Pilzerkrankungen der Haut sind lästig, unschön anzusehen und können schmerzhaft sein. Faktoren, die Hautpilz begünstigen, sind beispielsweise höheres Lebensalter, eine Immunschwäche, eine Störung der Hautbarriere oder das Fehlen der normalen Hautflora. Als Therapie kommen nicht selten Antimykotika, die das Wachstum einschränken oder die Pilze abtöten, zum Einsatz. In einigen Fällen kann vor der schulmedizinischen Therapie aber bei Hautpilz ein Hausmittel Wunder wirken oder die Therapie unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Hautpilz: Hausmittel, die helfen
Hautpilz ist nur begrenzt mit Hausmitteln behandelbar, die Symptomatik lässt sich manchmal jedoch verbessern oder die Therapie des Hautpilzes durch bestimmte Taktiken verbessern. Generell gilt es, die Symptome zu lindern und die natürliche Hautflora zu unterstützen.
Anwendungsbereiche von Hausmitteln gegen Hautpilz
An einigen Körperstellen ist die Behandlung von Hauspilz mit Hausmitteln nicht indiziert. Scheidenpilz beispielsweise sollte ärztlich abgeklärt werden, da die empfindlichen Schleimhäute in diesem Bereich nicht mit ätherischen Ölen oder Essig in Berührung kommen sollten.
Apfelessig
Apfelessig wirkt antibakteriell beziehungsweise antimykotisch und enthält viele Inhaltsstoffe, die gesundheitsfördernd sind. Hierzu gehören beispielsweise Spurenelemente wie Magnesium und Zink, Vitamine und organische Säuren. Wer Hautpilz mit dem Hausmittel Apfelessig bekämpfen will, kann diesen punktuell auf die bertoffene Stelle auftragen oder einen Liter Apfelessig in einer Badewanne für ein Bad verdünnen. Bei Fußpilz kann eine mit Apfelessig getränkte Socke helfen.
Ätherische Öle
Viele ätherische Öle sind zur Bekämpfung von Entzündungen beliebt und wirken ebenfalls antimykotisch. Hierbei sollte man jedoch auf natürliche Inhaltsstoffe achten – künstliche Duftstoffe können die Haut zusätzlich reizen.
Knoblauch
Knoblauch enthält von Natur aus ätherische Öle und wirkt natürlich dementsprechend. Wer seinen Hautpilz mit Knoblauch als Hausmittel behandeln möchte, kann einfach eine Zehe aufschneiden und sie auf die entsprechende Stele reiben. Alternativ lassen sich die Öle auch unter feuchter Hitze beispielsweise aus der Knolle ziehen und direkt verwenden.
Naturjoghurt
Die kühlende Wirkung von Naturjoghurt findet an vielen Stellen Verwendung und kann auch als Hausmittel gegen Hautpilz zum Einsatz kommen. Darüber hinaus wird ihm eine probiotische – also eine die natürliche Bakterienflora unterstützende – Wirkung zugeschrieben. Für Joghurtwickel sollte man ungezuckerte Produkte verwenden.
