Wer als Facharzt für Allgemeine Innere Medizin in der Schweiz arbeiten will, findet als Internist ein Arbeitsfeld mit vielseitigen und anspruchsvollen Karriereperspektiven im medizinischen Bereich vor. Internisten sind Experten für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen der inneren Organe und spielen eine zentrale Rolle sowohl in der stationären als auch ambulanten Patientenversorgung. Mit Arbeitsmöglichkeiten in Spitälern, Praxen, Rehabilitationszentren und auch Forschung, bietet der Beruf abwechslungsreiche Aufgabenfelder und Spezialisierungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man Internist?
Um Internist in der Schweiz zu werden, beginnt man nach erfolgreichem Abschluss des Medizinstudiums mit dem frisch erworbenen eidgenössische Arztdiplom die Facharztausbildung Allgemeine Innerer Medizin (Curriculum Spitalinternist; für angehende Hausärzte: Curriculum Hausarztmedizin), die vorwiegend in Spitälern absolviert wird. Während dieser Zeit sammeln Ärzte umfangreiche klinische Erfahrung in verschiedenen internistischen Bereichen wie Kardiologie, Pneumologie oder Gastroenterologie.
Nach Abschluss der Facharztweiterbildung und bestandener Prüfung können Internisten in Spitälern tätig werden und als Oberärzte arbeiten oder versuchen in der Arzt-Hierarchie aufzusteigen und eine leitende Position anstreben. Zusätzliche Spezialisierungen in bestimmten Teilbereichen der Inneren Medizin sind ebenfalls möglich und hilfreich, um die Karriere weiter voranzutreiben.
Gemeinsame Weiterbildung von Hausärzten und Internisten
Seit 2013 sind die ehemals unabhängigen Facharzttitel Allgemeinmedizin und Innere Medizin zum Facharzt Allgemeine Innere Medizin zusammengelegt. In den ersten 3 Jahren der Weiterbildung belegen künftige Hausärzte und Spitalinternisten eine gemeinsame Basisausbildung. Während Hausärzte ihre Ausbildung danach vermehrt in ambulanten Praxen und auf hausärztliche Betreuung fokussieren, absolvieren angehende Spitalinternisten ihre Weiterbildungsjahre überwiegend im stationären Bereich von Spitälern.
Allgemeine Innere Medizin – Aufgaben
Die Arbeit als Internist in der Schweiz ist vielseitig und umfasst die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen der inneren Organe. Die Allgemeine Innere Medizin hat viele Überschneidungspunkte mit anderen Fachrichtungen.
Klassische Tätigkeiten von Internisten im Spital
Besonders häufig werden Spitalinternisten mit Fällen aus folgenden Spezialisierungen konfrontiert:
- Infektiologie
- Kardiologie
- Neurologie
- Urologie
- Dermatologie
- Gastroenterologie
- Endokrinologie
Sie versorgen in Spitälern ihre Patienten mit Medikamenten, arbeiten teilweise aber auch mit konservativen Ansätzen. Je nach Aufteilung einer Klinik führen sie auch kleinere Eingriffe durch, beispielsweise im Herzkatheterlabor oder in der Koloskopie. Generell müssen sie im engen Kontakt mit chirurgischem Personal stehen, um die beste Behandlung für ihre Patienten abzuwägen.
Klassische Hausarzttätigkeiten
Durch die vielen unterschiedlichen Erkrankungen, mit denen man in der hausärztlichen Praxis täglich zu tun hat, ist der Aufgabenbereich besonders breit. Dabei bestehen besonders Schnittstellen zu Bereichen der Psychiatrie, Neurologie, Urologie, Dermatologie, Gastroenterologie, Ophthalmologie, Onkologie und Traumatologie. Natürlich liegt die größte Schnittstelle zwischen der praxisinternistischen und stationären Inneren Medizin. Als Allgemeininternist arbeitet man mit Patientengruppen aller Altersstufen, wobei besonders ältere Menschen in die Hausarztpraxis kommen. Die häufigsten Erkrankungen, mit denen Praxisinternisten in Berührung kommen sind dabei:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes
- Krebsleiden
- Infektionskrankheiten
- Allergien und Asthma
- Arthrose
- Depression
- Osteoporose
Zu der Tätigkeit als Hausarzt gehört dabei die Ersteinschätzung der Erkrankung, die Behandlung der Symptome sowie die Weiterleitung an die richtige fachärztliche Stelle.
