Der Lebenslauf als Arzt
Wer sich als Arzt bei einer Klinik oder in einer Praxis bewerben möchte, benötigt einen sehr gut aufbereiteten Lebenslauf, um seinen Chancen auf den neuen Job zu erhöhen. Doch wie sieht ein perfekter Lebenslauf überhaupt aus? Was sollte man beachten, wenn man sich als Arzt bewerben möchte? Muss man beispielsweise auch Fremdsprachen- und Computerkenntnisse aufführen? Was darf in einem Lebenslauf auf keinen Fall fehlen?
Inhaltsverzeichnis
Ein Lebenslauf Arzt sollte insbesondere alle wichtigen Stationen während und nach dem Medizinstudium enthalten, wie beispielsweise Praktisches Jahr, Thema der Promotion sowie weitere berufliche Erfahrungen beispielsweise im Rahmen von Praktika oder als Assistenzarzt.
Wie sollte der Lebenslauf aufgebaut sein?
Bei der Gestaltung des Lebenslaufs ist es sinnvoll, einer bestimmten Form zu folgen. Der Lebenslauf – auch Curriculum Vitae (CV) genannt – soll lückenlos über den eigenen Werdegang informieren. Die Angaben zu dem persönlichen und beruflichen Werdegang werden nicht in einen Fließtext gepackt, sondern stichpunktartig aufgeführt. Untergliedert wird der Lebenslauf in einen Kopfteil, einen Hauptteil und in einen Teil mit Zusatzinformationen.
Der Kopfteil enthält Angaben zur eigenen Person. Folgende Information sind hier als Pflichtangaben zu platzieren:
- Überschrift, zum Beispiel Lebenslauf oder Curriculum vitae
- Name und Adresse
- Angaben zum Geburtsdatum, zum Geburtsort und eventuell zur Staatsangehörigkeit
- Angaben zum Familienstand und eventuell die Anzahl der Kinder.
- Soll der Lebenslauf mit einem Foto versehen werden, wird dies auch auf der Titelseite platziert
Der Hauptteil enthält Angaben zum beruflichen Werdegang und zu den beruflichen Erfahrungen. Hier sollten als Assistenzarzt bzw. später als Facharzt insbesondere folgende Informationen aufgeführt werden:
- Vor dem Studium – Wurde vor dem Studium bereits eine Ausbildung im medizinischen Umfeld gemacht, sollte diese erwähnt werden.
- Studium – Name der Universität und Studienort sowie Zeitangaben zu den ärztlichen Prüfungen.
- Praktisches Jahr – Klinik, Fachbereich und Zeitraum (ggfs. auch Name des Chefarztes).
- Weitere Praktika und nebenberufliche Tätigkeiten – wurden während des Studiums weitere nebenberufliche Tätigkeiten z.B. als Sanitäter ausgeübt, sollten diese erwähnt werden.
- Promotion – Titel der Promotion sowie Klinik, Fachbereich, Betreuer und Zeitangaben.
- Beruflicher Werdegang – alle beruflichen Stationen nach dem Studium sollten aufgeführt werden inklusive Klinik, Fachbereich und Zeitraum.
Wer bereits längere Zeit in seinem Beruf als Arzt tätig ist, muss nicht mit den Praktika während dem Studium beginnen. Hier ist es sinnvoll, die berufliche Erfahrung als Assistenzarzt und Facharzt in den Vordergrund zu stellen. Weniger wichtige Praktika müssen nicht zwingend gelistet werden.
Im Teil zu den Zusatzinformationen können Ärzte angeben, welche Fort- und Weiterbildungen sie gemacht haben. Hier gibt man den Stand der ärztlichen Weiterbildung an. Auch Publikationen finden hier Platz. Hat man besonders viel veröffentlicht, kann hierfür eine eigene Seite angelegt werden. Hier kommen auch Zusatzqualifikationen (zum Beispiel in Tropenmedizin oder Flugmedizin) unter. Aufführen kann man anschließend spezielle Computer- und Fremdsprachenkenntnisse sowie andere Fähigkeiten. Wer möchte, kann den Lebenslauf mit seinen Hobbys abschließen. Die Angabe zu den Hobbys ist kein Muss.
