276 Spitäler hat die Schweiz derzeit. Wie schneiden die Schweizer Spitäler im Vergleich zu Kliniken und Krankenhäusern weltweit ab? Welches ist das beste Spital der Schweizerischen Eidgenossenschaft? Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek hat sich zum vierten Mal auf die Suche nach dem weltbesten Krankenhaus gemacht. Die Ergebnisse aus dem Newsweek Ranking 2022 im Detail.
Drei Schweizer Spitäler in den TOP 15 im globalen Newsweek-Ranking 2022
Über 2.200 Krankenhäuser aus 27 Ländern standen auf dem Prüfstand. 21 Länder konnten ihre Spitäler in den Top 150 platzieren. Darunter auch die Schweiz. Sogar drei Schweizer Spitäler haben es in die Top 15 des diesjährigen Rankings geschafft:
- Platz 11 eroberte das Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (Lausanne, CHUV)
- Rang 14 belegt das Universitätsspital Basel
- Platz 15 erreicht das Universitätsspital Zürich
Auch das Les Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG) (Platz 32), die Klinik Hirslanden Zürich (Platz 144) sowie das Claraspital Basel (Platz 148) konnten sich gute Plätze im Ranking 2022 sichern. Die Plätze 150 bis 250 werden nicht entsprechend ihrer Wertung, sondern alphabetisch aufgelistet. Auch in der Gruppe dieser Krankenhäuser konnten sich drei weitere Schweizer Spitäler durchsetzen (alle 151 – 250): Clinique de La Source (Lausanne), Hirslanden Klinik Aarau und das Lindenhofspital Bern.
Insgesamt konnten sich neun Schweizer Spitäler auf der Liste der weltbesten Krankenhäuser platzieren. Besondere Würdigung verdient dabei das Universitätsspital Basel. Es zählt trotz aller Herausforderungen der Corona-Pandemie zu den größten Aufsteigern des Jahres. Verglichen mit dem Vorjahresranking konnte sich das Baseler Universitätsspital um satte 21 Plätze von Rang 35 im letzten Jahr auf Platz 14 in diesem Jahr verbessern.
International liegen US-Spitäler vorne
Laut Newsweek-Ranking 2022 sind weltweit die meisten guten Spitäler derzeit in den USA zu finden. Die USA konnten sich mit insgesamt 33 Krankenhäusern auf der Liste platzieren. Gefolgt werden die USA von Deutschland mit 14 Krankenhäusern, Italien und Frankreich mit jeweils zehn und Südkorea mit acht Spitälern.
Ein repräsentatives Bild der Qualität der Gesundheitssysteme ist dies nicht. Die Anzahl der pro Land qualifizierten Krankenhäuser ist durch die Verfügbarkeit ausreichender Daten bedingt. Die USA konnten mit 420 Krankenhäusern Daten für die meisten Krankenhäuser liefern. Als Gegenbeispiel konnten Länder wie Israel oder Singapur nur mit jeweils zehn Krankenhäusern ins Rennen gehen. Folglich haben sie weniger Chancen, überhaupt Plätze zu belegen.
Bewertet wurden nur Spitäler für allgemeine Pflege, keine Spezialkliniken. Für die Schweiz heisst das, dass ein Großteil der Spitäler aussen vor ist. Spitäler für allgemeine Pflege stellen weniger als 40 Prozent aller Spitalbetriebe in der Schweiz.
Newsweek veröffentlicht in diesem Jahr die Liste der weltbesten Krankenhäuser bereits zum vierten Mal. Für den datenbasierten Vergleich kooperiert Newsweek mit Statista, einem globalen Datenforschungsunternehmen. Herangezogen werden Daten in drei Kategorien: Peer-Empfehlungen von über 80.000 medizinischen Experten (Gewichtung: 55 Prozent), Patientenerfahrung (15 Prozent), medizinische Leistungsindikatoren wie Ärztedichte, Behandlungsqualität oder Hygienemassnahmen (30 Prozent).
Jahrelanger Trend: Immer weniger Spitäler in der Schweiz
Laut dem Bundesamt für Statistik der Schweizerischen Eidgenossenschaft waren im Jahr 2020 landesweit 276 Spitäler in Betrieb. Unter den 276 Spitalbetrieben finden sich 38 Prozent Spitäler für allgemeine Pflege sowie 62 Prozent Spezialkliniken und Geburtshäuser.
Ein Vergleich mit den Zahlen der Vorjahre zeigt einen deutlichen Trend: Die Zahl der Schweizer Spitäler sinkt. Im Jahr 2019 waren es 281 Spitäler. Zehn Jahre früher (2009) waren noch 313 Spitalbetriebe und im Jahr 2000 gar 376 Spitäler in der Schweiz im Betrieb.
Damit hat die Schweiz zwischen 2000 und 2020, also in 20 Jahren, genau 100 Spitäler eingebüsst. Der Grund für den Spital-Schwund ist häufig, dass Einrichtungen fusionieren. Nach aktuellen Angaben des Bundesamtes für Statistik werden 33 Prozent der Schweizer Spitäler mehrere Standorte zugeordnet. Durch solche Fusionen konnten sich weniger einzelne Spitäler für das Ranking 2022 qualifizieren. Sollte der Trend anhalten und weitere Spitäler verschwinden, könnte es in den kommenden Jahren in der Newsweek-Liste der besten Krankenhäuser weltweit immer weniger Schweizer Spitäler geben.