Eine Ibuprofen-Überdosierung, die auch in der täglichen Einnahme über einen langen Zeitraum zu sehen ist, kann zu gravierenden Gesundheitsfolgen wie inneren Blutungen führen: Länge und Dauer der Einnahme sollten sich nach medizinischer Notwendigkeit und ärztlicher Rücksprache richten, um Abhängigkeiten und unerwünschte Nebenwirkungen erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
Dass die Überdosierung von Ibuprofen als Thema überhaupt eine wichtige Rolle im Alltag vieler Menschen spielt, ist durch die Omnipräsenz dieses sehr bekannten Schmerzmittels zu erklären: Ibuprofen kann rezeptfrei in der Apotheke bezogen werden, wodurch viele Menschen schnell und nicht selten zu lange auf diesen bekannten Wirkstoff zurückgreifen. Die häufigste Nebenwirkung – Magen-Darm-Beschwerden – ist den meisten Menschen bekannt.
Wirkungsweise und Anwendungsgebiete von Ibuprofen
Das Medikament Ibuprofen entfaltet im Körper eine schmerzstillende, fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung. Es handelt sich somit um einen potenten Wirkstoff, der bei vielen Krankheitsbildern bzw. gesundheitlichen Beschwerden zum Einsatz kommen kann. Mit Blick auf die Einordnung handelt es sich um einen nicht-steroidalen Entzündungshemmer bzw. ein Antirheumatikum. Ibuprofen zählt ebenso wie ASS (Acetylsalicylsäure) oder Diclofenac zu den weltweit am häufigsten eingenommenen und auch verordneten Medikamenten. Im Laufe des Lebens wird jeder Mensch mehr oder weniger diesen Wirkstoff zu sich nehmen.
Durch die Wirkung von Ibuprofen werden im Körper spezielle Enzyme gehemmt, wodurch weniger Prostaglandine gebildet werden. Hierbei handelt es sich um entzündungsvermittelnde Gewebshormone, die zentral für den Entstehungsprozess von Schmerzen und Fieber sind. Die Wirkung von Ibuprofen hält zwischen vier und sechs Stunden an, wobei die Verstoffwechselung über die Leber geschieht. Die freie Verfügbarkeit und günstige Preise sorgen oft für eine allzu unbedachte Einnahme von Ibuprofen, z.B. bei Zahnschmerzen, Infekten, Menstruationsbeschwerden oder einer Verletzung. Problematisch ist vor allem eine zu hohe Dosierung über einen zu langen Zeitraum. Die folgenden Themen präzisieren daher, wie Ibuprofen richtig einzunehmen ist.
Ibuprofen: Richtige Anwendung
Grundsätzlich sind für die richtige Anwendung im individuellen Fall ärztlicher Rat und die Hinweise in der Packungsbeilage massgeblich. Zu beachten ist, dass mit Blick auf mögliche Nebenwirkungen der persönliche Gesundheitszustand gezielt zu berücksichtigen ist, was auch die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten betrifft.
Alles, was über einen kurzen Anwendungszeitraum hinausgeht, sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Grundsätzlich ist das Medikament Ibuprofen für die Selbstmedikation nur kurzfristig geeignet. Eine langfristige Einnahme im Sinne einer Therapie muss mit Blick auf mögliche Nebenwirkungen immer ärztlich überwacht werden.
Meistens wird Ibuprofen bei leichten bis mässig starken Schmerzen eingesetzt, wobei das Empfinden individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Viele Menschen greifen bei Kopfschmerzen, Migräne, Zahn-, Muskel- und Gelenkschmerzen zu Ibuprofen. Die Einnahme erfolgt meistens in Tablettenform, wobei es für Kinder auch aromatisierte Säfte mit diesem Wirkstoff gibt. Das soll die Akzeptanz erhöhen und die Einnahme erleichtern. Darüber hinaus gibt es Zäpfchen mit diesem Wirkstoff und für den Bewegungsapparat gibt es spezielle Salben zur äusseren Anwendung. Durch die lokale Anwendung auf der Haut mit einer Salbe wird der Organismus insgesamt weniger belastet. Nebenwirkungen treten so nur sehr selten auf.
Ibuprofen: Dosierung
In der Apotheke sind Ibuprofen-Tabletten in unterschiedlicher Dosierung verfügbar, die in der Regel von 200, 400, 600 und bis zu 800 mg des Wirkstoffes reicht. Der Wirkstoffgehalt ist entscheidend für die Frage, wie viele Ibuprofen-Tabletten pro Tag maximal eingenommen werden sollten. Die Hinweise in der Packungsbeilage sind in dieser Hinsicht strikt zu beachten.
Ab einem Alter von 15 Jahren ist eine Tagesdosis von bis zu drei Tabletten à 200 bis 400 mg als üblich anzusehen. Insgesamt sollte die maximale Tagesdosis auf keinen Fall den Grenzwert von 1.200 überschreiten. Eine Dosis Ibuprofen sollte nicht mehr als 800 mg betragen. Für Kleinkinder gelten geringere Werte, weshalb Kinderärzte spezielle Medikamente verschreiben werden.
