Domperidon

Domperidon ist ein Antiemetikum und zählt zur Gruppe der Dopamin-Antagonisten. Es handelt sich um ein Prokinetika, das zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt wird. Das Medikament findet zudem auch bei der Therapie von Gastroparese – einer Motilitätsstörung des Magens – Einsatz.

Domperidon – Wirkung

Domperidon wirkt gegen Übelkeit, Erbrechen und Gastroparese. Als Dopamin-Antagonist blockiert das Medikament die Rezeptoren, an die normalerweise der körpereigene Botenstoff Dopamin bindet. Dopamin kann Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Indem Domperidon an die D2- und D3-Rezeptoren bindet, wird die Funktion des Dopamins unterbunden.

Da das Medikament peripher wirkt, kann es die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen. Seine Wirkung entfaltet das Arzneimittel im Brechzentrum, das in der Medulla oblongata, einem Teil des Hirnstamms, angesiedelt ist.

Es erhöht zudem auch die Beweglichkeit des oberen Gastrointestinaltrakts, was die Magenentleerung beschleunigt. Eine weitere Wirkung des Medikaments ist die Steigerung des Prolaktinspiegels bei Frauen.

Die Wirkung weist starke Ähnlichkeiten mit derjenigen von Metoclopramid auf, ist jedoch schwächer.

Domperidon – Anwendung und Dosierung

Die empfohlene Einzeldosis für Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 35 kg) liegt bei 10 mg Domperidon, wobei die maximale Tagesdosis 30 mg beträgt. Es wird oral vor den Mahlzeiten eingenommen. Wird das Medikament nach dem Essen eingenommen, kann sich die Resorption verzögern.

Bei der Anwendung von Domperidon ist die niedrigste wirksame Dosis anzuwenden, ausserdem sollte die Behandlung mit dem Arzneimittel nicht länger als eine Woche dauern.

Wann wird der Wirkstoff eingesetzt?

Domperidon wird in erster Linie zur Behandlung von Erbrechen und Übelkeit eingesetzt. Das Arzneimittel ist auch ein sogenanntes Prokinetikum – ein Wirkstoff, der die Magenbewegung fördert und die Entleerung des Magens beschleunigt. Da das Arzneimittel den Prolaktinspiegel erhöht, wird der Arzneistoff zur Anregung der Milchproduktion verwendet.

Wie wird das Medikament richtig eingenommen?

Domperidon wird vor den Mahlzeiten eingenommen. Die Einnahme erfolgt oral, wobei mehrere Darreichungsformen zur Verfügung stehen:

• Filmtabletten
• Lingual-Tabletten
• Lösung

Die Tabletten sind mit einer Menge von 10 mg dosiert, ein Milliliter der Lösung enthält in der Regel 10 mg des Wirkstoffes. Am besten ist es, wenn man jeweils eine Dosis 15 bis 30 Minuten vor einer Mahlzeit einnimmt.

Was gibt es bei der Einnahme noch zu beachten?

Es ist nicht ratsam, die gesamte Tagesdosis auf einmal einzunehmen. Falls eine geplante Dosis versäumt wird, sollte der ursprüngliche Einnahmeplan eingehalten werden. Auf keinen Fall darf die doppelte Menge eingenommen werden.

Domperidon – Nebenwirkungen

Werden die Empfehlungen zur Einnahme von Domperidon eingehalten, ist das Arzneimittel im Allgemeinen gut verträglich und weist nur wenige Nebenwirkungen auf. Wichtig ist, bei der Einnahme die maximale Tagesdosis von 30 mg nicht zu überschreiten, da es ansonsten zu einer erhöhten Häufigkeit von Nebenwirkungen kommen kann.

Folgende Nebenwirkungen treten im Zusammenhang mit der Einnahme von Domperidon am häufigsten auf:

• Mundtrockenheit
• Schläfrigkeit
• Durchfall
• Ausschlag
• Angstzustände

Da das Mittel den Prolaktinspiegel erhöht, kann es bei der Einnahme zu Hyperprolaktinämie kommen. Bei Frauen führt diese zum Ausbleiben der Regelblutung ebenso wie zu Galaktorrhoe, bei Männern nimmt sie Einfluss auf die Potenz.

Eine weitere Nebenwirkung ist eine Verlängerung des QT-Intervalls, die zu Herzrhythmusstörungen führen kann.

Domperidon – Wechselwirkungen

Domperidon darf nicht mit Medikamenten eingenommen werden, die das QT-Intervall verlängern. Zu diesen Substanzen gehören Antiarrhythmika der Klassen IA und III ebenso wie bestimmte Antibiotika, Antimykotika, Antidepressiva, Opioide, Antimalariamittel und Antipsychotika.

Die gemeinsame Anwendung von Domperidon mit stark wirksamen CYP3A4-Inhibitoren ist untersagt. Die Begründung hierfür liegt darin, dass der Wirkstoff in der Leber durch CYP3A4-Enzyme abgebaut wird. CYP3A4-Inhibitoren verhindern den Abbau von Medikamenten, die durch diese Enzyme metabolisiert werden, sodass es im Körper zu einer Kumulation des jeweiligen Arzneimittels kommt.

Domperidon – Kontraindikationen

Da sich Domperidon negativ auf die Herzfunktion auswirken kann, ist in folgenden Fällen von der Einnahme des Arzneimittels abzuraten:

• Bradykardie (sehr langsamer Herzschlag)
• Elektrolytstörungen
• Herzrhythmusstörungen
• Herzinsuffizienz

Das Arzneimittel darf bei mässigen bis schweren Funktionsstörungen der Leber nicht eingenommen werden, bei einer leichten Funktionsstörung hingegen ist die Einnahme ohne eine Dosisanpassung möglich. Liegt eine schwere Nierenfunktionsstörung vor, sollte die Einnahmehäufigkeit reduziert werden, ausserdem kann eine Dosisverringerung nötig sein.