung der Patienten sowie Nachbetreuung zuständig.
Inhaltsverzeichnis
Welche weiteren Aufgaben auf Fachärzte in der Chirurgie zukommen und wie die Weiterbildung aufgebaut ist – diese und weitere Fragen werden in folgendem Beitrag beantwortet.
Tätigkeiten Facharzt Chirurgie
In diesem Fachgebiet geht es um die chirurgische Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen. In der Chirurgie kennen sich Fachärzte mit der Durchführung, Interpretation und Bedeutung verschiedener Operationsverfahren aus. Dabei nutzen sie operationsvorbereitend bildgebende Verfahren, zum Beispiel MRI, CT, Sonographie oder Szintigraphie. Oftmals wird mit minimalinvasiven Methoden operiert, teilweise werden auch computerunterstützte Verfahren genutzt.
Als Facharzt in der Chirurgie klärt man Patienten bezüglich der Operationsmöglichkeiten und Risiken auf. Auch die Nachbetreuung gehört zu ihren Aufgaben. Sie führen Patientengespräche, beraten auch Angehörige und führen weitere Untersuchungen durch. Fachärzte in der Chirurgie arbeiten also nah am Patienten als auch mit komplexen medizinisch-technischen Geräten.
Im Laufe der Karriere kann man sich als Facharzt in der Chirurgie auf unterschiedliche Teilgebiete spezialisieren. Dazu gehören zum Beispiel die Handchirurgie, Herzchirurgie, Gefässchirurgie, Urologie, Thoraxchirurgie, Kieferchirurgie, Kinderchirurgie, Neurochirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Orthopädische Chirurgie, Plastische Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie oder chirurgische Intensivmedizin.
Ziele der Weiterbildung Chirurgie
Angehende Fachärzte für Chirurgie sollen während der Weiterbildung fachrelevante medizinische Kenntnisse erlenen. Als Assistenzarzt geht es insbesondere darum Berufserfahrung zu sammeln und eine gewisse Routine im beruflichen Alltag zu erhalten. Soziale Kompetenzen sind dabei ebenfalls von hoher Relevanz. Die Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie ist eine Grundvoraussetzung, die Ärzte zur selbstständigen Berufsausübung befähigt.
Dauer und Gliederung der Weiterbildung Chirurgie
Angehende Fachärzte für Chirurgie absolvieren eine vier- bis sechsjährige Weiterbildung. Diese gliedert sich in zwei Teile: Die Basisweiterbildung (zwei Jahre) und die Vertiefungsweiterbildung (zwei bis vier Jahre). Dabei werden 45 bis 69 Monate in der klinischen Chirurgie absolviert, davon sechs Monate in der chirurgischen/interdisziplinären Notfallstation. Weitere drei bis sechs Monate verbringt der angehende Facharzt in der Anästhesiologie und/oder Intensivmedizin. Bis zu 24 Monate der Weiterbildung sind in folgenden Disziplinen wählbar: Gefässchirurgie, Thoraxchirurgie, Herz- und thorakale Gefässchirurgie, Handchirurgie, Kinderchirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Orthopädische Chirurgie, Traumatologie des Bewegungsapparates, plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie oder Urologie.
Um sich eine Weiterbildungsperiode in einer Disziplin anrechnen lassen zu können muss diese eine Mindestdauer von drei Monaten betragen. Universitäre Tätigkeiten und vergleichbare Tätigkeiten an Forschungsinstituten können bis zu zwei Jahre angerechnet werden. Sämtliche weitere Bestimmungen können beim Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung nachgelesen werden.
Nach der Weiterbildung können Fachärzte in der Chirurgie ausserdem mithilfe von Fortbildungen zwei weitere Titel erwerben. Somit können sie sich zum Beispiel auf die Schwerpunkte Allgemeinchirurgie und Traumatologie oder die Viszeralchirurgie spezialisieren. Beide Schwerpunktausbildungen dauern zwei Jahre.
Inhalte der Weiterbildung Chirurgie
Grundlegende theoretische Kenntnisse über Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Pathologie und Diagnostik gehören zu den inhaltlichen Grundlagen der Weiterbildung zum Facharzt in der Chirurgie. Weiterhin eignen sie sich Kenntnisse zum Strahlenschutz über Risiken, Strahlenquellen, Dosisgrenzwerte und Dosimetrie sowie über Röntgenanatomie, Röntgenzeichen von pathologischen Befunden, Verletzungen, Erkrankungen, Fehlbildungen der Knochen und ihrer Reparationsvorgänge an. Darüber hinaus sind für die Chirurgie relevante Kenntnisse der Pharmakotherapie, gesetzliche Grundlagen und Kenntnisse der Arzneimittelprüfung in der Schweiz Teil der Weiterbildung. Weiterhin lernen angehende Fachärzte für Chirurgie wie man sich im Fall einer Katastrophe und einem Massenanfall von Patienten zu verhalten hat.
In der Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie werden aber nicht nur fachrelevante Inhalte thematisiert, sondern auch soziale Kompetenzen. So werden zum Beispiel die Kommunikationsfähigkeit, Selbstreflexion und kritisches Hinterfragen von sich selbst sowie Kritikfähigkeit geschult und geübt.
Facharztprüfung in der Chirurgie
Die Prüfung für angehende Fachärzte in der Chirurgie besteht aus einem schriftlichen Teil, dem Basisexamen, und einem mündlich-praktischem Teil, dem Schlussexamen. Das Basisexamen muss bestanden werden, um am Schlussexamen teilnehmen zu dürfen. Voraussetzung für die Prüfung ist ein eidgenössisches oder anerkanntes ausländisches Arztdiplom. Die mündliche Prüfung dauert 90 Minuten, ist in drei Blöcke à 30 Minuten aufgeteilt und behandelt sechs verschiedene Fälle aus den Bereichen Viszeralchirurgie, Traumatologie und anderen chirurgischen Gebieten. Am Ende gibt es dementsprechend sechs Noten, von denen keine ungenügend sein darf.
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