
Die medizinische Versorgung in der Schweiz ist in Gefahr. Fünf Berufsverbände der Gesundheitsbranche haben sich zusammengeschlossen, um auf den zunehmenden Mangel an Nachwuchs- und Fachkräften aufmerksam zu machen. Sie präsentierten einen gemeinsamen Forderungskatalog. Darin sind acht politische Massnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung formuliert. Ziel soll sein, mehr in die Ausbildung und Weiterbildung zu investieren und zugleich zu verhindern, dass noch mehr Fachkräfte den Beruf verlassen.
Politische Massnahmen: Acht zentrale Forderungen
Die Berufsverbände sehen dringenden Handlungsbedarf für politische Massnahmen in drei zentralen Bereichen:
Aus- und Weiterbildung
- Erhöhung der Studienplätze für alle medizinischen Fachrichtungen
2. Überprüfung der Zulassungsbedingungen für medizinische Studiengänge
3. Sicherstellung der Qualität der beruflichen Aus- und Weiterbildung
Arbeitsbedingungen
4. Verbesserung der Arbeitsbedingungen zur Bindung von Fachkräften
5. Reduktion bürokratischer Hürden
6. Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Zulassung und Versorgungssicherheit
7. Vereinheitlichung der Berufsausübungsbedingungen auf nationaler Ebene
8. Anreizsysteme für medizinische Fachkräfte in Randregionen
Nach der Aktion übergaben die Vertreterinnen und Vertreter der Berufsverbände ihren Forderungskatalog an Nationalrätin Barbara Gysi (SP/SG) und Ständerat Damian Müller (FDP/LU), die den Gesundheitskommissionen des Parlaments vorsitzen. Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels fordern die Verbände rasches politisches Handeln. „Die Politik muss die Hürden abbauen, um die Versorgung von Mensch und Tier sicherzustellen“, erklärten die Organisatoren. Ein weiteres Abwarten sei keine Option mehr.
Die Verbände der Ärztinnen und Ärzte (FMH), Apothekerinnen und Apotheker (pharmaSuisse), Chiropraktorinnen und -praktoren (ChiroSuisse), Zahnärztinnen und -ärzte (SSO) sowie Tierärztinnen und -ärzte (GST) vertreten zusammen über 63.000 Fachpersonen.