Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs waren im Jahr 2022 die häufigsten Todesursachen in der Schweiz. Das geht aus der Todesursachenstatistik des Bundesamts für Statistik hervor. Insgesamt sind in diesem Zeitraum 74’425 Personen verstorben. Die Anzahl der auf COVID-19 zurückzuführenden Todesfälle ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, allerdings nehmen die auf allgemeine Atemwegserkrankungen zurückgehenden Sterbefälle zu.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache
Wie das Bundesamt für Statistik in seiner Medienmitteilung schreibt, sind 2022 aus der Schweizer Wohnbevölkerung 36’442 Männer und 37’983 Frauen verstorben. Das Durchschnittsalter der verstorbenen Männer beträgt 77 Jahre, bei den Frauen sind es 83 Jahre. Die altersstandardisierte Sterberate ist bei den Männern im Vergleich zu 2021 um 0,5 Prozent angestiegen, bei den Frauen um 2,8 Prozent.
Häufigste Todesursache waren, wie bereits in den Vorjahren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei den Männern machen sie 26,1 Prozent aller Todesfälle aus, bei den Frauen 28,8 Prozent. Insgesamt liegt der Anteil an den Todesursachen bei 27,5 Prozent. Das Durchschnittsalter der Männer, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung verstarben, liegt bei 81,4 Jahren, Frauen waren im Durchschnitt 87,4 Jahre alt.
Weitere häufige Todesursachen: Krebs und Demenz
Zweithäufigste Todesursache waren 2022 Krebserkrankungen, mit einem Anteil von 23,1 Prozent an allen Todesfällen. Zusammengenommen machen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs damit mehr als die Hälfte der Todesfälle in der Schweiz aus. Das Durchschnittsalter der an Krebs verstorbenen Männer und Frauen liegt bei 75 Jahren. Die meisten krebsbedingten Todesfälle sind auf Lungenkrebs zurückzuführen: Bei den Frauen nimmt er einen Anteil von 18,1 Prozent der krebsbedingten Sterbefälle ein, bei den Männern sind 20,3 Prozent. Bei den Männern steht Prostatakrebs an zweiter Stelle (14,5 Prozent), bei den Frauen Brustkrebs (17,2 Prozent).
Auf Platz 3 der häufigsten Todesursachen folgen Demenzerkrankungen mit 8,8 Prozent. Die altersstandardisierte Sterberate bei Männern ist um 7,5 Prozent gestiegen, die der Frauen um 12,2 Prozent. Das Durchschnittsalter der an Demenz verstorbenen Personen beträgt 86 Jahre.
Zahl der Todesfälle aufgrund von COVID-19 geht zurück
COVID-19 verursachte im Jahr 2022 weniger Todesfälle als noch im Vorjahr. Insgesamt starben 4114 Personen an den Folgen einer diagnostizierten COVID-19-Infektion. Das entspricht 5,5 Prozent aller Todesfälle. Das Virus steht damit auf Platz 5 der häufigsten Todesursachen. Bei den Frauen sank die Sterberate um 33,6 Prozent, bei den Männern um 34,1 Prozent. Vor allem ältere Personen verstarben an dem Virus: Frauen waren im Durchschnitt 85 Jahre alt, Männer 82 Jahre.
Laut Bundesamt für Statistik gehen sechs Todesfälle im Jahr 2022 auf Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung zurück. Im Jahr 2021 verstarben noch 19 Personen an Impfnebenwirkungen.
Währenddessen hat die Zahl der auf allgemeine Atemwegserkrankungen zurückgehenden Todesfälle zugenommen. Bei Männern stellten diese die dritthäufigste Todesursache dar, mit einem Anteil von 6,5 Prozent. Bei Frauen machen Atemwegserkrankungen mit 5,7 Prozent aller Todesfälle die vierthäufigste Todesursache aus. Bei den Männern ist die Sterberate damit um 18,2 Prozent gestiegen, bei den Frauen um 23,3 Prozent. Dem Bundesamt für Statistik zufolge ist es möglich, dass es sich bei einigen dieser Fälle um nicht diagnostizierte COVID-19-Infektionen handelt. 2022 wurden deutlich weniger COVID-19-Tests durchgeführt als noch 2021, sodass auch die Zahl der Diagnosen zurückgegangen ist.
Mehr Menschen sterben im Strassenverkehr
Auch die Zahl der im Strassenverkehr verstorbenen Personen hat im Jahr 2022 zugenommen. Insgesamt 233 Personen, darunter 173 Männer im Durchschnittsalter von 54 Jahren und 60 Frauen im Durchschnittsalter von 53 Jahren kamen bei Verkehrsunfällen zu Tode. Bei den Männern stieg die Sterberate um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bei den Frauen um 71 Prozent.