
Die Kardiologie ist ein wichtiger Bereich der Inneren Medizin und beschäftigt sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems wie koronare Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und Klappenerkrankungen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins, deshalb spielt der Facharzt für Kardiologie auch in der Schweiz eine entscheidende Rolle, um die Gesundheit von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu gewährleisten. Durch die fortschreitende Forschung in der Kardiologie stehen den Fachärzten immer mehr innovative Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man Kardiologe?
Der Weg zum Facharzt für Kardiologie in der Schweiz ist anspruchsvoll und setzt ein hohes Mass an Engagement voraus. Zunächst ist ein Medizinstudium an einer anerkannten Universität erforderlich, das in der Regel sechs Jahre dauert. Nach Abschluss des Studiums folgt eine mindestens sechsjährige Facharztausbildung in Kardiologie, welche die Voraussetzung zur selbstständigen Berufsausübung darstellt.
Während der Facharztausbildung absolvieren angehende Kardiologen praktische Tätigkeiten in kardiologischen Kliniken, Herzkatheterlaboren und Intensivstationen. Sie erwerben fundierte Kenntnisse in der Diagnostik, Therapie und Betreuung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich sind wissenschaftliche Arbeiten und Fortbildungen ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
Übersicht aller Facharztausbildungen und Fachrichtungen in der Schweiz:
Kardiologie – Aufgaben
Die Aufgaben eines Kardiologen sind vielseitig und reichen von der Diagnose bis zur Behandlung und Prävention. Zu den zentralen Tätigkeiten gehört die Durchführung von Untersuchungen wie EKGs, Herzultraschall (Echokardiographie), Belastungstests und Herzkatheteruntersuchungen. Diese diagnostischen Verfahren helfen dabei, Herzkrankheiten frühzeitig zu erkennen und gezielte Therapien einzuleiten.
Ein Kardiologe erstellt individuelle Behandlungspläne, die medikamentöse Therapien, interventionelle Eingriffe oder chirurgische Behandlungen umfassen können. Interventionelle Verfahren wie die Implantation von Stents oder die Ballonangioplastie werden häufig zur Behandlung von Verengungen in den Herzkranzgefässen eingesetzt. Neben der Behandlung akuter Herzkrankheiten spielen auch präventive Massnahmen wie die Senkung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht eine wichtige Rolle.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit eines Kardiologen liegt in der langfristigen Nachsorge. Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern werden regelmässig betreut, um die Krankheitsprogression zu überwachen und die Lebensqualität zu verbessern.
Typische Erkrankungen und Behandlungen in der Kardiologie
Die Kardiologie deckt ein breites Spektrum an Erkrankungen ab, die das Herz und das Kreislaufsystem betreffen. Zu den häufigsten Erkrankungen auf diesem Gebiet zählen:
- Koronare Herzkrankheit (KHK)
- Herzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- Herzklappenerkrankungen
- Bluthochdruck
Die Behandlung dieser Erkrankungen ist oft komplex und erfordert eine enge Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachbereichen wie der Herzchirurgie oder der Angiologie zusammen.
Untersuchungs- und Behandlungsmethode in der Kardiologie
Kardiologen setzen eine Vielzahl moderner Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ein, um Herzkrankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln. Zu den wichtigsten diagnostischen Verfahren zählen:
- Echokardiographie
- Belastungstests
- Herzkatheteruntersuchung
- Langzeit-EKG
Die Behandlungsmöglichkeiten in der Kardiologie erstrecken sich über eine grosse Bandbreite und umfassen medikamentöse Therapien, interventionelle Eingriffe sowie chirurgische Verfahren. Bei medikamentösen Therapien kommen unter anderem Blutdrucksenker, Blutverdünner, Betablocker und andere Medikamente zum Einsatz, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen abgestimmt sind. Interventionelle Eingriffe, wie beispielsweise die Koronarangioplastie oder die Implantation von Herzschrittmachern, ermöglichen es, Verengungen der Herzkranzgefässe zu beheben oder den Herzrhythmus zu stabilisieren. Darüber hinaus spielen chirurgische Eingriffe eine wichtige Rolle, insbesondere bei komplexen Fällen, bei denen Massnahmen wie Bypass-Operationen oder der Austausch von Herzklappen erforderlich sind, um die Herzfunktion nachhaltig zu verbessern.
