Das Personalmanagement in Krankenhäusern stellt eine komplexe Aufgabe dar, die mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist. Besonders Personalengpässe beschäftigen die Führungskräfte im Gesundheitswesen, sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz. Mitarbeiter benötigen Wertschätzung, Respekt und eine klare Kommunikation. Obwohl Personal häufig als Kostenfaktor betrachtet wird, und daher Einsparungen angestrebt werden, sollte stets im Bewusstsein bleiben, dass der Erfolg eines Krankenhauses massgeblich von der Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Mitarbeiter abhängt. Ein gutes Personalmanagement beginnt jedoch schon früher.
Inhaltsverzeichnis
Personalbestandsplanung
Der erste Schritt im Personalmanagement besteht darin, den aktuellen Personalbestand genau zu erfassen. Die Klinikleitung oder die verantwortliche Personalabteilung muss dabei folgende Fragen klären:
- Ist in der Klinik ausreichend Personal vorhanden?
- Wie ist das Personal auf die verschiedenen Fachabteilungen verteilt?
- Wie sieht die Altersstruktur der Belegschaft aus?
Personalbedarfsplanung
Auf Basis der Bestandsaufnahme wird der gewünschte Soll-Zustand definiert. Der Stellenverteilungsplan dient hierbei als Grundlage, wobei mögliche kurz- und langfristige Veränderungen berücksichtigt werden sollten. Eine vorausschauende Planung ermöglicht es der Personalabteilung, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, offene Stellen schnell zu besetzen und neues Personal gezielt zu suchen. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Anzahl, sondern auch die Qualität der benötigten Mitarbeiter zu bestimmen.
Personalmanagement-Strategien zur Mitarbeiterführung und -bindung
Führungskräfte sollten sicherstellen, dass neue Mitarbeiter sich schnell in ihrem Arbeitsumfeld zurechtfinden. Ein strukturiertes Onboarding ist entscheidend, um den neuen Mitarbeitern den Einstieg zu erleichtern. Die langfristige Bindung der Mitarbeiter hängt von mehreren Faktoren ab:
- Arbeitszufriedenheit: Diese steigt, wenn die Erwartungen der Mitarbeiter in Bezug auf Führungsstil, Kollegialität und Arbeitsbedingungen erfüllt werden.
- Soziale Identifikation: Wenn Mitarbeiter ihre berufliche Rolle als Teil ihrer Identität sehen.
- Commitment: Die emotionale Verbundenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber.
Strategien zur Förderung dieser Faktoren umfassen die Entwicklung einer widerstandsfähigen Unternehmenskultur, Offenheit und Transparenz, sowie flexible Arbeitszeitmodelle und Gesundheitsförderung.
Personalentwicklung
Die gezielte Personalentwicklung spielt eine entscheidende Rolle, um den Soll-Zustand im Personalbereich zu erreichen. Dies kann durch Weiterbildung und Kompetenzentwicklung geschehen, wobei persönliche, soziale, fachliche und methodische Kompetenzen gefördert werden. Ein konkretes Beispiel ist die Besetzung von Führungspositionen aus den eigenen Reihen, sofern die entsprechenden Weiterbildungsmassnahmen durchgeführt werden.
Personalgewinnung
Für die Personalgewinnung können verschiedene Rekrutierungskanäle genutzt werden, darunter zunehmend Online-Plattformen wie unser Stellenportal. Zufriedene Mitarbeiter sind in diesem Kontext ein grosser Vorteil, da sie ihre positiven Erfahrungen weitergeben und möglicherweise neue Kollegen anwerben. Um die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen, sind neben einer betrieblichen Gesundheitsförderung und Weiterbildungsmöglichkeiten auch Aspekte wie finanzielle Sicherheit, Diversität, Kinderbetreuung und Teambuilding entscheidend.
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
Ein modernes Personalmanagement erfordert von Führungskräften die Auseinandersetzung mit neuen Entwicklungen, wie der digitalen Transformation. Dies betrifft sowohl die Mitarbeiterführung als auch die Personalgewinnung. Diese digitalen Prozesse sind von wachsender Bedeutung, sei es bei der Dokumentation im Klinikalltag oder bei der digitalen Personalsuche.
Fazit
In der Schweiz sind einige Anpassungen erforderlich, um den spezifischen Anforderungen des Gesundheitssystems gerecht zu werden. Beispielsweise könnte die stärkere Betonung der finanziellen Sicherheit und der Altersvorsorge aufgrund des hiesigen Versicherungssystems eine grössere Rolle spielen als z.B. als in Deutschland. Ebenso könnte die kulturelle Vielfalt in der Schweiz besondere Massnahmen im Bereich der Diversität erfordern.
Abschliessend lässt sich sagen, dass erfolgreiches Personalmanagement in Krankenhäusern sowohl eine präzise Planung als auch eine kontinuierliche Weiterentwicklung erfordert. Die Anpassungsfähigkeit an neue Herausforderungen, wie die Digitalisierung, und das Streben nach einer attraktiven Positionierung als Arbeitgeber sind dabei entscheidende Faktoren, um langfristig im Wettbewerb zu bestehen.