Berufe wie Arzt/Ärztin und Chirurg/in gelten allgemein als gut bezahlt. Doch wie ranken Mediziner/innen im Vergleich mit anderen Berufen und Wirtschaftszweigen in der Schweiz? Mit dieser Frage beschäftigten sich gleich mehrere Statistiken – und kommen zu teils unterschiedlichen Ergebnissen.
Statistik der Jobportale sieht Ärzte/-innen auf Platz 2
Zum Thema Gehalt gibt es viele verschiedene Statistiken in der Schweiz. Zum Teil überschneiden sich die Ergebnisse. Ärzte/-innen ranken für gewöhnlich in der Top Ten – landen aber nicht unbedingt auf Platz 1 der bestbezahlten Berufe. Eine im Jahr 2020 durchgeführte Analyse der Online-Jobportale jobs.ch und Lohncheck sieht Schweizer Ärzte/-innen zum Beispiel auf Rang 2, mit einem Mediangehalt von 9’694 Schweizer Franken brutto im Monat. Besser verdienen demnach Finanzchefs/-chefinnen mit einem mittleren Bruttomedianlohn von 10’746 Schweizer Franken. Der dritte Platz geht an Heimleiter/innen mit 9’344 Schweizer Franken.
Die Top-Ten der bestbezahlten Berufe
Die Gehaltsangaben alle als Bruttomonatslohn laut Jobportal-Analyse:
- Finanzchef/in: 10’746 CHF
- Arzt/Ärztin: 9’694 CHF
- Heimleiter/in: 9’344 CHF
- Anwalt/Anwältin: 9’335 CHF
- Verkaufsleiter/in: 9’088 CHF
- Unternehmensberater/in: 9’034 CHF
- Zahnarzt/-ärztin: 8’935 CHF
- Informatikberater/in: 8’871 CHF
- Wirtschaftsprüfer/in: 8’818 CHF
- Informatik-Projektleiter/in: 8’809 CHF
AWA-Studie: Ärzte/-innen erst auf Platz 8
Eine im Jahr 2021 veröffentlichte Studie des Amtes für Wirtschaft und Arbeit (AWA) kommt zu einem etwas anderen Ergebnis. An erster Stelle der Auflistung stehen hier die Geschäftsführer/innen von Grosskonzernen, die im Jahr zwischen 9 und 12 Millionen Schweizer Franken verdienen. Leiter/innen im Finanz- und Rechnungswesen folgen in dieser Statistik auf Platz 2 und erhalten demnach ein jährliches Gehalt von 150’000 Schweizer Franken. Ärzte/-innen setzt das AWA auf Platz 8, mit einem Jahresgehalt von 101’000 Schweizer Franken – das entspricht einem Monatsgehalt von 8’417 Schweizer Franken.
Während sich die Platzierungen unterscheiden, stammen die meisten Topverdiener doch aus den gleichen Branchen, die auch in der Analyse der Jobportale aufgelistet werden. So finden sich auch in der Rangliste der AWA Anwälte/-innen, Unternehmensberater/innen und Leiter/innen aus dem IT-Bereich auf den ersten zehn Plätzen.
Die Topverdiener in der Schweiz
Die Zahlen beziehen sich auf das Jahresgehalt laut AWA:
- Geschäftsführer/innen von Grosskonzernen: zwischen 9 und 12 Mio. CHF
- Leiter/innen Finanz- und Rechnungswesen/CFO: 150’000 CHF
- IT-Leiter/innen: 140’000 bis 150’000 CHF
- Unternehmensberater/innen: 131’000 CHF
- Marketing- und Vertriebsleiter/innen: 111’500 und 123’000 CHF
- Vermögens- und Anlageberater/innen: 114’000 CHF
- Juristen: 103’000 CHF
- Ärzte/-innen: 101’000 CHF
- Ingenieure/-innen: 100’000 CHF
- Chemiker/innen: 98’000 CHF
Das untere Ende der Lohnskala: Chauffeure/-innen und Hilfsarbeiter/innen
Nach Wirtschaftszweigen gegliedert, sieht die Analyse der Jobportale die Branche der Finanz- und Versicherungsleistungen auf dem ersten Platz der Schweizer Topverdiener. Im Jahr 2020 lag der Durchschnittsverdienst hier bei 9’630 Schweizer Franken im Monat. Auf Platz 2 steht der Informations- und Kommunikationsbereich mit 9’000 Schweizer Franken.
Das AWA setzt dagegen die Pharmaindustrie an die Spitze, mit einem durchschnittlichen Monatslohn von 9’835 Schweizer Franken. Die Finanzdienstleistungen folgen auf Platz 2, mit durchschnittlich 9’742 Schweizer Franken im Monat. Das Gesundheitswesen, zu dem neben Ärzten/-innen auch Pflegekräfte und Hilfskräfte gehören, liegt auf Platz 23, der durchschnittliche Monatslohn beträgt 6’760 Schweizer Franken.
Die Analyse der Jobportale hat auch das untere Ende der Lohnskala betrachtet. Zu den am schlechtesten bezahlten Berufen in der Schweiz gehören demnach Landschaftsgärtner/innen und Hilfsarbeiter/innen. Auf dem letzten Platz stehen Chauffeur/-innen mit einem Durchschnittslohn von 5’680 Schweizer Franken im Monat.
Tatsächliches Gehalt hängt von vielen Faktoren ab
Wie viel Ärzte/-innen in der Schweiz tatsächlich verdienen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. So bestehen zum Teil grosse Gehaltsunterschiede zwischen niedergelassenen und angestellten Ärzten/-innen sowie zwischen Allgemeinmediziner/innen und Mediziner/innen der verschiedenen Fachrichtungen. Neben der persönlichen Qualifikation wirkt sich auch die Berufserfahrung auf den Verdienst aus. Weiterhin spielt das persönliche Verhandlungsgeschick eine Rolle.
Ein bedeutender Faktor in vielen Branchen ist zudem die Unternehmensgrösse. Kleinere Unternehmen zahlen meist weniger als Grosskonzerne. Die Gehaltsunterschiede können bis zu 15 Prozent betragen.