Soziale Medien bieten Spitälern die Chance, Informationen schnell und effektiv mit ihrer Zielgruppe zu teilen. Zahlreiche Spitäler haben die Möglichkeiten erkannt und nutzen Social Media als Teil ihrer Kommunikationsstrategie. Eine Studie der Fachhochschule Graubünden hat sich nun erstmals angesehen, wie die Nutzer auf dieses Angebot reagieren und was sie sich von den Plattformen der Spitäler wünschen.
Soziale Medien: 21 Prozent der Schweizer Internetnutzer folgen mindestens einem Spital
Das Forscherteam aus dem Schwerpunkt „Digitale Strategien“ hat 1’500 Menschen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland nach ihrer Internetnutzung befragt. 90 Prozent der Studienteilnehmer unterhalten selbst ein Profil auf mindestens einer Plattform wie Instagram oder Facebook. Insgesamt 19 Prozent aus dieser Gruppe folgen in den Sozialen Medien mindestens einem Spital. In der Schweiz sind es sogar 21 Prozent, also so gut wie jeder Fünfte. In Deutschland liegt die Quote bei 22 Prozent, in Österreich bei 14 Prozent.
Vor allem Facebook, Instagram und YouTube nutzen die Befragten, um Informationen aus den Spitälern zu verfolgen. Für Facebook liegt die Rate der befragten Nutzer, die mindestens einem Spital folgen, bei 12 Prozent. Auf Instagram sind es neun Prozent, auf YouTube acht Prozent. In der Schweiz verhält es sich wie folgt: Die Rate für Facebook liegt bei 13 Prozent, auf Instagram bei elf Prozent und auf YouTube bei zehn Prozent.
Die Rate für Deutschland gestaltet sich ähnlich. Vorn liegt abermals Facebook, wo 15 Prozent der befragten Nutzer mindestens einem Spital folgen, auf Instagram sind es elf Prozent, auf YouTube neun Prozent. In Österreich fallen die Raten insgesamt niedriger aus. Acht Prozent der Facebook-Nutzer folgen mindestens einem Spital, sechs Prozent der Instagram-Nutzer und sechs Prozent der YouTube-Nutzer.
Was wünschen sich Nutzer von den Social Media-Seiten der Spitäler?
Die Forscher aus Graubünden sind auch der Frage nachgegangen, welche Inhalte sich Nutzer von den Spital-Seiten wünschen. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem sachliche und fachliche Informationen aus dem Gesundheitsbereich gefragt sind. Aktuell suchen viele Nutzer vor allem nach Beiträgen zur COVID-19 Situation. Auch die Vorstellung von Leistungsangeboten des Spitals sowie Beiträge zu bestimmten Krankheitsbildern und möglichen Therapiemethoden sind im gesamten deutschsprachigen Raum beliebt. Auf Platz 4 und 5 folgen allgemeine Ratgeber zu Gesundheitsthemen und Beiträge zu Ereignissen und Entwicklungen aus dem Spital.
Dagegen wünschen sich nur wenige Nutzer, dass Spitäler Soziale Medien zum Teilen von Unterhaltungsbeiträgen nutzen. Beiträge wie Quiz-Fragen, lustige Fotos oder Videos stehen auf dem letzten Platz der Rangliste. Wenig Priorität haben der Studie zufolge auch Geschichten von Patientinnen und Patienten oder die Vorstellung von Mitarbeitern. Die Studie empfiehlt Spitälern, ihre Kommunikationsstrategie auf diese Wünsche und Vorstellungen der Zielgruppe abzustimmen und entsprechende Tools zu nutzen.