Nasenbluten ist in der Regel harmlos. Vor allem bei Kindern kommt es oft vor, beispielsweise dann, wenn die Kleinen wieder einmal allzu ausgiebig in der Nase herumgebohrt oder gerade eine Erkältung hinter sich haben. In den seltensten Fällen ist eine ärztliche Behandlung erforderlich. Allerdings geraten die meisten Kinder in Panik, wenn sie Blut sehen. Deshalb muss der kleine Patient bzw. die kleine Patientin zunächst beruhigt werden. Hier zeigen wir, wie man mit Nasenbluten bei Kindern umgeht und es stoppt.
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Wie und warum entsteht Nasenbluten?
Die Ursachen für Nasenbluten sind vielfältig. Oftmals sind es jedoch mechanische Auslöser wie kräftiges Schnäuzen oder Bohren in der Nase, die für das Bluten verantwortlich sind. Seltener ist ein Mangel an Vitamin K der Grund für Blutungen aus der Nase. Die Nasenschleimhaut ist dünn, ausserdem verläuft hier ein enges Geflecht an Blutgefässen, die sehr leicht einreissen können. Im Winter ist die Schleimhaut durch trockene Heizungsluft zusätzlich gereizt. Auch wenn eine Erkältung oder eine Allergie vorliegt, sind Blutungen aus der Nase wahrscheinlich. Zudem kommt es nicht selten vor, dass sich Kinder einen Gegenstand in die Nase stecken, beispielsweise eine Murmel oder eine Erbse. Auch dies kann zu einer Blutung führen.
In der Regel entstehen die meisten Blutungen aus der Nase am sogenannten „Locus Kiesselbachi“, dem vorderen Teil der Nase. Hier ist die Nasenschleimhaut besonders stark durchblutet. Bei Verletzungen oder bestimmten Krankheiten kann die Blutung auch aus dem hinteren Nasengewölbe stammen. Dann ist sie normalerweise stärker und dauert auch länger. Gelegentlich kann auch ein Wachstumsschub Auslöser für die Nasenblutung sein. Treten die Blutungen häufiger als einmal pro Woche auf, sollte man einen Arzt aufsuchen. Sehr dünne und brüchige Blutgefässe können mit einem Laser oder einer Säurelösung veröden lassen.
Was tun, wenn die Nase bei Kindern blutet?
Für viele Kinder ist vor allem der Anblick von Blut erschreckend. Sie geraten schnell ausser sich und müssen beruhigt werden. Als Erwachsener sollte man Ruhe bewahren und das Kind schnellstmöglich trösten. Es lohnt sich, das Kind mit einem Spielzeug oder einer Geschichte abzulenken. Nach zehn bis 15 Minuten ist das Schlimmste auch schon überstanden, denn in der Regel dauert das Bluten aus der Nase nicht länger. Sobald die Blutung abgeklungen ist, kann das Kind wieder, wie gewöhnlich seine Tätigkeiten nachgehen. Obwohl sofortiges Herumtoben nicht empfehlenswert ist, ist auch Bettruhe nicht erforderlich.
Erste Hilfe bei Blutungen aus der Nase:
- Das Kind sollte den Kopf nach vorn beugen und das Blut ausspucken. Entgegen althergebrachter Vorstellung sollte man den Kopf nicht in den Nacken legen. So lässt sich verhindern, dass Blut in den Magen fliesst. Ausserdem steigt der Blutdruck, wenn der Kopf in den Nacken gelegt wird, was die Blutung unter Umständen sogar noch stärker werden lässt.
- Auch die Nasenlöcher sollte man nicht mit Watte verschliessen. Dies führt lediglich zu einem Stau des Blutes. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Erstickungsanfall.
- Das Kind sollte sich nicht hinlegen. Da eine kurze Bewusstlosigkeit nicht auszuschliessen ist, könnte dies schwerwiegende Folgen haben.
- Man kann die Nasenflügel vorsichtig zusammendrücken.
- Nach Stillstand der Blutung kommt es in der Regel zu einer Schorfbildung. Löst sich der Schorf frühzeitig, kann es erneut zu einer Blutung kommen. Deshalb sollte man mehrere Stunden nach dem Bluten aus der Nase überaus vorsichtig sein.
- Eine spezielle Salbe mit Dexpanthenol beruhigt und pflegt die Schleimhäute.
Wann muss man zum Arzt/zur Ärztin?
Hört die Blutung nach ungefähr 15 Minuten nicht auf, sollte ein Notarzt gerufen werden. Obwohl Blutungen aus der Nase in den meisten Fällen harmlos sind, können sie auch Ursachen haben, die eine medizinische Behandlung erforderlich machen. Wenn selbst kleinste Verletzungen lange und ausgiebig bluten, kann dies ein Hinweis auf eine erhöhte Blutungsneigung sein.