Verschiedene Arten von Hautpilz
Pilzbefall der Haut, ihrer Anhangsgebilde oder der Schleimhaut bezeichnet man als Dermatomykosen. Davon abzugrenzen sind die Mykotoxikosen – also die Vergiftung der Haut durch Pilze – sowie eine allergische Reaktion der Haut auf einen Pilz oder seine Bestandteile (Mykid). Den Hautpilz teilt man nach dem D-H-S-System ein:
- Dermatophyteninfektionen (D)
- Hefepilzinfektionen (H)
- Schimmelpilzindektionen (S)
Hautpilz: Wenn Hausmittel nicht reichen
Die ärztliche Behandlung von Hautpilz umfasst in der Regel die Verschreibung von antimykotischen Cremes, Salben oder Tabletten, die gezielt den Pilz bekämpfen. Bei schweren oder hartnäckigen Infektionen kann eine längere Behandlung oder eine Kombination von topischen und systemischen Antimykotika erforderlich sein. Zudem wird oft empfohlen, hygienische Maßnahmen zu verstärken und enge Kontakte zu infizierten Bereichen zu vermeiden, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Vorbeugen als beste Hilfe
Besser als jedes Hausmittel gegen Hautpilz ist es, den Erregern zuvorzukommen. Um Hautpilz vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine gute Hygiene und trockene Haut zu achten. Nach dem Duschen oder Baden sollten Hautfalten gründlich abgetrocknet werden, besonders an den Füßen, in den Achseln und in der Leistenregion, da feuchte Haut Pilzinfektionen begünstigt. Das Tragen atmungsaktiver Kleidung und Baumwollsocken hilft, Schweißbildung zu reduzieren, während regelmäßiger Wechsel von Kleidung und Handtüchern das Risiko einer Infektion weiter senkt. In öffentlichen Bereichen wie Schwimmbädern oder Umkleidekabinen sollten Badeschuhe getragen werden, um den direkten Kontakt mit potenziell kontaminierten Oberflächen zu vermeiden.
Häufige Fragen
- Kann man Hautpilz selbst behandeln?
- Welche Hausmittel helfen gegen Hautpilz?
- Welche Arten von Hautpilz gibt es?
- Wann sollte man bei Hautpilz einen Arzt aufsuchen?
Ja, Hautpilz kann oft selbst behandelt werden, besonders in frühen Stadien. Hausmittel wie Teebaumöl oder Apfelessig sowie rezeptfreie antimykotische Cremes aus der Apotheke können wirksam sein. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Symptomen sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Essig wirkt gegen Hautpilz, indem er das saure Milieu auf der Haut stärkt und somit das Wachstum des Pilzes hemmt. Joghurt, besonders naturbelassener, enthält probiotische Bakterien, die das Hautgleichgewicht fördern und die Vermehrung von Pilzen eindämmen können. Knoblauch ist bekannt für seine starken antimykotischen Eigenschaften, die durch seine Inhaltsstoffe Allicin und Ajoen hervorgerufen werden und direkt gegen den Pilz wirken.
Es gibt verschiedene Arten von Hautpilz, darunter Dermatophytosen wie Fußpilz und Ringelflechte, die Keratin in Haut und Nägeln befallen. Candidiasis wird durch Hefepilze verursacht und betrifft oft feuchte Hautstellen wie Achselhöhlen oder Leisten. Eine weitere Form ist Pityriasis versicolor, die durch den Hefepilz Malassezia zu Hautverfärbungen führt.
Einen Arzt sollte man aufsuchen, wenn der Hautpilz trotz Hausmitteln oder rezeptfreien Medikamenten nicht innerhalb weniger Wochen abheilt oder sich verschlimmert. Auch bei starken Beschwerden, großflächigen Infektionen oder wenn das Immunsystem geschwächt ist, ist ärztliche Hilfe ratsam.
- Kayser F, Böttger E. Aspergillus (Aspergillose). In: Kayser F, Böttger E, Deplazes P, Haller O, Roers A, Hrsg. Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie. 14., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022.
- Hof H. Dermatophyten. In: Hof H, Schlüter D, Hrsg. Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. 8., unveränderte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022.
- Graefe K. Dermatomykosen. In: Graefe K, Lutz W, Bönisch H, Hrsg. Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2016.
- Tilgen W, Pföhler C, Zaun H. Pilzinfektionen der Haut. In: Gortner L, Meyer S, Hrsg. Duale Reihe Pädiatrie. 5., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018.
- Czaika V. Erkrankungen durch Pilze. In: Sterry W, Czaika V, Drecoll U, Hadshiew I, Kiecker F, Papakostas D, Philipp S, Stefaniak R, Stieler K et al., Hrsg. Kurzlehrbuch Dermatologie. 3., unveränderte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022.
- Via Medici: Mykosen der Haut: Überblick (Abrufdatum 14.08.2024)