Das Medizinstudium steht in der Schweiz hoch im Kurs. Die Anzahl der Bewerber nimmt seit Jahren zu und liegt weit über der Anzahl der verfügbaren Studienplätze. Mittlerweile ist Medizin zudem zum weiblich dominierten Fach geworden: Fast doppelt so viele Frauen wie Männer belegen ein Medizinstudium in der Schweiz.
Die beliebtesten Studiengänge an Schweizer Hochschulen
Rund 199 verschieden Bachelorstudiengänge gibt es derzeit in der Schweiz. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche neue Studienfächer hinzugekommen, unter anderem im Umwelt- und Technologiebereich, aber auch im Fachbereich der Informatik. Auf den ersten Rängen der beliebtesten Studiengänge finden sich aber nach wie vor klassische Fächer. Platz eins belegt immer noch das Wirtschaftsstudium, bei Männern wie bei Frauen.
Auf Platz zwei folgt bei den Frauen Germanistik, bei den Männern Maschinenbau. In diesem Fach ist die Chance auf eine Anstellung nach dem Studium besonders gross. Gut 90 Prozent der Absolventen finden direkt im ersten Jahr nach dem Abschluss einen Job.
Weiterhin beliebt bei Frauen sind Psychologie, Erziehungswissenschaften, Biologie und Anglistik. Bei den Männern vervollständigen Informatik, Elektrotechnik und Volkswirtschaft die Liste der beliebtesten Studiengänge. Jura gehört zu den Dauerbrennern bei Männern und Frauen.
Insbesondere bei den Frauen beliebt ist auch das Medizinstudium. Heute studieren fast doppelt so viele Frauen wie Männer Medizin. Das könnte mit den schwierigen Zugangsvoraussetzungen zusammenhängen, da Frauen ihr Abitur im Durchschnitt mit besseren Noten abschliessen. Da es weit mehr Bewerber als Studienplätze gibt, gilt für das Fach Hunamnmedizin schon lange ein Numerus clausus. Einige Hochschulen setzen zudem einen Eignungstest voraus. Alle wichtigen Informationen und Details über den Eignungstest in der Schweiz gibt es im Artikel: EMS-Test: Vorbereitung, Ablauf, Termine
Medizin liegt aber nicht nur in der Beliebtheit weit vorne, sondern auch bei den Löhnen. Rund 100’000 Franken Bruttoeinkommen und mehr können Mediziner erwarten.
Medizinstudium in der Schweiz: Zahlen und Fakten
Grundlegende Voraussetzungen für das Medizinstudium ist die Hochschulzugangsberechtigung. Ausserdem müssen Bewerber mindestens 18 Jahre alt sein und die Landessprache beherrschen. Medizin studieren können Interessierte in der Schweiz an den Universitäten Basel, Bern, Freiburg und Zürich, darunter die Tracks Zürich-Luzern und Zürich-St. Gallen, sowie an der ETH Zürich und an der Università della Svizzera italiana. An diesen Hochschulen ist ein Eignungstest Voraussetzung. Ohne Eignungstest ist das Medizinstudium in Neuenburg möglich. Dort absolvieren Studierende das erste Studienjahr und wechseln danach entweder nach Genf oder nach Lausanne.
Im Jahr 2020 haben sich den Statistiken von swissuniversities zufolge 4’152 Personen auf den Bachelor-Studiengang Humanmedizin (inklusive Chirurpraktik) an den Hochschulen mit Eignungstest beworben. Hinzu kommen 1’564 Bewerber für das Studium an den Standorten Neuenburg, Genf und Lausanne. Insgesamt beträgt die Zahl der Bewerber also 5’716. Das übersteigt die Zahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze bei Weitem.
Die Hochschulen mit Eignungstest meldeten für 2020 eine Kapazität von 1’107 Studienplätzen im ersten Jahr. In Neuenburg, Genf und Lausanne sind es 950 Plätze.
Medizinstudium: Bewerbung und Ablauf
Das Medizinstudium gliedert sich in einen Bachelor- und Masterstudiengang. Die Regelstudienzeit im Bachelor-Studiengang beträgt drei Jahre, den Master-Titel erhalten Studierende nach weiteren drei Jahren. Der Studienbeginn liegt in der Regel im Wintersemester.
Wer die Voraussetzungen erfüllt, muss sich bis spätestens zum 15. Februar elektronisch bei swissuniversities um einen Studienplatz bewerben. Über das zentrale Portal erfolgt die Zuteilung an eine Hochschule.
Der Eignungstest findet in der Regel Anfang Juli statt. Für die Teilnahme müssen Bewerber 200 CHF zahlen. Fachliches Wissen fragt der Test nicht ab, um Bewerber mit medizinischer Vorbildung nicht zu bevorzugen. Der Unterricht im Studium ist in verschiedene Blöcke eingeteilt, zu denen sowohl praktische als auch theoretische Einheiten gehören. Weiterführende Informationen bietet unser Artikel zum Medizinstudium in der Schweiz.