Kopfschmerzen kennt fast jeder Mensch. Sie können verschiedene Ursachen haben – Wetterfühligkeit, Stress und hohe Arbeitsbelastung, Flüssigkeits- oder Sauerstoffmangel, zu wenig Schlaf oder übermässigen Alkoholgenuss. Der dumpfe bis pochende Kopfschmerz ist eine typische Kater-Erscheinung, aber auch ein Begleiter bei Grippe, Erkältungen und anderen Infektionen. Die Schmerzen im Kopf werden heute gerne mit der chemischen Keule bekämpft. Dabei haben auch Kopfschmerztabletten wie jedes Medikament ihre Nebenwirkungen. Es gibt aber eine ganze Reihe bewährter Hausmittel, die wirksam Abhilfe schaffen können. Wir bringen sie in diesem Beitrag gerne in Erinnerung.
Inhaltsverzeichnis
Verschiedene Arten von Kopfschmerzen
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Er zeigt sich in verschiedenen Ausprägungen. Grundsätzlich werden drei Formen unterschieden.
Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen treten am häufigsten auf und sind in der Regel kurzzeitig. Manchmal dauern sie nur eine halbe Stunde, manchmal bis zu mehrere Stunden, seltener mehrere Tage. Die Schmerzen sind üblicherweise dumpf und drückend sowie leicht bis mittelschwer ausgeprägt. Spannungskopfschmerzen betreffen meist beide Kopfseiten.
Migräne
Migräne ist häufiger bei Frauen als bei Männern zu finden. Sie äussern sich meist in jähen Schmerzattacken mit mittelstarken bis starken Schmerzen – oft pulsierend oder pochend. Migräne hält mindestens mehrere Stunden an und kann bis zu einige Tage dauern. Vielfach betrifft Migräne nur eine Kopfseite, das ist aber nicht zwingend. Gerne geht der Schmerz einher mit Licht-, Geräusch- und/oder Geruchsempfindlichkeit sowie einem Gefühl von Übelkeit. Viele Migräne-Betroffene benötigen daher einen abgedunkelten und lärmgeschützten Ruheraum für die Regeneration.
Clusterkopfschmerzen
Clusterkopfschmerzen sind relativ selten und vor allem bei Männern zu finden. Die Schmerzen treten einseitig im Bereich eines Auges bzw. der dazugehörigen Schläfe auf. Der Schmerz ist sehr stark (brennend, stechend oder bohrend) und hält bis zu drei Stunden an, manchmal auch nicht länger als eine Viertelstunde. Charakteristische Begleiter sind das Tränen des Auges im Schmerz-Cluster, eine verstopfte Nase und Schweiss auf der Stirn.
Hausmittel gegen Kopfschmerzen
Hausmittel helfen vor allem bei Spannungskopfschmerzen, in gewissem Umfang auch bei Migräne. Damit decken sie die beiden verbreitetsten Kopfschmerz-Formen ab. Hier ein Überblick über einige bewährte Methoden.
1. Entspannungsverfahren gegen Spannungskopfschmerz
Spannungskopfschmerzen sind oft eine Folge von einseitigen und falschen Körperhaltungen und überlanger Bildschirm-Arbeit – eine typische Erscheinung bei Bürotätigkeiten. Wo Spannung Schmerz verursacht, hilft Entspannung. Dafür gibt es bewährte Verfahren – zum Beispiel Gesichtsgymnastik und Progressive Muskelentspannung. Gesichtsgymnastik besteht aus sequenziellem Grimassenschneiden – ggf. in Verbindung mit Schulter-Hochziehen und Kopfrollen. Progressive Muskelentspannung funktioniert über bewusste Anspannung und Entspannung bestimmter Muskelpartien am Körper in einer festen Reihenfolge. Entspannungstechniken wirken vor allem gut als Vorbeugung gegen Spannungskopfschmerzen.