Ibuprofen: Nebenwirkungen
Ein detaillierter Blick auf den Beipackzettel zeigt, mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist bzw. bei wie vielen Menschen diese auftreten. Am häufigsten führt die Einnahme von Ibuprofen zu Problemen im Magen-Darm-Bereich. Grund hierfür ist, dass durch den Wirkstoff die Produktion der schützenden Schleimschicht gehemmt wird, was zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden führen kann. In diesem Kontext sind auch Sodbrennen, Erbrechen oder die Bildung von Geschwüren eine mögliche Nebenwirkung von Ibuprofen. Das ist laut Untersuchungen vor allem der Fall, wenn gleichzeitig kortisonhaltige Präpararate eingenommen werden. In einzelnen Fällen kann auch zu Überempfindlichkeitsreaktionen, Blutbildungsstörungen oder Funktionsstörungen von Niere und Leber nach der Einnahme kommen.
Sofern Ibuprofen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden muss, verschreiben Ärzte zusätzliche Medikamente als Magenschutz. So lassen sich nicht erwünschte Nebenwirkungen in den Griff bekommen.
Ibuprofen-Überdosierung durch tägliche Einnahme
In den letzten Jahren ist immer öfter auf die Gefahren einer exzessiven Einnahme dieses Wirkstoffes hingewiesen worden. Aufgrund der oben geschilderten Nebenwirkungen ist von einer langfristigen, nicht ärztlich kontrollierten Einnahme abzuraten. Abgesehen von gesundheitlichen Risiken besteht auch die Gefahr der Abhängigkeit. Irgendwann wird zudem die erwünschte Wirkung nicht mehr eintreten. Noch höhere Dosen können dann zu einer immensen Gesundheitsgefahr werden. Eine Studie der Universität von Kalifornien hat gezeigt, dass es zu Veränderungen der Stoffwechselwege durch diesen Wirkstoff kommt.
Ibuprofen-Überdosierung: Risiken
Ärzte und Apotheker geben die maximale Tagesdosis meistens mit 1.200 mg für Erwachsene an, wenn keine Überwachung durch einen Arzt eingebunden ist. Die Nebenwirkungen verdeutlichen, dass es bei einer langfristigen Einnahme bzw. Überdosierung zu erheblichen gesundheitlichen Folgen kommen kann. Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall können unangenehme Folgen für den Körper sein.
Zudem kann eine Ibuprofen-Überdosierung mit Magengeschwüren und inneren Blutungen auch zu gravierenden Nebenwirkungen bzw. Risiken führen. Schwarz gefärbter Stuhl kann in dieser Hinsicht ein sehr ernst zu nehmendes Warnsignal des Körpers sein. Das zeigt eindringlich, warum eine ärztliche Begleitung im Falle einer längeren Einnahme unverzichtbar ist. Durch die Überdosierung dieses Wirkstoffes kann es langfristig gesehen auch zu Schäden an Leber und Nieren kommen. Auch mit Blick auf das Suchtpotenzial ist dringend davon abzuraten, über einen langen Zeitraum die Höchstdosis einzunehmen.
Ibuprofen-Überdosierung: Symptome
Grundsätzlich ist zwischen einer akuten und einer langfristigen Überdosierung zu unterscheiden: Während eine einmalig zu hohe Dosis akute Gesundheitsprobleme verursachen kann, sind die Beschwerden bei der langfristigen Einnahme oft schleichend. Das ist sehr tückisch, da die notwendige Sensibilisierung für gefährliche Nebenwirkungen verloren gehen kann. Wer die folgenden Symptome feststellt und eine klare Verbindung zu Ibuprofen herstellen kann, sollte seinen Körper genau beobachten und bei besonderen Vorkommnissen schnell und entschlossen handeln.
Wer versehentlich eine Ibuprofen-Überdosierung zu beklagen hat, sollte die Reaktionen des eigenen Körpers sehr genau beobachten und bei Unwohlsein unverzüglich einen Arzt aufsuchen oder auch den Notruf wählen. In den meisten Fällen wird sich eine akute Überdosierung auf den Magen auswirken, wobei auch innere Blutungen je nach eigener Veranlagung im Bereich des Möglichen sind. Mögliche Folgen sind auch Herzrhythmusstörungen. Der Blutdruck kann abfallen, was zu unmittelbarem Unwohlsein in Form von Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen oder Erbrechen führen kann. Wer diese Beschwerden feststellt und sich unwohl fühlt, sollte in jedem Fall ärztlichen Rat einholen.
Ibuprofen-Überdosierung: Erste Hilfe
Handelt es sich einmalig um eine versehentliche Ibuprofen-Überdosierung, können eine Rückfrage beim Arzt und das Abwarten der Reaktionen des Körpers ausreichen. Das setzt aber zu jeder Zeit ein subjektives Wohlbefinden voraus! Dieser Beitrag hat in der Hinsicht sensibilisiert, dass Anwender nun wissen, worauf verstärkt nach einer Einnahme von Ibuprofen zu achten ist. Die freie Verfügbarkeit dieses Medikaments darf nicht zu einer dauerhaften Einnahme führen. So würden die gesundheitlichen Risiken den eigentlichen Nutzen dieses Medikaments eindeutig überwiegen, was den Maximen der Medizin widerspricht!
Falls es zu einer akuten Verschlechterung des Gesundheitszustandes kommt (z.B. Atembeschwerden oder Kreislaufkollaps), sollte der Rettungsdienst umgehend verständigt werden. Bereits bei der Kontaktaufnahme sollten Betroffene nach Möglichkeit schildern, wie hoch die Dosis an Ibuprofen war. Die eintreffenden Rettungskräfte wissen dann sofort, was zu tun ist bzw. welche Ursache für die akuten Beschwerden vorliegt.
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