Den Schluss des Lebenslaufs bilden immer die eigene Unterschrift sowie das Datum und der Ort. Die Unterschrift unter dem Lebenslauf ist Pflicht und darf nicht vergessen werden. Mit der Unterschrift bestätigt der Bewerber die Richtigkeit und die Aktualität der Angaben. Möchte man seine Bewerbung digital verschicken, wird der unterschriebene Lebenslauf als Scan beigefügt oder die Unterschrift digital eingefügt.
Was muss unbedingt in den Lebenslauf?
Nie fehlen dürfen in einem Lebenslauf die persönlichen Angaben zum Namen, Geburtsort, Geburtsdatum und Adresse. Aufgrund des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) müssen Angaben zu Konfession, Familienstand und Staatsangehörigkeit nicht mehr zwingend gemacht werden. Es kann jedoch sinnvoll sein, seine Konfession zu benennen, wenn man sich in einem konfessionellen Krankenhaus bewerben möchte.
Bei einer Bewerbung als Assistenzarzt: zum Studium, zum Studienort, zum Studienzeitraum sowie zu den ärztlichen Prüfungen sollte man ebenfalls Angaben machen. Wer promoviert hat, gibt den Titel seiner Promotion an. Neben dem Titel sind auch Klinik, Zeitraum, Betreuer und Fachabteilung zu nennen. Festhalten sollte man im Lebenslauf eventuelle Veröffentlichungen sowie das Praktische Jahr (PJ). Beim PJ gibt man an, wo, wann und auf welchem Fachgebiet man tätig war.
Gut macht sich im Lebenslauf persönliches Engagement, sowohl bei einer Assistenzarzt Bewerbung als auch bei einer Facharzt Bewerbung. Wer beispielsweise ein Ehrenamt belegt oder Erfahrungen als Sanitäter gesammelt hat, sollte dies auf jeden Fall aufführen. Bewirbt man sich im Ausland oder möchte bei einer international tätigen Klinik arbeiten, sind auch Fremdsprachenkenntnisse relevant.
Welche Angaben sind nicht zwingend notwendig?
Es gibt einige Dinge, die nicht zwingend in einem Lebenslauf untergebracht werden müssen. Ein Beispiel hierfür ist das Foto. Häufig werden heute anonymisierte Bewerbungsverfahren durchgeführt. Allerdings ist das in den USA übliche anonymisierte Bewerbungsverfahren im medizinischen Bereich noch nicht sehr weit verbreitet. Hier muss man für sich entscheiden, ob man ein Foto beifügen möchte oder nicht.
Bei einer Bewerbung als Assistenzarzt: Famulaturen und Hospitationen können angegeben werden. Berufseinsteigern ist zu empfehlen, entsprechende Erfahrungen auf einem Fachgebiet anzugeben, wenn dieses zur ausgeschriebenen Stelle passt. Angaben zu Hobbys sind nicht zwingend erforderlich. Es ist aber auch kein No-Go.
Was sollte man bei einem Lebenslauf vermeiden?
Im Internet gibt es viele Vorlagen zu Lebensläufen. Natürlich ist es bequem, diese zu benutzen. Besser ist es jedoch, wenn man seine Persönlichkeit einbringt und den Lebenslauf individuell gestaltet. Das heißt man kann durchaus eine Vorlage als Basis nutzen, sollte diese aber auf den persönlichen Bedarf anpassen.
Lücken sollte man weder verheimlichen noch vertuschen. Sind Lücken im Lebenslauf, zum Beispiel durch die Betreuung eines Kindes oder längere Reisen entstanden, gilt es, diese einfach zu benennen. Solche Erfahrungen gehören zur Persönlichkeit und machen den Lebenslauf individuell.
Bei der Form des Lebenslaufs sollte man sich an die stichpunktartige Auflistung halten und die Schriftgröße weder zu klein noch zu groß wählen. Die Schrift sollte nicht kleiner als 10 Punkt und nicht größer als 12 Punkt sein.
Wer seinen Lebenslauf persönlich gestaltet und mit allen wichtigen Angaben ausgefüllt hat, muss diesen zum Abschluss nur noch unterschreiben und kann diesen zur restlichen Bewerbung hinzufügen.
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