Manche Menschen sind in bestimmten Lebenssituationen auf Hilfestellungen angewiesen, um trotz Einschränkung den Alltag möglichst selbst bestimmt gestalten zu können. Das hier vorgestellte Berufsbild „Fachmann/-frau Betreuung“ leistet älteren sowie behinderten Menschen und Kindern Hilfestellungen bei der Bewältigung diverser Herausforderungen. Dementsprechend abwechslungsreich sieht der Arbeitsalltag einer solchen Fachkraft aus.
Inhaltsverzeichnis
Ein Berufsbild mit hoher gesellschaftlicher Relevanz
Angesichts der demografischen Entwicklung handelt es sich um ein Berufsbild mit Zukunft, denn immer mehr Menschen werden auf professionelle Hilfe angewiesen sein. Und immer mehr Menschen werden zuhause trotz Einschränkungen im fortgeschrittenen Alter leben wollen. Das kann nur mit der Unterstützung durch das hier vorgestellte Berufsbild gelingen: Fachmänner und Fachfrauen Betreuung sind in allen Lebensphasen ein hilfeorientierter Ansprechpartner, wenn es um Beeinträchtigungen seelischer, körperlicher oder sozialer Art geht.
Fachmann/-frau Betreuung: Tätigkeiten
Als Fachmann/-frau Betreuung unterstützt und fördert man Menschen mit Beeinträchtigungen jeden Alters im Alltagsleben bzw. in der Freizeit. Neben der gezielten Förderung geht es um den Erhalt von Selbstständigkeit als zentrales Kriterium für Lebensqualität.
Fachkräfte für Betreuung arbeiten typischerweise in schul- oder familienergänzenden Einrichtungen bzw. in Wohn- und Tagesstätten für Menschen in Beeinträchtigungen. Auch im ambulanten und stationären Bereich leistet eine Fachkraft für Betreuung Hilfestellungen, z.B. bei der Körperhygiene, beim An- und Ausziehen, beim Essen sowie bei anfallenden Hausarbeiten.
Im Zentrum der Tätigkeit stehen die Strukturierung des Tagesablaufes und die unterstützende Begleitung. Auch die Vorbereitung von Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit Angehörigen macht einen wichtigen Teil der Tätigkeit aus. Betreuungsfachkräfte müssen in der Lage sein, sich immer wieder auf neue Menschen einzulassen und deren Bedürfnisse zu erkennen. Bei der Betreuung von Kindern steht die ganzheitliche Förderung im Fokus: geistige, soziale und motorische Fähigkeiten werden durch gezielte Unterstützung Tag für Tag gefördert.
Fachmann/-frau Betreuung: Fachrichtungen
Wie bereits angedeutet, können Fachfrauen und -männer Betreuung für unterschiedliche Alters- und somit Zielgruppen anbieten. Dementsprechend lassen sich diese vier Fachrichtungen benennen:
- Fokus auf Menschen mit Behinderung
- Fokus auf ältere Menschen
- Fokus auf die Betreuung von Kindern
- Generalistische Ausbildung, um allen Zielgruppen gerecht werden zu können
Fachmann/-frau Betreuung: Ausbildung & Voraussetzungen
Um Fachfrau/Fachmann Betreuung werden zu können, muss die obligatorische Schule mit mittleren bis hohen Anforderungen abgeschlossen sein. Es besteht auch die Möglichkeit, eine verkürzte Grundausbildung abzuschliessen. Interessenten können sich diesbezüglich beim kantonalen Berufsbildungsamt beraten lassen. Die Ausbildung kann direkt nach dem Schulabschluss beginnen. Praktika sind im relevanten Berufsbildungsgesetz nicht vorgesehen.
Was die persönlichen Voraussetzungen für diesen verantwortungsvollen Beruf angeht, sollten Fachkräfte Freude am Umgang mit Menschen mitbringen und selbst belastbar bzw. psychisch stabil sein. Geduld, Respekt, ein gutes Einfühlungsvermögen sowie eine stark ausgeprägte Organisationsfähigkeit sind weitere wichtige Voraussetzungen für diese Tätigkeit.
Fachmann/-frau Betreuung: Dauer
Basis für die Ausbildung ist die eidgenössische Verordnung aus dem Jahr 2020. Die Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre, wobei auch eine Verkürzung für Erwachsene prüfbar ist. Die Fachrichtungen wurden bereits oben skizziert. Es besteht somit die Möglichkeit, einen fachlichen Schwerpunkt zu setzen oder sich mit einer generalistischen Ausbildung als Allrounder zu empfehlen.