2. Weidenrinde und andere hilfreiche Tees
Weidenrinde enthält Substanzen, die der schmerzlindernden Acetylsaliclysäure in Medikamenten ähnlich sind. Sie wurde bereits in Vorzeiten als Naturheilmittel angewandt. Ein Tee aus Weidenrinde hat daher ähnliche Effekte wie eine Kopfschmerztablette. Teetrinken ist überhaupt ein gutes Mittel gegen Kopfschmerzen – gerade, wenn zu wenig Flüssigkeit die Ursache ist. Bewährt haben sich Tees mit Zusätzen aus Wacholder-, Hibiskus- und Rosenblüten, Ingwer, Kamille, Waldmeister, Frauenmantel oder Gewürznelke.
3. Ätherische Öle wie Pfefferminzöl
Ätherische Öle aktivieren im Gehirn Neurotransmitter, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Deshalb sind sie gut gegen Kopfschmerzen im Zusammenhang mit Infektionen, aber auch darüber hinaus. Besonders bewährt haben sich die ätherischen Öle der Pfefferminze (Menthol). Ebenfalls wirksam sind Öle, die in Lavendel, Ingwer, Vanille und Zimt enthalten sind.
4. Kaffee gegen starke Migräne
Es mag vielleicht etwas verwundern, Kaffee als Kopfschmerzmittel zu empfehlen – manche würden ihn eher als kontraproduktiv einschätzen. Bei Migräne kann ein starker Kaffee jedoch tatsächlich helfen. Koffein verengt die Gehirn-Blutgefässe. Sie sind bei Migräne erweitert, was den Schmerz verursacht. Also: ein Espresso kann nicht schaden – im Gegenteil! Aber: zu viel Kaffee kann wiederum auch Kopfschmerz verursachen!
5. Wärme und Kälte gezielt anwenden
Der Eisbeutel an der Schläfe oder auf dem Kopf als Mittel gegen Kater-Kopfschmerz und Migräne ist ein bekanntes Hausmittel. Tatsächlich können Kopfschmerzen mit gezielten Kälte- und Wärmeanwendungen positiv beeinflusst werden. Jeder Mensch reagiert hier aber etwas anders und man sollte ausprobieren, was am besten hilft. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: warme Fussbäder, wechselwarme Teilbäder für Arme und Füsse, ein warmes Vollbad, Wärmezufuhr am Nacken usw. Solche Mittel helfen vor allem bei Schmerzen durch Stress, Verspannung, mangelhafte Durchblutung oder im Zusammenhang mit Infektionen.
6. Akupressur und Akupunktur
Dass es am Körper bestimmte Punkte gibt, bei denen sich durch gezielten Druck oder Nadelstiche Schmerzen lindern lassen, ist eine alte Erkenntnis der chinesischen Medizin. Akupressur kann man gut selbst erlernen und anwenden. Hier wird eine sanfte Druckmassage an bestimmten Kopfstellen (Schläfen, Augenbrauen, Mitte des Nasenrückens) ausgeführt. Bei Akupunktur braucht es dagegen eine fachkundige Behandlung. Der Akupunkteur setzt Nadeln an bestimmten sensiblen Punkten des Körpers. Diese können weit entfernt vom Schmerzort sein. Die Akupunktur zeigt oft einen unmittelbaren schmerzlindernden Effekt und wird daher bevorzugt bei Migräne eingesetzt.
Kopfschmerzen: Vorbeugen ist die beste Hilfe
Das beste Mittel gegen Kopfschmerz ist, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Gerade gegen Spannungskopfschmerzen kann man viel vorbeugend tun. Einseitige Haltungen am Arbeitsplatz gilt es – soweit möglich – zu vermeiden und man sollte auf genug Pausen achten. Wer viel im Büro sitzen muss, braucht ein Gegengewicht – zum Beispiel regelmässiges Spazierengehen an frischer Luft oder Freizeit-Sport. Auch bei Stress gibt es Gegenmittel – zum Beispiel bewusstes Nutzen von Auszeiten, persönliche Achtsamkeit oder Meditationsübungen wie Yoga. Wichtig sind ausreichend guter Schlaf und genug Trinken. Genussmittel wie Alkohol und Nikotin sollten – wenn überhaupt – nur mässig konsumiert werden. Im Übrigen ist jegliche Gesundheitsprävention zugleich eine gute Kopfschmerz-Prävention.
