Der Nutri-Score ist eine Kennzeichnung auf verarbeiteten Lebensmitteln, die Produzenten freiwillig aufdrucken können. Es handelt sich dabei um eine fünfstufige Farbskala von “A” bis “E”, welche Auskunft über die Produktzusammensetzung von “ausgewogen” bis “unausgewogen” geben soll. Ursprünglich stammt dieses System aus Frankreich. Mittlerweile wird es jedoch in mehreren europäischen Ländern genutzt, mit dem eigentlichen Ziel, eine gesunde Ernährung zu fördern. Doch dies ist irreführend.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert der Nutri-Score?
Der Nutri-Score ermöglicht eine schnelle visuelle Orientierung und soll als praktische Entscheidungshilfe im Supermarkt dienen. Er befindet sich auf der Vorderseite der Verpackung von verarbeiteten Lebensmitteln und verrechnet den Energiegehalt sowie einige ernährungsphysiologisch günstige mit ungünstigen Nährstoffen. Für unverarbeitete Lebensmittel, wie zum Beispiel frisches Obst und Gemüse oder rohes Fleisch, wird er nicht angewendet. Aber Achtung: Das Scoring-System dient prinzipiell lediglich zum Vergleich von Produkten einer ähnlichen Produktart beziehungsweise Kategorie (z. B. Fertigpizza X mit Fertigpizza Y).
Nutri-Score – Berechnung
Die Berechnung des Nutri-Scores erfolgt anhand einer festen Formel auf Basis von 100 Gramm / Millilitern des Produkts. Je weniger Punkte erreicht werden, desto günstiger die Bewertung. Allerdings gibt es keine detaillierte Angabe dazu, wie letztendlich die Gesamtbewertung zustande kommt.
Minuspunkte (günstig) | Pluspunkte (ungünstig) |
Anteil an Obst, Gemüse, Nüssen, Hülsenfrüchten, Raps-, Walnuss- und Olivenöl | Energie / Kaloriengehalt |
Ballaststoffe | Gesättigte Fettsäuren |
Eiweiss | Zucker |
Salz |
Die Zuweisung zu einem der fünf Buchstaben ergibt sich durch die Punktzahl, welche das Produkt erreicht. Für feste und flüssige Lebensmittel gelten dabei unterschiedliche Punktegrenzen, wie diese Tabelle zeigt:
Nutri-Score – Kritik
Eine Ernährung, die ausschliesslich aus “grünen” Produkten besteht, ist nicht unbedingt ausgewogen. Zum Teil lässt der Nutri-Score den Eindruck entstehen, manch stark verarbeitete Produkt sei gesund, wodurch ein falsches Ernährungsbewusstsein ensteht. Hier sind einige Beispiele, welche Lebensmittel zum Teil Note “A” oder “B” bekommen:
- Chips
- Pommes
- Chicken-Nuggets
- Fischstäbchen
- Gummibärchen
- Cornflakes
Im Gegensatz dazu erhält eine Packung Räucherlachs lediglich ein “D”. Lachs enthält viel Salz und Fett, dementsprechend ist auch der Kaloriengehalt etwas höher. Ein hoher Protein-Anteil scheint für einen guten Score nicht auszureichen. Jedoch scheint auch die Fettzusammensetzung (Lachs enthält hauptsächlich gesunde, ungesättigte Fettsäuren) überhaupt nicht in den Score einzufliessen. Auch andere gesunde Nährstoffe, wie Kerne, Saaten, die Art der Kohlenhydrate (Zucker!), Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe bleiben aussen vor. Somit werden vollwertige und unverarbeitete Lebensmittel deutlich benachteiligt.
Eine Analyse des Bundesrats hat zudem gezeigt, dass knapp die Hälfte der Schweizer Konsumenten Schwierigkeiten hat, den Nutri-Score zu verstehen. Dieses Problem könnte sich jedoch über die Zeit und mittels geeigneter Informationskampagnen noch auflösen. Viel wichtiger wäre jedoch eine umfassende Bildung der Bevölkerung hinsichtlich einer gesunden Ernährung – und nicht die Beschönigung von hoch verarbeiteten Lebensmitteln mit einem scheinbar guten Score.
Häufige Fragen
- Was bedeutet Nutri-Score A bis E?
- Sagt der Nutri-Score, dass ein Lebensmittel gesund ist?
- Wie vergleicht man Produkte mit dem Nutri-Score?
- Wie wird der Nutri-Score berechnet?
Der Nutri-Score ist eine fünfstufige Farbskala von “A” bis “E”, die auf verarbeiteten Lebensmitteln angebracht wird, um deren Nährwertqualität anzuzeigen. Ein “A” steht für eine ausgewogene, günstige Nährstoffzusammensetzung, während ein “E” eine weniger ausgewogene, ungünstige Zusammensetzung darstellt.
Der Nutri-Score berücksichtigt nicht die Qualität einzelner Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe. Er gibt auch keine Auskunft darüber, ob ein Lebensmittel gesund ist, sondern bewertet lediglich die Nährwertzusammensetzung basierend auf bestimmten Kriterien.
Produkte sollten mit dem Nutri-Score nur innerhalb derselben Produktkategorie verglichen werden, zum Beispiel eine Fertigpizza mit einer anderen Fertigpizza. Der Nutri-Score erleichtert den Vergleich, indem er eine schnelle visuelle Orientierung bietet, welche Option möglicherweise ernährungsphysiologisch vorteilhafter ist.
Der Nutri-Score wird anhand einer festen Formel berechnet, die den Energiegehalt sowie ernährungsphysiologisch günstige und ungünstige Nährstoffe eines Produkts pro 100 Gramm oder Milliliter verrechnet. Die resultierende Punktzahl bestimmt, ob das Produkt in die Kategorie A (günstig) bis E (ungünstig) eingestuft wird.