Die Ausbildung findet in beruflicher Praxis und in Berufsfachschulen statt, wobei die Praxis den grösseren Anteil ausmacht. Die erfolgreich absolvierte Ausbildung schliesst mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis „Fachmann/-frau Betreuung“ ab.
Fachmann/-frau Betreuung: Gehalt
Gehaltsportalen zufolge liegt der durchschnittliche Bruttolohn pro Jahr bei etwas über CHF 61‘000. Darin sind ein 13. Monatslohn und Bonuszahlungen inbegriffen. Das Alter, Berufserfahrungen, der Standort und der Arbeitgeber haben einen grossen Einfluss auf den Verdienst als Fachkraft für Betreuung. Mit den nun vorgestellten Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnet sich die Option, den Verdienst perspektivisch erhöhen zu können.
Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten
Die hier angesprochenen Weiterbildungsoptionen zeigen, dass diese Fachkräfte ihren Marktwert selbst steigern und sich diverse Karrierewege erarbeiten können. Grundsätzlich können Interessenten aus einem breiten Spektrum an Weiterbildungsangeboten wählen, das von Hoch- und Fachhochschulen sowie Fachverbänden angeboten wird.
Aufstiegsoptionen zeigen sich konkret mit der Tätigkeit als Teamleiter, Abteilungsleiter oder der Leitung einer relevanten Institution. Wer sich auf Kinder spezialisiert hat, kann mit sich mit einer Zusatzausbildung als Leitung einer Kindertagesstätte empfehlen.
Was das akademische Spektrum an Weiterbildungsoptionen angeht, sei auf die folgenden Studienabschlüsse verwiesen: Sozialpädagoge, Sozialarbeiter oder Kindheitspädagoge. Auch die angewandte Psychologie kann neue Betätigungsfelder eröffnen. Mit einem Studienabschluss offenbaren sich neue Arbeitsbereiche mit einem deutlich grösseren Verantwortungsbereich, was sich natürlich auch auf der Gehaltsabrechnung bemerkbar machen wird.
In Frage kommen jenseits der akademischen Weiterbildungsangebote auch diverse eidgenössische Fachausweise. Zu denken ist vor allem an die folgenden Abschlüsse, die eine fachliche Spezialisierung erlauben:
- Sozialbegleiter/in
- Fachmann/-frau Langzeitpflege
- Job-Coach/in
- Fachmann/-frau in psychiatrische Pflege & Betreuung
Diese Weiterbildungsmöglichkeiten zeigen, dass die begehrten Fachkräfte durchaus sehr unterschiedliche Karrierewege einschlagen können. Abgesehen von der persönlichen Interessenslage wird im Einzelfall auch entscheidend sein, welchen Schwerpunkt in der ursprünglichen Ausbildung gewählt wurde.
Fazit
Wer eine soziale Ader hat und gerne jeden Tag mit Menschen zusammenarbeiten möchte, trifft mit dem hier vorgestellten Berufsbild eine sehr zukunftsorientierte Wahl. Durch den Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung wird der Bedarf für solche professionelle Betreuung im Lebensalltag weiter steigen. Die Jobaussichten sind nach der erfolgreichen Ausbildung als sehr gut zu bezeichnen.
Häufige Fragen
- Was ist ein/e Fachmann/-frau Betreuung?
- Wie viel verdient man als Fachmann/-frau Betreuung?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Fachmann/-frau Betreuung?
- In welchen Bereichen kann man als Fachmann/-frau Betreuung arbeiten?
Als Fachmann/-frau Betreuung unterstützt und fördert man Menschen mit Beeinträchtigungen jeden Alters im Alltagsleben bzw. in der Freizeit. Neben der gezielten Förderung geht es um den Erhalt von Selbstständigkeit als zentrales Kriterium für Lebensqualität.
Der durchschnittliche Bruttolohn als Fachmann/-frau Betreuung beträgt pro Jahr etwa CHF 61‘000. Darin sind ein 13. Monatslohn und Bonuszahlungen inbegriffen. Einen grossen Einfluss auf den Verdienst haben aber Faktoren wie das Alter, Berufserfahrungen, der Standort und der Arbeitgeber.
Die Ausbildung zum/-r Fachmann/-frau Betreuung dauert im Regelfall drei Jahre, wobei auch eine Verkürzung für Erwachsene prüfbar ist. Basis für die Ausbildung ist die eidgenössische Verordnung aus dem Jahr 2020.
Fachfrauen und -männer Betreuung können grundsätzlich in vier verschiedenen Fachrichtungen arbeiten: Mit Fokus auf Menschen mit Behinderung, Fokus auf ältere Menschen, Fokus auf die Betreuung von Kindern oder als generalistische Ausbildung, um allen Zielgruppen gerecht werden zu können.