Allgemeine Innere Medizin – Für wen ist die Fachrichtung interessant?
Grundsätzlich ist die Arbeit als Spitalinternist breit gefächert und deckt viele unterschiedliche Bereiche in der Medizin ab. Wer sich vorstellen kann, verschiedene Differenzialdiagnosen abzuwägen und seine Arbeitszeit mit klinischen Tests zum Ausschluss von Alternativerkrankungen zu verbringen, ist prinzipiell gut für den Beruf geeignet. Darüber hinaus ist die Arbeit für solche Mediziner geeignet, die Freude an der Behandlung komplexer medizinischer Fälle haben und gerne im Team arbeiten. Sie sollten Interesse an der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Betreuung von Patienten in einem oft dynamischen Umfeld wie Notfallstationen oder spezialisierten Abteilungen haben.
Zudem erfordert die Arbeit gute organisatorische Fähigkeiten, um den oft schnellen Wechsel zwischen unterschiedlichen Patienten und Krankheitsbildern zu bewältigen. Wer gerne in einem strukturierten klinischen Setting arbeitet und dabei anspruchsvolle internistische Diagnosen stellt, findet in der Tätigkeit als Internist eine passende Rolle. Wer sich für die Thematik interessiert, aber nicht in der Klinik arbeiten möchte, kann auch in einer (eigenen) Praxis tätig werden.
Die Tätigkeit als Hausarzt ist besonders interessant für Ärzte, die eine langfristige und persönliche Beziehung zu ihren Patienten aufbauen möchten und an einer ganzheitlichen Betreuung interessiert sind.
Spitäler, Reha-Einrichtungen, Ambulanz – Wo kann man als Internist arbeiten?
Als „Spitalinternist“ liegt der Hauptarbeitsplatz – wie der Name schon verrät – im Spital, sowohl in der stationären Versorgung auf Abteilungen wie Kardiologie, Gastroenterologie oder der Notaufnahme, als auch in spezialisierten Zentren. Ambulante Tätigkeiten sind ebenfalls möglich, etwa in Gruppenpraxen oder in einer eigenen Praxis. Weiterhin gibt es Einsatzmöglichkeiten in Rehabilitationskliniken, Alters- und Pflegeheimen sowie in der Forschung und Lehre an Universitäten. Auch öffentliche Gesundheitsinstitutionen oder das Gesundheitsmanagement bieten Internisten interessante berufliche Perspektiven.
Als hausärztlicher Internist in der Schweiz kann man in eigener Praxis, Gemeinschaftspraxen, medizinischen Versorgungszentren oder Spitälern arbeiten. Zudem bieten Alters- und Pflegeheime sowie Rehabilitationszentren Arbeitsmöglichkeiten. Auch in der Notfallversorgung und der Präventivmedizin gibt es Einsatzmöglichkeiten.
Weitere Karriereoptionen
In der Schweiz können Ärzte mit dem Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin (AIM) den Schwerpunkt Geriatrie erwerben. Die Tätigkeit als Facharzt für Geriatrie ist vielseitig und anspruchsvoll, da sie sowohl medizinische Expertise als auch soziale und ethische Sensibilität erfordert. Geriatrische Ärzte spielen eine zentrale Rolle in der Betreuung älterer Menschen, um deren Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern. Sie arbeiten eng mit einem interdisziplinären Team zusammen und sind häufig auch in der Forschung aktiv, um neue Erkenntnisse und Therapieansätze in der Altersmedizin zu entwickeln.
Allgemeine Innere Medizin – Wie hoch ist der Lohn?
Als Internist verdient man nach Erreichen des Facharzttitel als Oberarzt im Spital zwischen 12’500 CHF und 16’670 CHF brutto im Monat und dabei etwas mehr als die vergleichbaren Hausärzte in Praxen. Dabei ist der Arzt-Lohn als Internist aber stark davon abhängig, in welche Richtung man sich spezialisiert. Im Laufe der Karriere kann der Lohn sogar noch steigen – in der Position als Leitender Oberarzt steigt der Verdienst auf etwa 15’000 CHF monatlich an (mit Tendenz nach oben). Rehabilitationseinrichtungen in der Schweiz vergüten ihre Ärzte prinzipiell etwas besser, weswegen hier eine Gehaltsspanne zwischen 13’300 und 20’800 CHF denkbar ist.
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