Kardiologie – Spezialisierungen und Weiterbildungsmöglichkeiten
In der Schweiz können sich Kardiologen in verschiedenen Bereichen weiter spezialisieren. Dazu gehören unter anderem die interventionelle Kardiologie, die sich mit Herzkatheteruntersuchungen und Koronarangioplastien befasst, sowie die Elektrophysiologie, die auf die Behandlung von Herzrhythmusstörungen und die Implantation von Schrittmachern spezialisiert ist. Weitere Vertiefungsmöglichkeiten bestehen in der bildgebenden Kardiologie (Echokardiographie, kardiale MRT/CT), der Herzinsuffizienztherapie, der präventiven Kardiologie und Sportkardiologie sowie der Kardioonkologie, die sich mit kardiovaskulären Nebenwirkungen von Krebstherapien beschäftigt. Zusätzlich bieten die Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie (SGK) sowie Universitäten und internationale Fachgesellschaften verschiedene Zertifizierungen, CAS/MAS-Programme und Fellowships für eine vertiefte Weiterbildung an.
Für wen ist die Fachrichtung Kardiologie interessant?
Die Fachrichtung Kardiologie in der Schweiz ist besonders interessant für Ärzte, die sich für die Diagnostik, Therapie und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begeistern. Sie eignet sich für Mediziner mit einer Affinität zu technisch anspruchsvollen Untersuchungsmethoden wie Echokardiographie, Herzkatheteruntersuchungen oder elektrophysiologischen Verfahren. Zudem ist diese Spezialisierung ideal für jene, die gerne interdisziplinär arbeiten, da die Kardiologie enge Schnittstellen zur Inneren Medizin, Intensivmedizin und Herzchirurgie hat.
Wo kann man als Kardiologe in der Schweiz arbeiten?
In der Schweiz können Kardiologen in Universitätskliniken, kantonalen und regionalen Spitälern, Praxen oder der Forschung und Industrie arbeiten. Universitätskliniken wie das Inselspital Bern, das Universitätsspital Zürich oder das CHUV Lausanne bieten spezialisierte Abteilungen für invasive und nicht-invasive Kardiologie sowie Forschungs- und Lehrmöglichkeiten. Kantonale und grössere Regionalspitäler verfügen oft über kardiologische Abteilungen mit kardiovaskulären Ambulanzen, während eine eigene Ordination als Facharzt für Kardiologie ebenfalls eine Option ist. Zudem gibt es Karrieremöglichkeiten in der klinischen Forschung, Medizintechnik oder der Pharmaindustrie, insbesondere in der Entwicklung neuer Herzmedikamente und Geräte wie Herzschrittmacher oder Kathetertechnologien.
Kardiologe – Wie hoch ist der Lohn?
Das Gehalt eines Kardiologen in der Schweiz hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Arbeitsort, der Position und der Erfahrung. Das durchschnittliche Jahresgehalt eines Facharztes für Kardiologie liegt bei etwa 138´500 Schweizer Franken (bei zwölf Monatssalären). Oberärzte verdienen in der Kardiologie deutlich mehr, durchschnittlich sind es 285´000 Franken. Leitende Kardiologen oder Chefärzte können sogar Gehälter von 300´000 bis 400´000 Franken und mehr erzielen.
Kardiologen mit eigener Praxis können ebenfalls höhere Einkommen erzielen, abhängig von der Anzahl der Patienten und der erbrachten Leistungen. In städtischen Regionen sind die Einkommensmöglichkeiten oft höher als in ländlichen Gebieten. Mehr zum Arzt-Lohn: