Das Matura ist abgeschlossen, der Eignungstest bestanden, nun steht das Medizinstudium an. Die ersten Tage an der Uni sind aufregend und oft ein wenig überwältigend. Neue Leute, neuer Lernstoff, meist eine neue und unbekannte Stadt – das sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Studienanfänger/innen stellen müssen. Hier gibt es Tipps, mit denen der Einstieg ins Medizinstudium leichter fällt.
Tipp 1: Frühzeitig auf Wohnungssuche gehen
Für die meisten Studierenden geht der neue Lebensabschnitt mit einem Umzug einher. Für Studienanfänger/innen im Fach Medizin kommt die Herausforderung hinzu, dass sie häufig erst kurz vor Studienbeginn von ihrer Zulassung erfahren. Umso schneller müssen sie sich vor Studienbeginn um eine neue Unterkunft bemühen. Bei der Suche nach einer Wohngemeinschaft helfen Internetportale wie wgzimmer.ch. Wer kurzfristig nicht fündig wird, kann die ersten Tage in einer Couchsurfing-Gemeinschaft übernachten.
Tipp 2: Auf Stipendien bewerben
Das Budget von Studierenden ist oft knapp. Stipendien bieten finanzielle Unterstützung. Die Bewerbung lohnt sich auf jeden Fall. Gesuche für kantonale Stipendien werden in aller Regel beim Wohnsitzkanton der Eltern eingereicht. Die Stipendienstellen prüfen die Gesuche und entscheiden darüber, wer tatsächlich ein Stipendium erhält. Darüber hinaus informieren sie über weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung.
Neben kantonalen Stipendien gibt es eine Vielzahl von privat geförderten Unterstützungsgeldern. Die Schweizerische Studienstiftung fördert zum Beispiel besonders engagierte und leistungsstarke Studierende und beteiligt sich an den Kosten für Auslandsstudien, Praktika, Kongressbesuche und Projekte.
Tipp 3: Einführungsveranstaltung besuchen
Die Einführungsveranstaltung erscheint vielleicht wie eine lästige Pflicht, auf die man auch verzichten kann. Tatsächlich erhalten Studienanfänger/innen hier aber viele wichtige Informationen zum Studienablauf, zu den Prüfungen und für Gruppenarbeiten. Auf Rundgängen gewinnt man einen Überblick über den Campus und ganz nebenbei lernt man die ersten Kommilitonen/-innen kennen. Zu diesem Zweck empfiehlt sich auch der Besuch von Erstie-Partys und ähnlichen Veranstaltungen. Wer die Chance nutzt, offen auf neue Leute zuzugehen, findet schnell Freunde, die beim Lernen helfen und einem bei all den kleinen und grossen Schwierigkeiten des Studierenden-Alltags zur Seite stehen.
Tipp 4: Nicht zu viele Bücher kaufen
Zu Beginn des Studiums ist die Verlockung gross, sich mit möglichst vielen Fachbüchern einzudecken. Doch muss man keineswegs all diese Bücher selbst besitzen. Wichtige Nachschlagewerke stehen in der Bibliothek zur Verfügung, Informationen für Prüfungen erhält man in den Vorlesungen. Zu den Büchern, die man selbst besitzen sollte, gehören ein Anatomieatlas und das SurfMED. Weiterhin empfehlen sich handliche Kurzlehrbücher, die ein solides Basiswissen vermitteln. Die meisten dieser Werke sind gebraucht erhältlich.
Tipp 5: Lernstrategie entwickeln
Neben den richtigen Fachbüchern sollten sich Studienanfänger/innen auch eine zu ihnen passende Lernstrategie aneignen. Generell werden vier Lerntypen unterschieden:
- Der auditive Typ lernt insbesondere über das Hören.
- Der visuelle Typ prägt sich Informationen am besten über aufmerksames Lesen und Schaubilder ein.
- Der motorische Typ nimmt Informationen am besten auf, wenn er sich während des Lernens bewegen kann.
- Der kommunikative Typ lernt am besten im Austausch mit anderen.
Wer seinen Lerntyp kennt, kann sich eine dazu passende Strategie zurechtlegen. Visuelle Typen fertigen zum Beispiel Mindmaps und Schaubilder des Vorlesungsmaterials an, kommunikative Typen verabreden sich zu Lerngruppen. Zur Lernstrategie gehört auch die Auswahl des richtigen Lernorts. Während einige in den eigenen vier Wänden am besten lernen, brauchen andere Abwechslung und studieren mal in der Bibliothek, mal im Café.
Tipp 6: Vorlesungen besuchen
Warum Vorlesungen besuchen, wenn man sich viele Dinge auch anlesen kann? Diese Frage stellt sich so manche/r Studienanfänger/in. Zumindest zu Studienbeginn sollte man allerdings an den Lehrveranstaltungen teilnehmen. Nach einer gewissen Zeit gewinnt man ein Gefühl dafür, welche Vorlesungen wirklich wichtig sind, welche Professoren/-innen gute Skripte vorbereiten, wo es prüfungsrelevante Inhalte zu hören gibt – und welche Veranstaltungen schlicht interessant sind.
Tipp 7: Für ausreichend Ausgleich sorgen
Das Medizinstudium ist anstrengend. Man muss sich eine Menge Stoff aneignen und eine ganze Reihe von Prüfungen bestehen. Doch niemand kann immer nur Lernen. Damit das Gehirn nicht ermüdet und der Stoff überhaupt aufgenommen werden kann, ist Ausgleich ebenso wichtig wie regelmässiges Studieren. Wie dieser Ausgleich aussieht, richtet sich nach den persönlichen Vorlieben. Der eine entspannt sich bei einem gemütlichen Fernsehabend mit Freunden, die andere sucht beim Sport Abwechslung zum Uni-Alltag. Die meisten Universitäten bieten ein vielfältiges Sportprogramm und die Möglichkeit, an kostenlosen oder günstigen Schnupperkursen teilzunehmen. Ebenso besteht vielfach die Chance, kostengünstige Sprachkurse zu belegen und den grauen Zellen auf diese Weise etwas Abwechslung zu verschaffen. Mit einem Sprachkurs schafft man zusätzlich gute Voraussetzungen für einen späteren Auslandsaufenthalt.