Jährlich erkranken Millionen Menschen an einer Depression. Wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen gut. Psychotherapie gilt als hilfreich. Viele Betroffene nehmen daneben Medikamente ein. Hierbei kommen Antidepressiva zum Einsatz. Sie regulieren die Neurotransmitter im Gehirn und können die Stimmung heben und Symptome wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen, lindern. Wer Antidepressiva absetzen möchte, muss einiges beachten, damit es nicht zu unerwünschten Wirkungen kommt.
Wie werden Antidepressiva richtig abgesetzt?
Antidepressiva steigern die Konzentration des Serotonins im Gehirn. Der Botenstoff wird auch Glückshormon genannt. Dabei setzt die Wirkung nicht sofort ein. In den ersten Wochen bis Monaten sollten sie die Beschwerden jedoch lindern. Anschließend folgt die Erhaltungstherapie von mindestens vier Monaten, die den Gesundheitszustand stabilisieren und das Risiko für Rückfälle verringern soll.
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In manchen Fällen kann eine Therapie über mehrere Jahre nötig sein. Es gibt verschiedene Gründe, sie zu beenden, beispielsweise wenn über einen längeren Zeitraum keine Symptome mehr vorhanden sind oder das Antidepressivum erhebliche Nebenwirkungen hervorruft.
Wurde ein Antidepressivum nur kurzzeitig eingenommen, ist meist kein schrittweises Verringern der Dosis notwendig. Bei einer längeren Einnahme sollte das Absetzen von Antidepressiva nicht schlagartig erfolgen, da dann Absetzsymptome auftreten können. Fachleute vermuten, dass Absetz-Probleme erst bei einer Einnahme des Medikaments von mehr als acht Wochen auftreten. Es sollte schrittweise (sogenanntes Ausschleichen) und über mindestens acht bis zwölf Wochen erfolgen.
Welche Symptome können beim Absetzen von Antidepressiva auftreten?
Ohne Ausschleichen kann es zum Beispiel zu folgenden Absetzsymptomen kommen:
- Grippeähnliche Symptome
- Empfindungsstörungen, wie Unruhe und Reizbarkeit
- Angst
- Schlafstörungen und Albträume
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Gefühls- und Gleichgewichtsstörungen
- Übelkeit oder Durchfall
Eine Aufklärung über mögliche Beschwerden durch den Arzt ist wichtig. Während des Absetzens und auch danach sind regelmässige Arztbesuche empfehlenswert.
Wie lange treten die Entzugssymptome auf?
Die Absetzsymptome treten nach Beendigung der Antidepressiva-Behandlung etwa nach zwei bis vier Tagen auf und halten meist rund zwei bis sechs Wochen an. Doch auch ein dauerhaftes Absetzsyndrom ist möglich, das sich auf anhaltende Entzugssymptome bezieht, einige Monate oder sogar Jahre anhalten und sich wie ein Rückfall der Depression anfühlen kann. Der Arzt verschreibt in dem Fall eventuell Medikamente zur Linderung der Absetzsymptome.