Vitamin E ist eine fettlösliche Verbindung, die zu den essenziellen Nährstoffen für den Menschen gehört. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von antioxidativen Verbindungen, zu denen verschiedene Tocopherole und Tocotrienole gehören. Die Hauptfunktion von Vitamin E im Körper besteht darin, die Zellen vor oxidativem Stress und Schäden durch freie Radikale zu schützen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit von Haut, Augen, Herz und des Immunsystems.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben und Wirkung von Vitamin E im Körper
Vitamin E wirkt gegen freie Radikale. Freie Radikale sind Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Sie entstehen beispielsweise durch Stress, Rauchen oder UV-Strahlung, aber auch, wenn unser Körper Nahrung in Energie umwandelt. Wenn diese freien Radikale im Körper sind, versuchen sie, das fehlende Elektron zu erhalten und greifen dabei die Zellwände an. Auf Dauer kann es dadurch zur Zellschädigung kommen. Die E-Vitamine schützen die Zellen vor diesem Prozess und haben dadurch folgende wichtige Effekte:
- Schutz der Zellen vor vorzeitiger Alterung und Steigerung des Kollagengehalts in der Haut
- Förderung der Zellbildung und Wundheilung
- Schutz der Blutgefäße
Vitamin E verhindert, dass sich das ungünstige Cholesterin (LDL) an den Wänden der Arterien anlagert. So bleiben die Arterienwände elastisch und frei von Verkalkungen. Das Risiko für Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall nehmen ab.
Zahlreiche Studien zu diesem Vitamin beweisen, dass es das Erinnerungsvermögen im Alter verbessern kann und das Gehirn vor degenerativen Prozessen schützt. Da es die DNA der Körperzellen schützt, sinkt das Risiko der Entartung der Zelle und damit das Risiko eines Tumors.
Tagesbedarf an Vitamin E
Der Tagesbedarf an Vitamin E unterscheidet sich je nach Lebensalter und Lebenssituation. Der tägliche Mindestbedarf eines Erwachsenen liegt bei 6 mg bis 8 mg, die empfohlene Tagesration liegt jedoch bei 12 mg bis 14 mg. Während der Schwangerschaft, bei Stress oder bei Rauchern kann der Bedarf aber bis auf 17 mg ansteigen.
Lebensmittel mit Vitamin E
Folgende Lebensmittel gelten als besonders gute Vitamin-E-Lieferanten:
- Pflanzenöle: Besonders geeignet sind Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, rotes Palmöl oder Distelöl. Aber auch Kürbiskernöl, Olivenöl oder Leinöl liefern gute Mengen.
100 Gramm Pflanzenöl enthalten 45 mg bis 80 mg Vitamin E. - Gemüse: Einen besonders hohen Gehalt haben Schwarzwurzel, Rotkohl, Wirsing, Paprika oder Spargel.
- Leinsamen: 100 Gramm Leinsamen enthalten 16 mg.
- Fisch: 150 Gramm Hering, Lachs, Makrele oder Forelle bringen 3 mg.
- Süßkartoffeln: 100 Gramm enthalten rund 4,5 mg.
- Nüsse: Mandeln und Haselnüsse sind herrvorragende Vitamin E-Lieferanten. Außerdem liefern sie ungesättigte Fettsäuren und sind reich an Magnesium, Eisen, Kalzium, Zink und Phosphor.
Vitamin E gehört wie Vitamin D, A und K zu den fettlöslichen Vitaminen. Das bedeutet, dass der Körper das Vitamin aus der Nahrung nur zusammen mit Fett aufnehmen kann. In Fisch, Pflanzenölen oder Nüssen ist bereits ausreichend Fett enthalten. Gemüse oder Süßkartoffeln sollte man daher beispielsweise mit ein wenig Butter oder Öl zubereiten, um die optimale Aufnahme zu gewährleisten.
Vitamin E-Mangel
Ein Vitamin E-Mangel gilt bei Alpha-Tocopherolwerten von weniger als 5 mg pro Liter Blut. Doch dieser Mangel ist in Industrieländern sehr selten, denn bei ausgewogener Ernährung kommt er praktisch nicht vor.
Risikogruppen
Es gibt allerdings einige Personengruppen, bei denen das Risiko eines Vitamin E Mangels erhöht ist. Dazu gehören:
- Personen mit einem gesteigerten Bedarf:
- Frauen in der Schwangerschaft oder Stillzeit
- Personen mit Erkrankungen, die zu einer Störung der Fettresorption führen:
- Mangel an Gallensäure
- Glutenunverträglichkeit
- entzündliche Darmerkrankungen
- chronische Funktionsstörung oder Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Kurzdarmsyndrom
- Personen mit einer genetisch bedingten Vitamin-E-Mangel-Ataxie
Symptome
Ein Mangel an Vitamin E kann über Jahre hinweg ohne erkennbare Symptome bleiben. Auf Dauer hat ein Defizit jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf den Körper:
- Hautprobleme: Trockene Haut, Schuppenbildung und vermehrte Faltenbildung
- Neurologische Störungen wie Muskelzittern, unkoordinierten Bewegungen und Schwäche, reduzierte Empfindsamkeit, Gefühlsverlust in Armen und Beinen, geistige Verlangsamung
- Augenprobleme wie verschwommenes Sehen und einer erhöhten Anfälligkeit für Augeninfektionen
- Muskelschwäche oder anderweitige Muskelprobleme
- erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, schwerere und längere Infektionen
- hämolytischer Anämie (Blutarmut; roten Blutkörperchen sterben vorzeitig ab)
- Nervenschädigung (Ataxie: Problemen mit der Muskelkontrolle, Gleichgewichtsstörungen und Koordinationsproblemen
Mayo Clinic: Vitamin E, https://www.mayoclinic.org/... (09.10.2023)
Science Direct: Vitamin E, https://www.sciencedirect.com/... (09.10.2023)