Wo Hausmittel gegen Kopfschmerzen allein nicht reichen
Die genannten Hausmittel sind probat bei Kopfschmerzen, die gelegentlich und unregelmässig auftreten. Je häufiger und regelmässiger der Kopf schmerzt – im schlimmsten Fall sogar dauerhaft –, ist es dringend geboten, den Ursachen nachzugehen. Es gibt nicht nur so etwas wie einen chronischen Kopfschmerz, die Schmerzen können auch mit anderen ernsten Erkrankungen im Zusammenhang stehen. Kopf- und Halswirbelsäulenverletzungen, Entzündungen, eine Hirnblutung, ein Hirntumor – das sind Beispiele für Erkrankungen mit typischer Kopfschmerz-Symptomatik. Hier bedarf es dringend ärztlicher Diagnose und Behandlung. Hausmittel können hier nicht weiterhelfen, allenfalls Symptome lindern. Wenn der Schmerz trotz intensiver Eigenbehandlung nicht verschwinden will, spätestens dann sollte der Weg unbedingt zum Arzt führen.
Häufige Fragen
- Welche Hausmittel helfen gegen Kopfschmerzen?
- Welcher Tee hilft bei Kopfschmerzen?
- Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es?
- Wie kann ich Spannungskopfschmerzen lösen?
- Was kann ich bei Migräne tun?
- Wann sollte man bei Kopfschmerzen einen Arzt aufsuchen?
Nicht immer ist die chemische Keule bei gelegentlich auftretenden Kopfschmerzen nötig. Entspannungsübungen, Akupressur und Akupunktur, Wärme- und Kältebehandlungen, Kaffee bei Migräne, ätherische Öle und verschiedene Tees können eine Alternative sein und die Spannungen im Kopf lindern.
Tees aus Weidenrinde, oder mit Zusätzen von Hibiskus, Rosenblüten, Ingwer und Kamille können Kopfschmerzen lindern. Auch Waldmeister, Frauenmantel oder Gewürznelken haben sich bewährt.
Bei Kopfschmerzen werden drei Arten unterschieden: der Spannungskopfschmerz, Migräne und Clusterkopfschmerzen. Eine Migräne ist von pochenden und meist einseitigen Schmerzen geprägt. Menschen mit Migräne sind oft licht- und geräuschempfindlich. Auch Übelkeit und Erbrechen treten in der Regel auf. Cluster-Kopfschmerzen sind hingegen durch starke brennende und stechende Schmerzen gekennzeichnet. Sie treten jeweils um oder hinter einem Auge oder auf einer Seite des Gesichts auf. Bei Spannungskopfschmerzen verspürt man ein dumpfes, schmerzendes Gefühl am ganzen Kopf. Es pocht nicht. Auslöser kann dabei unter anderem Stress sein.
Spannungskopfschmerzen entstehen oft durch falsche Körperhaltung bei langer sitzender Tätigkeit oder überlanger Bildschirmarbeit, wenn sich die gesamte Muskulatur verspannt. Hier hilft Entspannung mit Übungen zur Gesichtsgymnastik und der Progressiven Muskelentspannung.
Neben einer Vielzahl an wirksamen Medikamenten kann bei Migräne tatsächlich ein starker Kaffee hilfreich sein. Er verengt die Blutgefäße im Gehirn, und arbeitet so gegen die Ursache des Schmerzes.
Bei regelmäßigen, oder gar dauerhaften Schmerzen im Kopf muss ein Arzt die Ursachen klären. Dabei kann es einmal um chronische Kopfschmerzen gehen. Es können aber auch andere ernsthafte Erkrankungen vorliegen, auf die der Kopfschmerz hinweist.