Die Gesundheitskosten in der Schweiz könnten bis zum Jahr 2025 auf bis zu fast 100 Milliarden Franken ansteigen. Das geht aus einer Prognose hervor, welche die Konjunkturforschungsstelle der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ETH im November 2023 veröffentlicht hat. Der grösste Zuwachs wird demnach in den Bereichen Prävention, Verwaltung und Rehabilitation erwartet.
Anteil der Gesundheitskosten am BIP stabilisiert sich
Anfang November 2023 veröffentlichte die Konjunkturforschungsstelle (KOF) ihre jährliche Gesundheitsausgaben-Prognose, erarbeitet gemeinsam mit dem Vergleichsdienst Comparis. Demnach haben sich die Ausgaben für das Gesundheitswesen in der Schweiz 2022 um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. In diesem Jahr soll der Zuwachs sogar 4,1 Prozent betragen. Im Jahr 2024 soll die Zuwachsrate mit 3,6 Prozent wieder etwas niedriger ausfallen und sich im Zeitraum zwischen 2022 bis 2025 auf durchschnittlich 3,3 Prozent einpendeln. Zum Vergleich: Im Prognosezeitraum vor zehn Jahren betrug die Zuwachsrate 3,1 Prozent, im Zeitraum von 2002 bis 2011 lag sie bei 3,5 Prozent.
Laut Prognose der KOF wird die Schweiz im Jahr 2025 gut 98 Milliarden Franken für das Gesundheitswesen ausgeben. Für das Jahr 2022 lagen die Ausgaben noch bei 92 Milliarden Franken, für das Jahr 2023 werden Ausgaben in Höhe von 95.3 Milliarden Franken erwartet.
Während die Gesundheitsausgaben insgesamt steigen, stabilisiert sich ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Im Jahr 2022 betrug dieser Anteil gemäss Prognose der KOF 11.3 Prozent. Für das Vorjahr geht das Bundesamt für Statistik (BFS) von einem Anteil von 11.6 Prozent aus. Im Jahr 2023 erwartet die KOF einen leichten Anstieg auf 11.5 Prozent, im gesamten Prognosezeitraum 2022 bis 2025 soll der Anteil im Durchschnitt bei ebenfalls 11.5 Prozent liegen. In den vorigen Prognosezeiträumen waren es 10,9 Prozent bzw. 9.8 Prozent in den Jahren 2002 bis 2011.
Stärkster Anstieg in den Bereichen Prävention, Verwaltung und Reha erwartet
Am stärksten sollen die Gesundheitsausgaben laut Prognose der KOF in den Bereichen Prävention (7.1 Prozent), Verwaltung (5.4 Prozent) und Reha (4.4 Prozent) zunehmen. Einen nur geringen Kostenanstieg erwarten die Forscher dagegen in den Bereichen Gesundheitsgüter (1.8 Prozent) sowie für stationäre Behandlungen (2.3 Prozent). Im Bereich der ambulanten Behandlungen sollen die Kosten demnach um 3.3 Prozent steigen, ebenso wie im Bereich der Langzeitpflege.
Nach Leistungserbringern aufgeschlüsselt, geht die KOF-Prognose von einem überdurchschnittlich hohen Kostenanstieg bei den Leistungen des Staates (7.9 Prozent) und bei den unterstützenden Dienstleistungen aus (5.3 Prozent). Nur leicht über dem durchschnittlichen Kostenzuwachs von 3.2 Prozent liegt der Anstieg bei Leistungen der Versicherer (3.3 Prozent). Einen unter dem Durchschnitt liegenden Anstieg der Gesundheitskosten erwartet die KOF bei den Arztpraxen (3.1 Prozent), den Spitälern (3.0 Prozent) und bei den sozialmedizinischen Institutionen (3.0 Prozent).